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Name des Frankenheiligen wieder in

Treffen der Kilians beim Internationalen Familienfest zum Abschluss der Kiliani-Wallfahrtswoche am Kilianeum – Festwoche und vorausgehende Tage der Ehejubilare locken über 18.000 Gläubige in den erneuerten Dom – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann setzt politische Akzente – Erstmals Konzert mit Impulsen

Würzburg (POW) 114 Kinder und Jugendliche sind beim großen Finale der Kiliani-Wallfahrtswoche 2013 besonders im Mittelpunkt gestanden: 112 von ihnen tragen den Namen Kilian, eine heißt Kiliana, ein anderer Kolonat. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hatte die Namensträger der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan eigens zum Internationalen Familienfest am Sonntag, 14. Juli, ins Kilianeum-Haus der Jugend zur Abschlussfeier der diesjährigen Wallfahrtswoche eingeladen. Rund 1200 Kinder, Jugendliche und Eltern feierten das bunte Familienfest mit. „Gottes Angesicht suchen wir ein Leben lang, ob wir es wissen oder nicht“, sagte der Bischof unter Hinweis auf das diesjährige Leitwort der Kiliani-Woche zu den Familien.

Insgesamt kamen während der Festwoche zwischen 6. und 14. Juli sowie an den vorgeschalteten drei Tagen der Ehejubilare vom 3. bis 5. Juli über 18.000 Menschen zu den Gottesdiensten in den Kiliansdom. 19 Pontifikalgottesdienste fanden in der Festwoche statt, denen sich meist Gespräche und Begegnungen mit den Wallfahrern auf dem Kiliansplatz anschlossen. Die Wallfahrtswoche 2013 stand ganz im Zeichen des biblischen Mottos „Dein Angesicht, Herr, will ich suchen“. Damit erinnerte die Diözese an den vor 100 Jahren geborenen Julius Kardinal Döpfner, der das Kiliansbistum von 1948 bis 1957 geleitet hatte und 1976 plötzlich verstorben war.

Buntes Familienfest am Kilianeum

In seiner Predigt am Familiengottesdienst zum Abschluss der Wallfahrtswoche betonte der Bischof, Kilian und seine Gefährten seien in Irland aufgebrochen, um Gottes Angesicht in der Ferne zu suchen. „Schon beim Propheten Jesaja können wir lesen, dass Gott jeden von uns innig liebt und dass er uns in allen unseren Sorgen und Nöten nahe ist“, betonte der Bischof. Die Menschen der Gegenwart benötigten glaubwürdige Zeugen dieser Liebe Gottes. Die heilige Messe am Parkplatz des Kilianeums zelebrierte Bischof Hofmann zusammen mit Domkapitular Christoph Warmuth, Diözesanfamilienseelsorger Domvikar Stephan Hartmann und Priestern der ausländischen katholischen Missionen im Bistum Würzburg. Die Musikgruppe „Kon Tiki“ aus Veitshöchheim gestaltete den Open-Air-Gottesdienst musikalisch. Nach dem Schlusssegen überreichte der Bischof an alle auf die Namen der Frankenapostel Getauften jeweils ein Bild des Doms und eine CD der Band „Zeitzeichen“. Danach startete rund um das Kilianeum ein buntes Familienfest mit Großspielen, Menschenkicker, Glücksrad, Hüpfburg und Sinnesparcours. Märchenerzählerin Helene Sauter trug „zauberhafte Geschichten“ vor, Birgit Pfeifer lud unter dem Motto „Hits für Kids“ zum Mitsingen und Mitmachen bei neuen geistlichen Kinderliedern ein. Unter dem Motto „Rente sich wer kann“ spielten Vertreter politischer Parteien mit Interessierten das gleichnamige Brettspiel und stellten sich bei einer Podiumsdiskussion kritischen Fragen zur Bundestagswahl. Unter anderem ging es darum, dass Eltern zwar Zeit und Geld in die Betreuung ihrer Kinder investieren, sie aber bei den Beiträgen zur Sozialversicherung nicht entlastet werden.

Blick auf die ganze Kiliani-Wallfahrtswoche

In den Predigten während der Wallfahrtswoche griffen Bischof Hofmann und Weihbischof Ulrich Boom das Wallfahrtsmotto aus der letzten Radioansprache von Kardinal Döpfner sowie die jüngste Enzyklika von Papst Franziskus immer wieder auf. Deutliche politische Akzente setzte Bischof Hofmann. So mahnte er zum Auftakt der Festwoche Dankbarkeit, Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Genügsamkeit an und forderte besonders eine menschenfreundliche Behandlung der Asylbewerber. Genügsamkeit stünde den Deutschen gerade in dieser Zeit gut an, in der viele europäische Länder unter Wirtschaftskrisen und hoher Jugendarbeitslosigkeit litten. Die unterfränkischen Politiker und Ratsmitglieder rief er dazu auf, die christlichen Werte in der Gesellschaft zu vertreten und als Christen einem Zeitgeist zu wehren, der Waren vor Werten rangieren lasse. „Wir müssen uns in eine Gesellschaft einbringen, die möglicherweise ihre eigenen Grundlagen zerstört, aus denen Frieden und Prosperität erwachsen sind“, mahnte Bischof Hofmann. Auch fand er deutliche Worte für die christliche Ehe von Mann und Frau. Weihbischof Boom erinnerte immer wieder an die Frage nach Gott, die sich zu allen Zeiten und in allen Lebensaltern stelle.

Mit der Reliquienprozession von Sankt Burkard zum wiedereröffneten Kiliansdom begann die Festwoche, wobei erstmals Feuerwehrmänner den Reliquienschrein über die Alte Mainbrücke trugen, und mit dem Internationalen Familienfest endete sie. Als positive Neuerung erwies sich das Konzert „SprechKlangBilder“ zum Thema „Angesichter“ im Neumünster. Traditionell fanden die Wallfahrtsgottesdienste für die 20 Dekanate an den Vormittagen statt. Für Schlagzeilen sorgte dabei die wegen des Streiks der Schleusenwärter verkürzte Schiffswallfahrt der Pilger aus Zellingen und Retzbach nach Würzburg. Dass bei einem Gottesdienst auch noch die Domorgel streikte, nahmen die Gläubigen gelassen hin und sangen umso kräftiger mit.

Treffen der Politiker und Ratsmitglieder, der pastoralen Berufe, der Ordens- und Missionsleute, der Gottesdiensthelfer, der Ehrenamtlichen der Caritas, der Aussiedler und Vertriebenen sowie der Kranken und Behinderten nahmen besondere Interessensgruppen in den Blick. Jugendlich ging es vor allem beim Tag der kirchlichen Fachakademien für Sozialpädagogik, beim Tag der Förderschulen und bei der Jugendwallfahrt zu. Nicht nur zu Fuß oder per Boot, sondern erstmals auch mit Inlinern waren die Jugendlichen unterwegs zum heiligen Kilian. Die jüngsten Wallfahrer, rund 600 Kindergartenkinder aus Stadt und Landkreis Schweinfurt, begrüßte Bischof Hofmann am Domportal zum Tag der Kindergärten. Traditionell gehörte die Verleihung der kirchlichen Lehrbefugnis „Missio canonica“ zur Wallfahrtswoche. Weihbischof Boom beauftragte 72 Religionslehrerinnen und -lehrer. Einen Großeinsatz hatten Caritas und Malteser am Tag der Kranken und Behinderten. Rund 350 Kranke und Behinderte mussten aus allen Regionen der Diözese nach Würzburg gebracht und dort betreut werden. Die Speisung der Kranken und Behinderten im Dom dürfte einmalig in Deutschland sein.

Über 50 Helferinnen und Helfer des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) betreuten während der gesamten Wallfahrtswoche die Pilger. Insgesamt 30 Mal mussten sie medizinische Hilfe leisten, in einem Fall war auch der Transport in eine Klinik erforderlich. Kiliani-Manager Matthias Reichert blickte sehr zufrieden auf die Festwoche. „Die Pilger sind – nach der letztjährigen Wallfahrtswoche im Neumünster – sehr gerne wieder in den erneuerten Kiliansdom zurückgekehrt. Die Begegnungen auf dem Kiliansplatz wurden sehr gut angenommen. Das Wetter war bestens, ebenso wie die beim Empfang gereichten deftigen Kiliansschnecken. Es hat alles gepasst.“

Die Kollekte der Gottesdienste wird der Katechistenausbildung in den beiden Partnerbistümern Óbidos in Brasilien und Mbinga in Tansania zugutekommen. Diese frohe Botschaft kann Bischof Hofmann dann gleich mit nach Óbidos nehmen, wenn er bereits am Dienstag, 16. Juli, in die Partnerdiözese am Amazonas aufbricht.

bs/mh (POW)

(2913/0760; E-Mail voraus)

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