Würzburg (POW) Kunstsammler Peter Mathar aus Düren hat dem Würzburger Museum am Dom zum Abschluss der Sonderausstellung „Wolfgang Mattheuer – Jahrhundertschritt. Zeichnungen aus der Sammlung Mathar“ die Mattheuer-Zeichnung „Der Gekreuzigte“ gestiftet. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Kunstreferent der Diözese Würzburg und Leiter des Museums, dankte Mathar für die Stiftung und wies darauf hin, dass die Zeichnung gut in den Kontext der Dauerausstellung im Museum am Dom passe. Die in dem Kunstwerk dargestellte Kreuzigung erinnere ihn an den Ausspruch „Nehmt den Menschen vom Kreuz!“ und zeige ein Aufbegehren gegen das Kreuz, sagte Lenssen. Zudem würden die vielen Hände und Füße des Gekreuzigten der Zeichnung eine besondere Dynamik verleihen. Der 2004 verstorbene ostdeutsche Künstler Wolfgang Mattheuer fertigte die Zeichnung 1967 mit Tusche, Ölpastell, Deckfarbe und Bleistift auf Papier an. „Mattheuer hat immer mit den Missständen in unserer Welt gerungen“, betonte Kurator Michael Koller. Deshalb könne man das Aufbegehren des Gekreuzigten in der Zeichnung auf den Kampf gegen alltägliche Ungerechtigkeiten übertragen. Sammler Peter Mathar begründete seine Stiftung mit dem Anliegen, die Werke seines Freundes Mattheuer nicht an der heimischen Wand aufzuhängen, sondern einer kritischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum am Dom eigne sich hierfür, weil es ein unbequemes Haus sei und keine „Kuschelkunst“ zeige. „Die Arbeiten, die hier ausgestellt sind, werfen Fragen danach auf, was das menschliche Leben ausmacht“, unterstrich Mathar.
(5109/1510; E-Mail voraus)
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