Würzburg (POW) Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit lädt am Mittwoch, 1. Februar, um 18.30 Uhr zum ersten von neun Vorträgen über den Fund mittelalterlicher Grabsteine aus der Würzburger Pleich in das Jüdische Gemeindezentrum „Shalom Europa“ ein. Im Jahr 1987 wurden aus dem Teilabriss eines Hauses im Würzburger Stadtteil Pleich 1435 mittelalterliche jüdische Grabsteine geborgen. Dazu kommen noch 20 weitere Grabmäler aus dem Mittelalter, die sich seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an ganz verschiedenen Stellen der Stadt und in ihrer nächsten Umgebung fanden. In Würzburg lagern demzufolge derzeit 1455 jüdische Grabsteine und Grabsteinfragmente aus den Jahren 1147 bis 1346. Am 10. Januar 2012 wurde diese weltweit größte Hinterlassenschaft aus einem mittelalterlichen Judenfriedhof in einer wissenschaftlichen Edition der Öffentlichkeit vorgestellt. Die große Bedeutung des „kulturellen Gedächtnisses“ dieser mittelalterlichen Grabmäler für die hiesige Jüdische Gemeinde, aber auch für die Stadt Würzburg nimmt die „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken e.V.“ zum Anlass, die neuen wissenschaftlichen Erträge einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dem dient die Vortragsreihe von Professor Dr. Dr. Karlheinz Müller, der einer der vier Herausgeber der Edition ist. Die neun Veranstaltungen finden an allen Mittwochen zwischen 1. Februar und 28. März jeweils von 18.30 bis 19.15 Uhr im David-Schuster-Saal des Jüdischen Gemeindezentrums „Shalom Europa“, Valentin-Becker-Straße 11, statt. Thema des ersten Vortrags: „Der Bestand an mittelalterlichen Grabsteinen und Grabsteinfragmenten aus Würzburg und seiner Umgebung“. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen im Internet unter www.christlich-juedische-wuerzburg.de.
(0512/0126; E-Mail voraus)