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Neuer Blick auf Würzburgs Krone

Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele stellt Buch über das Würzburger Käppele vor – „Ich habe noch nie ein Buch publiziert, an dem ich so viel Freude hatte“

Würzburg (POW) Das Würzburger Käppele steht im Mittelpunkt des neuesten Buches von Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele. Er stellte den mit zahlreichen Aufnahmen des Eisenacher Fotografen Ulrich Kneise ansprechend gestalteten Bildband am Dienstag, 1. Juni, im Würzburger Sankt Burkardus-Haus der Öffentlichkeit vor. „Ich habe noch nie ein Buch publiziert, an dem ich so viel Freude hatte“, erklärte der Bischof, der 28 Jahre Protektor der Maria-Schmerz-Bruderschaft am Käppele war und sich der Kirche am Nikolausberg, hoch oben über Würzburg, sehr verbunden weiß. „Mir ist es wichtig, die vielen Facetten sichtbar zu machen, die an diesem besonderen Wallfahrtsort zu entdecken sind.“

Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg, nannte die von Balthasar Neumann erbaute Marienkirche eine „Krone Würzburgs“, der sogar eine Zeile in einem der beliebtesten fränkischen Marienlieder gewidmet sei. Der Kreuzweg, der hinauf zu dem Gotteshaus führt, habe schon vielen Menschen Anlass und Gelegenheit gegeben, sich im Leiden Jesu wiederzufinden. „Bischof Scheele hat sich in dem vorliegenden Werk allem, was das Thema Käppele betrifft, in der ihm eigenen Weise gewidmet und Fakten wie Theologisches gleichermaßen gesammelt.“ Außerdem zeige er durch das aktuelle Buch erneut seine Verbundenheit mit dem Frankenland.

Bischof Scheele berichtete davon, wie sich nach und nach eine noch heute lebendige Wallfahrt auf dem Nikolausberg entwickelte. Während des 30-jährigen Krieges stellte dort ein namentlich nicht bekannter Hirte eine schlichte Figur der Gottesmutter auf, die den Leichnam ihres toten Sohnes auf dem Schoß trägt. Die Suche nach Trost und Zuspruch bei der Schmerzensmutter sei nachvollziehbar groß gewesen in einer Zeit, in der sich die Einwohnerzahl Würzburgs durch das Kriegstreiben um die Hälfte reduzierte. Im Laufe der Zeit entstanden immer größere Kapellenbauten um das Gnadenbild, bis schließlich 1792, nach 44-jähriger Bauzeit, das Käppele in seiner heutigen Form vollendet war.

„Dass es diese Kirche in ihrem heutigen Erscheinungsbild gibt, ist einer echten Volksbewegung zu verdanken, der sich dann auch der eine oder andere Bischof angeschlossen hat“, sagte der Bischof. Das Resultat sei ein Gesamtkunstwerk, das Seinesgleichen suche. „Jedes Detail steht für bewusste Verkündigung, so auch die Fresken, die Summe des Glaubens und Signal der Hoffnung sind.“ Bischof Scheele betrachtete daher das Buch als einen Brückenschlag zum Jahresthema „Endspiel – Würzburger Apokalypse 2010“ der Diözese Würzburg.

Das umfangreiche Buch sei auch für Menschen geeignet, die nicht gerne Texte läsen. „Frei nach Augustinus würde ich sagen: Nimm und schau!“ Kongenial habe Fotograf Kneise vom Ölberg in der Nähe der Löwenbrücke über den Kreuzweg mit seinen 14 Stationen bis hinein in die Wallfahrtskirche ansprechende und stimmungsvolle Bilder geschaffen. Unter anderem wurden die schmiedeeisernen Gitter von den Kreuzwegkapellen für die Aufnahmen abgenommen und die einzelnen Szenen mit großen Aufwand ausgeleuchtet. „Ich bin schon oft den Kreuzweg hinauf gegangen und habe die einzelnen Stationen betrachtet. Durch die Fotos sind mir aber so manche Köpfe erstmals aufgefallen“, sagte Bischof Scheele.

Paul-Werner Scheele: Das Würzburger Käppele – Wallfahrt, Kreuzweg, Gnadenkapelle, Wallfahrtskirche. 228 Seiten, 29,90 Euro. Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2394-0.

(2210/0731; E-Mail voraus)

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