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Mit mehr Solidarität gegen Altersarmut

Familienbund der Katholiken im Bistum Würzburg fordert Neujustierung des Rentensystems – Katholische Verbände schlagen modulares und sozial gerechtes Rentenmodell vor

Würzburg (POW) Die von der Bundesregierung eingesetzte Rentenkommission „Verlässlicher Generationenvertrag" hat am Dienstag, 6. Juni, ihre Arbeit in Berlin aufgenommen. Sie soll Vorschläge für ein Rentensystem in Deutschland für die Zeit ab 2025 erarbeiten. „Die Politik muss schnell entschlossene Antworten auf die Zukunft des deutschen Rentensystems geben. Sonst drohen schwere soziale Verwerfungen“, sagt Dietmar Schwab, stellvertretender Vorsitzender des Familienbunds der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg, laut einer Pressemitteilung des FDK.

Vorrangig sei ein faires, tragfähiges und familiengerechtes Rentensystem für die Zeit nach 2025, wenn die Babyboomer beginnen, in Rente zu gehen. „Die Anerkennung von Familienleistungen im Rentensystem ist verfassungsrechtlich geboten und trägt zu einer stabileren demografischen Entwicklung bei – entscheidende Grundlage für ein verlässliches umlagefinanziertes Rentensystem. Deshalb muss es bei den Rentenversicherungsbeiträgen – wie bereits im Steuerrecht – Kinderfreibeträge geben“, fordert Schwab. Eltern leisteten bereits mit der kostenaufwendigen Erziehung ihrer Kinder einen wesentlichen Beitrag für den Fortbestand des Umlagesystems. Zudem ginge es um die langfristige Tragfähigkeit des Rentensystems, das auch in Zukunft ein angemessenes Rentenniveau gewährleisten müsse, ohne die kommenden Generationen zu überfordern. „Das Rentenniveau muss bis 2045 stabil bleiben. Die Politik hat das Thema lange vernachlässigt. Nun drängt die Zeit umso mehr. Allen muss klar sein: Das deutsche Rentenmodell der Zukunft muss in dieser Legislaturperiode geschmiedet werden. Alle Parameter müssen in den Blick genommen werden. Ein Drehen an einzelnen Stellschrauben reicht nicht mehr. Nötig ist eine grundlegende Neujustierung des deutschen Rentensystems.“

Die katholischen Verbände in Deutschland hätten bereits ein modulares und zudem sozial gerechtes Rentenmodell entwickelt, schreibt der FDK. Es basiere auf einer Sockelrente als solidarische Bürgerversicherung für alle, die in Deutschland leben und steuerpflichtig sind. Finanziert werde sie aus Beiträgen, die sich aus der Summe aller Einkünfte errechnen, und durch Steuermittel. Die Sockelrente betrage für alle im Rentenalter und bei Erwerbsminderung 467 Euro monatlich. Erwerbstätige seien zusätzlich durch eine verpflichtende Erwerbstätigenversicherung abgesichert, paritätisch finanziert aus Beitragen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern und durch einen Bundeszuschuss.

Bei einem durchschnittlichen Verdienst würde die Rentenhöhe – Erwerbstätigenversicherung plus Sockelrente – nach 40 Beitragsjahren 1298 Euro brutto pro Monat betragen. Schließlich solle eine verpflichtende betriebliche Altersvorsorge für alle Arbeitnehmer, auch bei kurzzeitigen Beschäftigungen, einen Beitrag zur Lebensstandardsicherung leisten. Die private Alterssicherung würde eine freiwillige Zusatzvorsorge bleiben.

„Entscheidend ist dabei, dass die gesetzliche Rentenversicherung gestärkt werden könnte. Dafür müssten alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden, insbesondere Beamte, Freiberufler und sonstige Selbstständige“, erklärt Schwab. Mehr Solidarität bei den Beitragszahlern verhindere auch Altersarmut. Zudem müsse der Bundeszuschuss für die Rentenversicherung erhöht werden. Aber auch Erziehungs- und Pflegezeiten müssten bei der Berechnung der Rente besser anerkannt werden als heute. Wichtig sei zudem der Ausbau einer ergänzenden betrieblichen Altersvorsorge für alle.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.familienbund-wuerzburg.de.

(2418/0593; E-Mail voraus)