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Kiliani-Wallfahrtswoche 2023

Nicht im alten Trott gefangen bleiben

Bischof Dr. Franz Jung feiert Kiliani-Gottesdienst für Wallfahrer vom Untermain und die Pfarrhausfrauen

Würzburg (POW) Mit Wallfahrern vom Untermain und Pfarrhausfrauen aus dem gesamten Bistum hat Bischof Dr. Franz Jung am Dienstagvormittag, 4. Juli, einen Kiliani-Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom gefeiert. „Die Suche nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit braucht Zeit. Wir müssen uns diese Zeit nehmen, sonst wird es keine Erneuerung geben. Wir bleiben sonst gefangen im alten Trott“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Als Vorbild könnten die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan dienen. Sie hätten sich auf den Weg gemacht, ohne nur an die eigene Annehmlichkeit zu denken.

In der Kirche sei Gottes Reich noch nicht angekommen. Das hätten unter anderem die Fälle von sexuellem Missbrauch gezeigt. „Es braucht Ehrlichkeit und Gerechtigkeit für die Opfer der eigenen Organisation“, erklärte der Bischof. Gesellschaftlich sei es eine Herausforderung, den Menschen auf der Flucht beizustehen, die wegen der Auswirkungen des Klimawandels oder Kriegen auf der Flucht sind. „Der wichtige Klimaschutz darf nicht zu Lasten der Armen gehen – auch nicht in unserem Land“, unterstrich der Bischof. Seinen Dank sprach er allen Menschen aus, die im Bistum Würzburg mit um eine gute Zukunft ringen und ihre Zeit in den Dienst der Mitmenschen stellen.

Viele Pilger nutzten nach dem Schlusssegen die Gelegenheit, am Schrein der Häupter der Frankenapostel den Einzelsegen zu empfangen. Bischof Jung mischte sich bei der Begegnung auf dem Kiliansplatz unter die rund 350 Wallfahrer, tauschte sich mit ihnen aus und erfüllte so manchen Wunsch nach einem Erinnerungsfoto mit ihm.

„Wir kommen immer wieder gern an Kiliani“, sagten Helmut (81) und Anita Schlett (71) aus Elsenfeld (Landkreis Miltenberg). Es sei schön, im Dom einen Gottesdienst mit dem Bischof zu feiern. „Nur schade, dass inzwischen nicht mehr so viele Menschen zum Wallfahrtsgottesdienst kommen wie vor Corona.“ Für Sandra Elsesser (52) aus Wiesen (Landkreis Aschaffenburg) ist die Teilnahme an der Kiliani-Wallfahrt „immer wieder schön“. Bischof Jung habe in seiner Predigt Mut gemacht, nach vorne zu schauen. „Man macht sich aber dennoch immer wieder Gedanken, wie es bei uns vor Ort mit der Kirche weitergeht.“

Weitere Bilder

Wie das Frankenland ohne Kilian, Kolonat und Totnan aussähe, kann sich Thomas Bertlwieser (59) aus Miltenberg nicht vorstellen. Die Kultur der gesamten Region sei entscheidend vom Christentum geprägt. „Deswegen ist es wichtig, sich an Tagen wie heute wieder auf unsere christlichen Wurzeln zu besinnen.“ Für Marika Korbmann (60), Diözesanvorsitzende der Berufsgemeinschaft der Pfarrhausfrauen und Pfarrhausfrau in Ochsenfurt, hat Bischof Jung in seiner Predigt klargemacht: „Die Baustellen sind erkannt, jetzt geht’s an die Arbeit.“ Der Gottesdienst an Kiliani sei für die Pfarrhausfrauen ein wichtiger Termin und eine schöne Anerkennung für ihren Einsatz tagaus, tagein.

mh (POW)

(2723/0767; E-Mail voraus)

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