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Neue Sternwarte für die Abtei

Anlage eines Murnauer Spenders steht jetzt in Unterfranken

Münsterschwarzach (POW) Die Abtei Münsterschwarzach hat eine Sternwarte gestiftet bekommen. Am Samstag, 5. Oktober, wurde diese bei einer internen Feier gesegnet, teilt die Abtei mit. Im September 2018 bekam Klosterastronom Benediktinerpater Christoph Gerhard diese angeboten. Agathe Weishaupt hatte Günther Miller, einen Bekannten der Familie, gebeten, für die Sternwarte ihres verstorbenen Mannes Maximilian ein neues Zuhause zu suchen.

„Ich konnte das zunächst kaum fassen“, erinnert sich Gerhard. Kurz danach erfolgte die Besichtigung der Sternwarte in Murnau. „Mir ist sprichwörtlich die Kinnlade runtergefallen.“ Zunächst habe sich Gerhard vor allem über die Kuppel gefreut. Doch die Ausstattung in Bezug auf das Linsenteleskop, den Innenausbau und das Zubehör überstieg seine Vorstellungskraft.

Der Zeitpunkt des Geschenks hätte aus Sicht der Abtei nicht besser sein können. Im Zuge der Generalsanierung des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach (EGM) sei der Bau einer Sternwarte für den Unterricht sowieso geplant gewesen, erklärt der Cellerar. Norbert Schüller, der persönlich eng mit der Abtei verbunden ist, wollte diesen Bau perspektivisch unterstützen. Beim Besuch in Murnau entschloss sich der gelernte Schreiner spontan, die Sternwarte in der Abtei Münsterschwarzach ähnlich nachzubauen – auf eigene Kosten.

Die schriftliche Vereinbarung der Übergabe erfolgte sehr schnell, wie Agathe Weishaupt erzählt: „Für mich war dann ganz klar, dass die Sternwarte hierherkommt.“ Der nächste Schritt war für Gerhard der Gang zu Benediktinerabt Michael Reepen. Es ging unter anderem um die Frage, ob die Abtei diese Spende annehmen dürfe. Denn obwohl keine Kosten auf die Abtei zukamen, musste in den Gremien der Gemeinschaft darüber abgestimmt werden. Mithilfe des Bauplaners Rüdiger Amthor, der auch für die Generalsanierung des EGM mitverantwortlich ist, fingen die Klosterbetriebe der Schreinerei und Metallwerkstatt mit dem Projekt an.

Nachdem im April 2019 mit dem Rohbau begonnen wurde, konnte im Mai die Sternwarte abgebaut und transportiert werden. „Kein leichtes Unterfangen“, erzählt Cellerar Gerhard. Benediktinerpater Maximilian Grund, der seit einiger Zeit die Klostersternwarte unterstützt, dokumentierte alles akribisch mit Fotos – was sogar in der finalen Bauphase noch hilfreich war. Die Ausrichtung des Innenausbaus wurde ebenfalls übernommen und nur leicht den Bedürfnissen in Münsterschwarzach angepasst.

„Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe“, sagt Gerhard, der das Teleskop bereits seit Juli in Betrieb hat. „Ich sehe es aber auch ganz klar als Auftrag für uns, die Sternwarte gut zu nutzen.“ Wie das in Zusammenarbeit mit dem Egbert-Gymnasium konkret aussehen soll, ist noch in Planung. Auf jeden Fall wird sie in Gerhards Kursen zum Einsatz kommen, die er zum Thema „Astronomie und Glaube“ hält. Eine Bestätigung für Weishaupt: „Hier weiß ich, dass die Sternwarte gut aufgehoben ist und sie so intensiv und vielseitig genutzt wird, wie sich das mein Mann Maximilian gewünscht hat.“

Stichwort Klostersternwarte Münsterschwarzach

Hinter der Klostersternwarte stehen die Benediktinerpatres Christoph Gerhard und Maximilian Grund, die beide in der Verwaltung der Abtei tätig sind. Seit vielen Jahren wird die alte klösterliche Wissenschaft der Astronomie auf dem Klostergelände mit einer eigenen Sternwarte betrieben. Sie ist nicht nur Hobby, vielmehr zählt auch ihr Zusammenhang mit dem Glauben und einer gelebten Schöpfungsspiritualität. In vier Büchern hat Gerhard bereits darüber geschrieben. Jährlich erscheint außerdem ein Astronomiekalender mit den besten Fotografien.

(4119/1082; E-Mail voraus)

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