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Mit neuem Schwung in die Zukunft

Mitgliederversammlung der Katholischen Landvolkbewegung Würzburg – Neues Strukturmodell stößt auf positive Resonanz

Würzburg (POW) Mit neuem Schwung und einem neuen Strukturmodell geht die Katholische Landvolkbewegung (KLB) in der Diözese Würzburg zuversichtlich in die Zukunft. Bei der Mitgliederversammlung am Dienstag, 11. Juni, im Burkardushaus in Würzburg wurde auf zwei Schautafeln der neue Weg skizziert. Zentral ist dabei nach den Worten des Diözesanvorsitzenden Thomas Kram das Aktionsteam, in dem die inhaltliche Arbeit der KLB auf allen Ebenen vernetzt werden soll. So sollen in diesem Team Vertreter der Kreis- und Ortsgruppen, der Arbeitskreise, von Interessengruppen oder sonstige Interessierte zusammenkommen.

„Wir wollen nichts vorgeben, sondern was gemeinsam entwickeln“, sagte Maria Freitag, die mit Thomas Kram das neue Modell vorstellte. Im Aktionsteam sollen demnach Ideen entwickelt werden, die inhaltliche Arbeit vorangetrieben oder Veranstaltungen geplant werden. Dadurch soll die Anbindung an die Basis gestärkt sowie ein hohes Maß an Flexibilität und Aktualität sichergestellt werden. So soll es künftig möglich sein, dass auch Nichtmitglieder in dem Team mitarbeiten. Die erste Sitzung des Aktionsteams ist für den 1. Oktober anberaumt.

Das neue Strukturmodell, mit dem auch das Leitungsteam entlastet werden soll, war in einjähriger Arbeit von einer zehn- bis 15-köpfigen Gruppe erarbeitet worden. Dabei habe man in mehreren Sitzungen erstmal „alles auf den Kopf gestellt“, sagte Kram, ehe man Ideen für die neue Struktur und Leitsätze entwickelt hat. In diesen ist festgeschrieben, wohin die Richtung der KLB gehen soll. So heißt es dort, dass sich die KLB als „lebensfrohe Gemeinschaft von Menschen auf dem Land“ versteht und für ein gutes Miteinander in den Dörfern eintritt. Zudem agiert sie weltweit und „setzt sich für lokale und globale Gerechtigkeit ein“. Sie versteht sich als Schnittstelle von Menschen auf dem Land mit Landwirtschaft, Politik und Kirche. Auch neue Formen der Spiritualität stehen in den fünf Leitsätzen, ebenso wie der Einsatz für Heimat, Umwelt und Bewahrung der Schöpfung. 

Das neue Modell und die Leitsätze stießen bei den rund 30 Teilnehmenden auf positive Resonanz. Diözesanvorsitzender Stefan Oppmann sagte, er hoffe, dass die KLB damit zukunftsfähig bleibt und es gelingt, auch junge Menschen wieder vermehrt anzusprechen.

„Nicht spektakulär“, sagte KLB-Referentin Rita Mergler-Spies über den Haushalt für das Jahr 2023. Den Gesamterträgen in Höhe von 346.762,90 Euro stehen Ausgaben von 359.575,22 Euro gegenüber, sodass unter dem Strich ein Minus von 12.812,32 Euro bleibt. Das muss laut Mergler-Spies aus den Rücklagen des Verbands finanziert werden. Während der größte Ausgabenposten mit 306.077,60 Euro für Personal durch den Zuschuss der Diözese gedeckt sei, gebe es für Sachkosten keinen Zuschuss der Diözese Würzburg, bis die Rücklagen von derzeit rund 40.000 Euro aufgebraucht sind.

An dieser Frage entspann sich eine lebhafte Debatte über die künftige Finanzierung des Verbands. Pastoralreferentin Lucia Lang-Rachor, Leiterin der Abteilung Erwachsenenpastoral, machte deutlich, dass es erst wieder Zuschüsse für Sachkosten durch die Diözese gebe, wenn alle Rücklagen abgeschmolzen seien. „In welcher Höhe, ist unbekannt“, sagte sie. Auf den Einwand, dass dieses Vorgehen ein „ungutes Gefühl“ hinterlasse, meinte Lang-Rachor, dass von dieser Maßnahme alle Verbände betroffen seien und alle dieses Gefühl hätten. Es sei auch verständlich, dass dadurch das Vertrauen in die Diözese zurückgehe. Pastoralreferent Wolfgang Scharl, Leiter der KLB-Diözesanstelle, sah darin allerdings kein Problem, dass die Rücklagen aufgebraucht werden müssen. Sie seien aus Zuschüssen der Diözese gebildet worden, die in der Vergangenheit nicht verbraucht wurden. Als problematischer betrachtete er möglicherweise zu erwartende Personalreduzierungen und die geplanten Zuschusskürzungen um 25 Prozent.

Das bislang jährlich erschienene Heft „Landauf – Landab“ wird es ab sofort nicht mehr geben, gab Scharl weiter bekannt. Als Gründe nannte er die hohen Kosten und den hohen Aufwand. Er verwies zudem darauf, dass viele Berichte ohnehin schon auf der Homepage stünden. Er stellte zwei Modelle vor, wie die Mitglieder künftig über aktuelle Entwicklungen informiert werden sollen. Das erste Modell, das bereits ab Sommer zum Tragen komme, sehe so aus, dass dreimal im Jahr ein mehrseitiger Brief an alle Mitglieder gehe, in dem über aktuelle Entwicklungen bei der KLB und kurz über Veranstaltungen berichtet werden soll.

Beim Modell zwei würde dieser Mitgliederbrief der bundesweit erscheinenden KLB-Zeitschrift „LAND aktiv“ beigelegt werden. Die Kosten für das Heft, das viermal im Jahr erscheint, liegen bei 11,70 Euro. Zusammen mit dem Mitgliedsbeitrag von jährlich 14 Euro würden sich so die Kosten für die Mitgliedschaft auf insgesamt 25,70 Euro erhöhen. „In ‚LAND aktiv‘ werden immer interessante Themen behandelt und es ist ein wichtiges Instrument der politischen Bildung“, argumentierte Oppmann. Zudem sei es ein Beitrag zur Vernetzung und zur Unterstützung der Bundesebene. Über Modell zwei soll bei der nächsten Mitgliederversammlung abgestimmt werden. Über ihr vielfältiges Engagement berichteten die Kreis- und Ortsgruppen sowie die Arbeitskreise.

Bernd Rochna ist neuer Landvolkseelsorger auf Bayernebene, berichtete Diözesanvorsitzender und stellvertretender Landesvorsitzender Gerd Schneider. Auf Bundesebene soll laut Oppmann der Prozess abgeschlossen werden, wie sich die KLB künftig nennen will. Vor allem der Begriff „Volk“ stehe in der Debatte. Bei der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) gibt es mit Regina Krämer jetzt wieder eine Diözesanlandjugendseelsorgerin und den neuen Vorstand bilden jetzt drei Frauen, berichtete KLJB-Diözesanvorsitzende Jule Hack. Groß sei von März bis August 2023 das 75-jährige Bestehen gefeiert worden.

Auch bei der Ländlichen Familienberatung (LFB) wurde gefeiert: das 25-jährige Bestehen. „Der neue Gesprächskreis zum Thema Überlastung und Stress in der Landwirtschaft läuft super“, erklärte Scharl. Neben Betriebsübergabe, Familienkonflikten, persönlichen Fragen und Schwierigkeiten stünden zunehmend auch Themen wie Burnout, Überlastung und Depression im Mittelpunkt der Beratungen und Gespräche. Beim Lernwerk Volkersberg hat der Verein nach den Worten von Scharl jetzt die 50-Prozent-Stelle einer Bildungsreferentin bis zum Jahresende besetzt, um den vorübergehenden Personalnotstand nach dem Weggang der bisherigen Leiterin Martina Reinwald besser in den Griff zu bekommen.

Am Ende der Veranstaltung verwies Mergler-Spies darauf, dass die neue Präventionsordnung „Sexualisierte Gewalt“ ab nächstem Jahr auch Konsequenzen für die Arbeit der Orts- und Kreisgruppen habe. Teilweise werde ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt und es werden regelmäßig entsprechende Schulungen angeboten.

ws (KLB)

(2524/0632; E-Mail voraus)

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