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Mit Kind, Klampfe und Bischof zu Maria

Rund 1100 Gläubige aus allen Regionen der Diözese Würzburg pilgern bei Familienwallfahrt nach Schönstatt – Eucharistiefeier mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann

Schönstatt (POW) „Einfach spitze, dass du da bist, einfach spitze, komm wir loben Gott den Herrn“: 40 Kinder schmettern das Lied auf den Stufen des Altars. Nach der ersten Strophe setzt die ganze Gemeinde ein und mehr als tausend Gläubige erheben die Stimme. Arme schwingen im Rhythmus durch die sonnendurchflutete Luft. Begeisterung steht den Pilgern ins Gesicht geschrieben. Die Jugendband verbreitet mit modernen, stimmungsvollen Liedern Weltjugendtagsatmosphäre im voll besetzten Pilgerzelt im Wallfahrtsort Schönstatt. Alle lassen sich von der Festfreude mitreißen. Besonders Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, dem der besondere Willkommensgruß gilt.

Das Kompliment gibt er an die Gläubigen zurück: „Auch ihr seid spitze, denn ihr habt eine weite Strecke zurückgelegt, damit wir gemeinsam ein großes Fest feiern können.“ Mit 22 Bussen sind am frühen Morgen des 1. Mai rund 1100 Pilger aus den verschiedenen Regionen der Diözese Würzburg aufgebrochen. Sie kommen unter anderem aus Würzburg, Bad Kissingen, Bad Neustadt, dem Ochsenfurter Gau, Aschaffenburg, Miltenberg und Marktheidenfeld, um zum Auftakt des Marienmonats und der Wallfahrtssaison die „dreimal wunderbare Gottesmutter von Schönstatt“ zu ehren.

„Glaube, Liebe, Familie erleben“ lautet das Motto der Familienwallfahrt. „Davon habe ich mich gleich angesprochen gefühlt“, sagt Margit Dürr aus Sulzfeld. Ihre 15-jährige Tochter engagiert sich in der Schönstatt-Mädchenjugend und hat der Mutter von der Wallfahrt erzählt. „Ich war sofort davon angetan, als Familie etwas miteinander und mit anderen zu erleben.“ Dass es eine Großveranstaltung mit mehr als 1000 Teilnehmern sein würde, hat sie, ihren Mann und die beiden Töchter dabei besonders gereizt. „Wir waren bei der Papstmesse letztes Jahr in München dabei und total begeistert. So eine Atmosphäre wollten wir wieder erleben.“

Bei der Eucharistiefeier mit Bischof Hofmann betont dieser, dass die Gottesmutter Maria stärker in das Geheimnis Gottes eingeweiht sei, als irgend ein anderer Mensch. Wie bei der Hochzeit zu Kana rufe sie auch heute den Menschen zu: Was er euch sagt, das tut. „Maria mahnt uns wach und bereit zu bleiben. Füllt eure Krüge! Nehmt Christus hinein in euer Leben!“ Was hier und in jedem Gottesdienst geschehe, sei mehr als die damalige Verwandlung von Wasser in Wein: „Jesus wandelt Wein in Blut, Brot in seinen Leib. Das ist eine Wirklichkeit, die von Gott her in unsere Realität einbricht. Er kommt uns ganz nah und verschenkt sich selbst. Vor dieser unglaublich großen Liebe wird man ganz klein.“ Den Gläubigen wünscht der Bischof, dass das Wunder der Wandlung sie innerlich aufbaue und sie sich einließen auf die Liebe Gottes. „Dann kann man gar nicht mehr anders, als das Geheimnis weitergeben.“

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen herrscht nach dem Gottesdienst geschäftiges Treiben auf dem gesamten Pilgergelände. Die verschiedenen Angebote – von Workshops für Paare über Familiensegnungen im Urheiligtum bis hin zu Jugendkatechese, Kreativwerkstatt, Tanzkurs und Fußballspiel für die Jüngsten – haben die Teilnehmer schon im Vorfeld neugierig gemacht. Matthias und Barbara Hemm aus Ochsenfurt nehmen an einem Workshop teil. Motto: „1+1 ist mehr als 2“. Aufgabe ist es, Talente und Fähigkeiten des Partners zu benennen und die positiven besonders hervorzuheben. „Das ist gar nicht so einfach, denn man beschäftigt sich im Alltag gar nicht so intensiv miteinander“, erklärt Matthias Hemm. Seine Frau Barbara ergänzt: „Es ist schön, mal intensiv Zeit für uns zu haben.“

Ein besonderer Höhepunkt ist die Jugendkatechese. Bischof Hofmann folgt dem Wunsch der jungen Leute und nimmt sich nach dem Gottesdienst ausschließlich für sie eine Stunde Zeit. „Was macht uns den Glauben leicht? Was macht ihn uns schwer?“, fragen die Jugendlichen einander. „Was kann uns stärken, wenn wir in Auseinandersetzungen wegen unseres Glaubens geraten?“, wollen sie vom Bischof wissen. Er verstehe, dass es junge Christen in Schule und Ausbildung heute oft nicht leicht hätten, entgegnet dieser. Aber er macht ihnen Mut: „Habt keine Angst vor Kritikern. Beschäftigt euch mit unserem Glauben. Wer Bescheid weiß, kann nicht verlieren. Und lasst Euch nicht vereinzeln. Erlebt Kirche zusammen und freut euch am Glauben.“

„Die Jugendkatechese war prima“, urteilt Carolin Ankenbauer. Die Erwartungen der 21-Jährigen aus Pusselsheim haben sich mehr als erfüllt. „Die Leute haben sich sehr persönlich eingebracht. Von Bischof Friedhelm bin ich ganz begeistert. Er hat sehr spontan auf unsere Anfragen reagiert und ist nie ausgewichen. Das war eine Begegnung, die anhält.“

Dass die Erfahrungen am Gnadenort nachwirken, wünscht sich auch Pfarrer Josef Treutlein. Der Seelsorger von Würzburg-Grombühl ist gleichzeitig Diözesanpräses der Schönstattbewegung in der Diözese Würzburg und hat die Wallfahrt mit einigen Helfern vorbereitet. „Dieser Ort gibt Kraft. Ich wünsche mir, dass die Familien etwas davon in ihren Alltag mitnehmen. Ich hoffe, der Tag hat viele neu begeistert für ihren Glauben und das persönliche christliche Engagement.“

(1907/0701; E-Mail voraus)

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