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Musik als Jakobsleiter

Festgottesdienst zum Mozartfest und zum 700. Jubiläum des Bürgerspitals zum Heiligen Geist – Ministerpräsident Seehofer und mehr als 1200 weitere Gläubige im Kiliansdom – Bischof Hofmann: „Der Heilige Geist treibt uns zum Guten an“

Würzburg (POW) Der menschenwürdige Umgang mit alten Menschen ist eine große Herausforderung der Gegenwart. Neben dem Schutz des ungeborenen Lebens, der Sorge um sozial Schwache und dem aus dem christlichen Geist gestalteten Umgang mit Flüchtlingen stehe dieses Anliegen für die Gegenwart ganz oben auf der Agenda. Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Sonntag, 26. Juni, bei einem Pontifikalgottesdienst aus Anlass des Mozartfests und des 700. Gründungsjubiläums der Stiftung Bürgerspital zum Heiligen Geist betont. An dem Festgottesdienst im Kiliansdom nahmen mehr als 1200 Gläubige teil. Ministerpräsident Horst Seehofer, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt sowie zahlreiche weitere Vertreter aus Politik und Gesellschaft feierten den Gottesdienst mit.

Bis heute habe die Stiftung Bürgerspital, die zu den ältesten Stiftungen in Deutschland zählt, ihren Gründungszweck nicht aus den Augen verloren, hob der Bischof in seiner Predigt hervor. Noch immer kümmere sich das Bürgerspital gemäß des Auftrags des Patrizierehepaars von Steren um pflegebedürftige Menschen. „Die Liegenschaften und Weinberge des Bürgerspitals, die zur Aufrechterhaltung des Stiftungszwecks notwendig sind, haben es trotz aller Kriege und gesellschaftlichen Entwicklungen möglich gemacht, dass der Stiftungszweck durch alle Jahrhunderte erfüllt werden konnte.“ In der Gegenwart seien sogar noch der Bau von Senioreneinrichtungen sowie die bayernweit erste Einrichtung für geriatrische Rehabilitation, der Ursprung des heutigen Geriatriezentrums, hinzugekommen.

Die rund 500 Mitarbeiter und knapp 150 ehrenamtlich Engagierte sorgten aufmerksam und respektvoll für die ihnen anvertrauten Bewohner und Patienten. „Der Heilige Geist ist der Motor dieser Stiftung“, betonte Bischof Hofmann und verwies auf die Taube, die im Wappen des Bürgerspitals den Heiligen Geist symbolisiere. „So wie der Heilige Geist als der lebendige Liebesaustausch in der göttlichen Dreifaltigkeit erkannt wird, so ist er die Quelle allen Lebens und Liebens.“ Auch sei der Heilige Geist der Inspirator allen künstlerischen Schaffens, schlug der Bischof die Brücke zum Mozartfest.

„Jegliche wirkliche Kunst und erst recht auch die Musik leben von der Inspiration, von dem Geistgeschenkten, das dem Menschen von Gott aus zufällt und das er sich selbst nicht zu geben vermag“, sagte der Bischof. Selbst der sehr kritische Musikwissenschaftler Professor Hans Heinrich Eggebrecht habe gegen Ende seines Lebens konstatiert: „Je mehr ich wissen wollte und das Wissen auch anderen zu vermitteln suchte, desto deutlicher erkannte ich, dass bei aller Wissenssuche ein Rest bleibt, den das Wissen nicht erreichen kann. Und je älter ich wurde, desto größer wurde dieser Rest und desto klarer wurde mir, dass in ihm, in diesem nicht erreichbaren, die Hauptsache gelegen ist, das Wichtigste und Wesentliche.“

Musik sei ein Bestandteil der Liturgie und berühre den Menschen in seinem Innersten. „Zugleich hat die Musik im Gottesdienst die Möglichkeit, den Bogen zwischen der unsichtbaren himmlischen und der sichtbaren und hörbaren irdischen Musik zu schlagen.“ Als eine Art geistige Jakobsleiter verbinde Musik die sichtbare, empirisch erfahrbare, geschöpfliche Wirklichkeit mit der uns im Glauben verkündeten und erschlossenen Realität Gottes, sagte Bischof Hofmann.

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts sorgten der Würzburger Domchor, Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg sowie die Solisten Maria Bernius (Sopran), Nora Steuerwald (Alt), Maximilian Argmann (Tenor) sowie Thomas Trolldenier (Bass) unter der Leitung von Domkantor Alexander Rüth. Es erklangen die Missa C-Dur, KV 317 (Krönungsmesse) sowie die Sinfonie Nr. 35 D-Dur, KV 385, 4. Satz (Haffner) von Wolfgang Amadeus Mozart. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielte die Domorgel.

mh (POW)

(2616/0726; E-Mail voraus)

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