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Neue Generaloberin im Kloster Oberzell

Schwester Juliana Seelmann übernimmt Amt als Generaloberin bei den Oberzeller Franziskanerinnen – Dank an Vorgängerin Schwester Dr. Katharina Ganz – Papierkraniche als Symbol für den gemeinsamen Weg

Kloster Oberzell (POW) In einer bewegenden Feier im Kloster Oberzell hat Schwester Dr. Katharina Ganz am Mittwoch, 17. September, offiziell ihre Verantwortung als Generaloberin an Schwester Juliana Seelmann übergeben. Der Tag stand unter dem Motto „Pilgerinnen der Hoffnung“ und habe die Haltung der Gemeinschaft widergespiegelt: den Weg mit Vertrauen und Hoffnung zu gehen – auch in eine oftmals ungewisse Zukunft. Das schreibt die Gemeinschaft in einer Pressemitteilung.

Erstmals wurde die Amtsübergabe nicht nur im Kreis der Schwestern, sondern in einem größeren Rahmen mit Mitarbeitenden, Weggefährtinnen und Weggefährten, Familienangehörigen sowie Vertreterinnen und Vertretern des Bistums Würzburg gefeiert. Ganz erzählte in ihrer Begrüßung, wie sie sich in den vergangenen Monaten immer wieder an Flüssen aufgehalten und in verschiedenen Fähren geübt habe, „das eine Ufer loszulassen, sich dem Wasser anzuvertrauen und darauf zu vertrauen, dass es drüben weitergeht“.

Schwester Teresa Weimert berichtete vom vergangenen Generalkapitel im Mai und Juni, in dem Seelmann zur neuen Generaloberin, Schwester Beatrix Barth zur Vikarin sowie Schwester Rut Gerlach und sie selbst zu weiteren Rätinnen gewählt wurden. Ausgehend vom Motto des Tages beschrieb sie das Pilgern als eine Haltung, die Menschen offen, achtsam und liebevoll unterwegs sein lasse. Es gehe nicht um die Gewissheit eines guten Ausgangs, sondern um die Überzeugung vom Sinn des Weges. Eine Erzählung von Franziskus, Klara und den Kranichen verdeutlichte das: Franziskus und Klara beobachten eine Schar von Kranichen. „Immer wieder übernahm ein anderer Vogel die Führung“, heißt es in dem Text. Sie wüssten, wo sie zuhause sind. „Aber nur in der Gemeinschaft kommen sie ans Ziel … ein geheimnisvolles Netz verbindet sie und sie geben sich gegenseitig die Kraft weiter.“ Wie die Vögel aufeinander angewiesen seien, um ans Ziel zu kommen, so brauche auch eine Ordensgemeinschaft die gegenseitige Stärkung, um auf dem Weg zu bleiben.

Mit Bibel und Lebensordnung übergab Ganz an Seelmann die geistliche Leitung der Gemeinschaft, mit Siegel und Gründerinnenmedaille die rechtliche und organisatorische Verantwortung. Für das neue Team hatte sie ein Windspiel mitgebracht – als Symbol für unterschiedliche Stimmen, die gemeinsam eine Melodie ergeben, getragen vom Wehen des Heiligen Geistes. Gemeinsam mit allen Anwesenden ließ sie diese Melodie erklingen, indem sie zu einem Klangteppich aus Summtönen einlud und dem neuen Leitungsteam dieses tragende Gefühl schenkte. Zum Schluss dankte Ganz ihren Mitschwestern, den Mitarbeitenden und Wegbegleitern und verband das mit der Bitte um Verzeihung an „alle, denen ich in meiner Amtszeit weh getan habe, wo ich nicht die richtigen Worte fand oder mich geirrt habe“.

Seelmann würdigte den Einsatz ihrer Vorgängerin in 18 Jahren Leitungsverantwortung, davon zwölf als Generaloberin. Sie überreichte Ganz drei Geschenke: einen Herzensschlüssel, einen Tau-Einband und ein leeres Buch, als Symbol für das Loslassen und den Raum für Neues. An das neue Leitungsteam übergab Seelmann ein Tau aus Assisi, das mit einer Friedenstaube und Zweigen geschmückt war, als Zeichen des gemeinsamen Weges. „Wir werden in den kommenden Jahren unterwegs sein, getragen von Glaube, Hoffnung und Liebe“, sagte sie. Die Feier endete mit einem Gebet und dem Klara-Segenslied. Zum Abschluss erhielten alle Gäste einen Papierkranich als Symbol für den gemeinsamen Weg und die Verbundenheit.

Musikalisch begleiteten Schwester Regina Grehl, Ute Berger und Irene Dünzinger die Feier.

Anja Mayer (Kloster Oberzell)

(4025/0987; E-Mail voraus)

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