Münsterschwarzach (POW) Die neue Krone der fränkischen Weinkönigin, die in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach gefertigt wurde, ist am Freitag, 16. Juni, auf dem Platz vor der Abteikirche übergeben worden. Zur offiziellen Übergabe hatte der Fränkische Weinbauverband neben zahlreichen Ehrengästen alle ehemaligen fränkischen Weinköniginnen eingeladen.
In seiner Begrüßung erläuterte Abt Michael Reepen die Tradition des Weinbaus in der Abtei Münsterschwarzach. Bereits in der Gründungsurkunde von 816 seien Weinberge erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten habe sich die Weinkultur bewährt und sei für das Kloster eine wichtige Einnahmequelle gewesen. „Mein Vorgänger Abt Augustin (1694) pflanzte hier an der Klostermauer Reben ,mit solchem Gewinn in der Folge, dass er nicht nur den Abtstisch mit frühreifen Trauben für die staunenden Gäste belieferte, sondern auch dem Konvent frühzeitig einen heilkräftigen Most zu trinken gab. Was aber ganz selten und den Gästen am liebsten ist: Die dort gepflanzten Weinstöcke erbringen jährlich drei oder vier Krüge (etwa 300 Liter) Rotwein'“, sagte der Abt.
Weinbaupräsident Arthur Steinmann erläuterte die Bedeutung der Krone und der fränkischen Weinkönigin. Unter anderem ging er auf die Kritik ein, ob eine Repräsentantin überhaupt noch zeitgemäß sei. „Doch, wir brauchen Vorbilder. Wir brauchen strahlende Gesichter, wir brauchen eine Königin!“ Die neue Krone solle auch das zum Ausdruck bringen – und vor allem ihrer Trägerin mehr Komfort geben. Das sei auch in der Arbeitsgruppe, die seit knapp zwei Jahren an der neuen Krone arbeitete, oberste Prämisse gewesen, wie die ehemalige Weinkönigin Klara Zehnder ausführte. Modelle wurden probiert, verglichen, Leidensgeschichten mit der alten Krone geteilt. „Manchmal ging es nur mit Schmerztabletten“, erzählte sie.
Im Anschluss wurde die Krone feierlich enthüllt und von Abt Reepen gesegnet: „Wenn wir diese Krone jetzt segnen, geht es nicht um das Metall, die Steine. Wir segnen die Menschen, die mit ihrer Hände Arbeit diese Krone entworfen und gefertigt haben, wir segnen die fränkischen Weinköniginnen, die diese Krone tragen werden, und mit ihr segnen wir auch die Menschen, denen sie als fränkische Weinkönigin begegnet, und wir segnen den fränkischen Weinbauverband und alle Winzerinnen und Winzer.“
Goldschmiedemeisterin Sabine Bechtel berichtete zum Schluss noch etwas über die Fertigung und dankte ihrem Team. Ihr wurde die Ehre zuteil, die neue Krone der amtierenden Weinkönigin Eva Brockmann aufzusetzen.
jm (Abtei Münsterschwarzach)
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