Die gesellschaftlichen Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, seien für alle gleich, ob Christ, Jude oder Muslim. Ein merklicher Rechtsruck, Ausgrenzungstendenzen, Angst vor Fremden und dem Anderssein, die Folgen der Coronapandemie – damit müssten sich alle Religionsgemeinschaften befassen und Antworten finden. Bis vor einigen Jahrzehnten hätten die Religionsgemeinschaften häufig mehr oder weniger nebeneinander her gelebt. Man kannte sich, man respektierte sich, aber wirkliche Berührungspunkte gab es wenige. Im Interview erinnert sich Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, an diese Zeit. Inzwischen gebe es einen echten Dialog, berührende Begegnungen, gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Handeln. Religion und Extreme – das wird immer wieder gemeinsam diskutiert. Rechte Gruppen versuchten immer wieder, christliche Symbolik für sich zu vereinnahmen, „Stammtischparolen“ kenne man auch in kirchlichen Gemeinden. Das Heft geht ausführlich auf dieses Thema ein und zeigt Lösungsvorschläge auf. Wie es gelingt, dass der Interreligiöse Dialog lebendig und gesellschaftlich wirksam bleibt, und nicht über die Jahre zu einer ritualisierten Formalie wird, auch darauf gehen die Autorinnen und Autoren ein. Zu Wort kommen außerdem Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und Generationen. Die Beiträge halten eine Reihe an Ideen und Anregungen bereit, wie in den Gemeinden der Interreligiöse Dialog gefördert werden kann und das Gespräch mit Andersgläubigen gelingt. „Gemeinde creativ“ ist eine Zeitschrift des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und erscheint sechsmal jährlich. Die Publikation richtet sich vorwiegend an die Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden, an die Räte und Verbände sowie an alle, die an einer lebendigen Kirche Interesse haben und sich dafür einsetzen. Weitere Informationen im Internet unter www.gemeinde-creativ.de.
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