Wie der Künstler Otto Piene (1928-2014) Licht und Feuer nutzte, zeigt eindrücklich das Gemälde „Der Regenbogen brennt II“, das derzeit im Schaufenster des Museums am Dom in Würzburg im Durchgang zwischen Domplatz und Kiliansplatz zu sehen ist. „Feuer und göttliches Licht durchbrechen symbolisch die bedrückende Finsternis der Passion“, erklärt Kurator Michael Koller. Als Mitbegründer der avantgardistischen Künstlergruppe „Zero“ habe Piene zusammen mit Heinz Mack und Günther Uecker der Nachkriegskunst zu einem Neustart – einer Stunde „Null“ – verhelfen wollen. Richtungsweisend seien dabei vor allem seine künstlerischen Experimente mit Licht und der Manipulation von Farbpigmenten durch die zerstörerische Kraft des Feuers gewesen. Das Bild „Der Regenbogen brennt II“ beispielsweise entstand 1966 aus Ölfarben, Feuer und Rauch auf Leinwand. „Im Ergebnis entsteht ein Bild von ungeheurer Strahlkraft. Weiche, dunstig verrauchte Übergänge diffusen Lichts erzeugen atmosphärische Wirkungen und steigern im gleichen Zug die klare Farbigkeit der durch die Hitze des Feuers reliefartig verkrusteten, vulkanisch glühenden Oberfläche der roten Farbpigmente“, erläutert Koller.
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