Würzburg (POW) Dankbarkeit, Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Genügsamkeit hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann beim Pontifikalamt zum Hochfest der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan am Sonntag, 7. Juli, im Kiliansdom angemahnt. Dabei forderte er besonders eine menschenfreundliche Behandlung der Asylbewerber. Genügsamkeit stünde den Deutschen gerade in dieser Zeit gut an, in der viele europäische Länder unter Wirtschaftskrisen und hoher Jugendarbeitslosigkeit litten. „Wir dürfen auf keinen Fall aus dem Schaden anderer Profit ziehen, sondern sollten zum Maßhalten bereit sein und zur großzügigen Unterstützung", betonte der Bischof vor rund 1000 Gläubigen.
Zur menschenfreundlichen Behandlung der Asylbewerber gehört für Bischof Hofmann auch, „dass wir – so weit wie möglich – bereit sind, Asylsuchenden, die eine Aufenthaltsgenehmigung haben, bei uns Wohnung zu geben". Weiterer Auftrag sei es, den Gefangenen und Misshandelten Ohr und Stimme zu leihen. Christen müssten alles tun, um die leidgeplagten Menschen, die in Deutschland Heimat suchten, mit den Worten Jesu zu begegnen: „Was ihr einem der Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Gottes Reich greife immer da, wo der Wille Jesu umgesetzt werde.
Weiter zeigte sich Bischof Hofmann erfreut, dass die Kiliani-Wallfahrtswoche nach der Domrenovierung im vergangenen Jahr wieder im Kiliansdom gefeiert werden könne. „Unser Kiliansdom ist Zeuge dieser viele Jahrhunderte andauernden Wallfahrt. Dieser unser Dom trägt sichtbar die Spuren jahrhundertealter Glaubenszeugnisse, Verletzungen und Zerstörungen, Neuaufbrüche und zeitgenössischer Werke. Wer sich hier umschaut, findet geronnenes Glaubensgut."
Das diesjährige Motto „Dein Angesicht, Herr, will ich suchen" stamme aus dem 27. Psalm und sei der Rundfunkansprache von Julius Kardinal Döpfner entnommen, die wenige Tage vor seinem Tod ausgestrahlt wurde, erläuterte der Bischof. Dieser Satz sei gleichsam Döpfners geistliches Vermächtnis. Er gebe sowohl die Intention der Frankenapostel als auch die des früheren Diözesanbischofs Julius Döpfner wieder, der am kommenden 26. August 100 Jahre alt geworden wäre.
Das Pontifikalamt gestalteten der Domchor und die Würzburger Domsingknaben unter Leitung von Domkantor Alexander Rüth musikalisch. Die Orgel spielte Domorganist Professor Stefan Schmidt. An der Feier nahmen auch Gäste aus der irischen Heimat der Frankenapostel teil, aus der Kilianspfarrei Mullagh und aus der Region Wicklow.
Am Montag, 8. Juli, ist der Wallfahrtstag der Schulen, zu dem Schülerinnen und Schüler der Fachakademien für Sozialpädagogik aus Aschaffenburg, Haßfurt und Würzburg erwartet werden. Weihbischof Boom feiert um 10.30 Uhr ein Pontifikalamt im Dom. Um 19 Uhr feiert Bischof Hofmann im Kiliansdom das Pontifikalamt anlässlich der Wallfahrt der Räte, Politiker und in der öffentlichen Verwaltung Tätigen.
bs (POW)
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