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Nicht zuerst Macher, sondern Seelsorger

Bischof Dr. Franz Jung würdigt verstorbenen Domkapitular em. Prälat Karl Rost – Pontifikalrequiem mit Beisetzung im Würzburger Kiliansdom

Würzburg (POW) Bei einem feierlichen Pontifikalrequiem im Kiliansdom am Samstag, 26. November, hat das Bistum Würzburg Abschied vom im Alter von 93 Jahren verstorbenen Domkapitular em. Prälat Karl Rost, langjähriger Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands Würzburg, genommen. Als einen Seelsorger, dessen besondere Aufmerksamkeit den Armen und Notleidenden galt, würdigte Bischof Dr. Franz Jung Rost. „Er verstand sich nicht zuerst als Manager oder Macher, sondern als Seelsorger, der sich für seine Mitarbeitenden einsetzt und dessen vornehmste Aufgabe darin besteht, andere für den caritativen Dienst zu begeistern“, betonte der Bischof in seiner Predigt.

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Zusammen mit Dompropst Weihbischof Ulrich Boom, Ordensreferent Domkapitular Monsignore Dietrich Seidel, Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, sowie Pfarrer Dr. Jerzy-Andrzej Jelonek zelebrierte der Bischof das Requiem. Mitglieder des Domkapitels feierten Requiem und Beisetzung ebenfalls mit. Anschließend wurde der Leichnam des Prälaten im Kreuzgang des Doms beigesetzt.

Ob in der Gemeindeseelsorge in Ruppertshütten, Wonfurt und Marktheidenfeld oder ab 1987 als Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands: „Karl Rost erwies sich als kluger und treuer Verwalter seines Herrn“, sagte Bischof Jung. Rost habe gewusst, dass die Menschen das eigentliche Kapital allen Handelns aus christlicher Nächstenliebe sind. „Das gute Arbeitsklima in Ordinariat und Verband war ihm selbst Ansporn und Kraftquelle für sein Tun, wie er später einmal bekannte.“

In diesem Sinne seien in Rosts Amtszeit etliche Pflegeeinrichtungen für Senioren neu errichtet oder ausgebaut worden wie das Camillus-Haus auf dem Heimathof Simonshof im Landkreis Rhön-Grabfeld als erstes Haus für wohnsitzlose Senioren in Bayern. Auch zahlreiche Kindertagesstätten wurden in den Jahren bis zu Rosts Emeritierung im Jahr 2002 saniert. In seine Amtszeit fielen zudem die Gründung der Caritas-Einrichtungen gGmbH, der Caritas-Schulen gGmbH, der ökumenischen Christophorus gGmbH für niederschwellige soziale Dienste in der Stadt Würzburg sowie der Vinzenz Werkstätten GmbH, des heute größten Inklusionsbetriebs Nordbayerns.

Bischof Jung berichtete davon, dass Rost ihm beim Besuch am Krankenbett in Kist erzählt habe, was ihn Zeit seines Lebens bewegt habe und was er nun dankbar in die Hände des Herrn zurücklegen wolle. „Heute dürfen wir gewiss sein, dass der Herr ihn bei seiner Wiederkunft wachend angetroffen hat, so wie er es sich selbst gewünscht hatte.“

Nach dem Requiem begleiteten Bischöfe und Domkapitel sowie die Angehörigen des Verstorbenen den Sarg mit den sterblichen Überresten in den Kreuzgang des Doms. Dort fand unter der Leitung von Dompropst Weihbischof Boom die Beisetzung statt. Die Choralschola am Würzburger Dom unter Leitung von Sven Geier sowie Domorganist Professor Stefan Schmidt und Julius Wilhelm, Knabensolist der Domsingknaben, gestalteten das Requiem musikalisch.

Rost wurde 1929 in Würzburg geboren. Am 18. Juli 1953 empfing er im Würzburger Neumünster durch Bischof Dr. Julius Döpfner die Priesterweihe. Als Kaplan war Rost anschließend in Gerolzhofen, Untererthal, Schondra und Pfarrweisach tätig, bevor er 1956 als Kuratus nach Ruppertshütten kam. Seine erste Pfarrstelle trat er 1962 in Wonfurt und Steinsfeld an. 1973 wurde er Pfarrer von Marktheidenfeld, wo er zugleich Geistlicher Assistent des Katholikenausschusses im Dekanat Marktheidenfeld war, ab 1974 auch Definitor. Von 1975 bis 1986 war er Stellvertreter des Dekans von Lohr am Main und Schulbeauftragter des Dekanats. 1978 wurde Rost zusätzlich zum nebenamtlichen Verweser der Kuratien Ansbach, Roden und Zimmern ernannt. Das Amt des Dekans in Lohr übernahm Rost 1986. Im Oktober 1987 nahm er seine Tätigkeit als Leiter der Hauptabteilung Soziale und caritative Dienste in Würzburg auf und wurde Domkapitular sowie Erster Vorsitzender des Caritasverbands für die Diözese Würzburg. Diese Ämter hatte er bis zu seiner Emeritierung im Herbst 2002 inne. Zudem war er Mitglied der fünfköpfigen Finanzkommission des Deutschen Caritasverbands. Außerdem war Rost Bischöflicher Beauftragter für ausländische Missionen in der Diözese Würzburg. Von 1987 bis 2010 war er zudem Referent für Stipendien und Stolarien, zwischen 2002 und 2010 wirkte er darüber hinaus als Krankenhausseelsorger in der Würzburger Theresienklinik. Von 2001 bis 2014 war Rost zudem ehrenamtlicher Vorsitzender des Marienvereins Würzburg, der die Maria-Stern-Schule, das Marienheim und den Marienkindergarten trägt. Während seiner Amtszeit wurden das Marienheim und der Marienkindergarten komplett neu errichtet sowie die Maria-Stern-Schule generalsaniert. „Am wichtigsten waren und sind nicht Gebäude, sondern motivierte Mitarbeiter, die ,mit dem Herzen‘ dabei sind“, sagte er damals rückblickend. 2003 wurde Rost Direktor der Priestergemeinschaft Unio Apostolica. 2009 errichtete er aus dem Nachlass von Prälat Oskar Hörning die Marienstiftung, eine Förderstiftung für die Einrichtungen des Marienvereins. Seit 2010 lebte Rost in Kist. Für seine Verdienste erhielt Rost zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen: 2002 den Brotteller des Deutschen Caritasverbands, 2003 den Ehrenring der Stadt Marktheidenfeld, 2004 das Bundesverdienstkreuz am Band, 2011 die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste, 2014 den „Tanzenden Schäfer“ der Stadt Würzburg für seine Verdienste um den Marienverein. Rosts Grab im Domkreuzgang ist ab dem ersten Adventssonntag, 27. November, für die Öffentlichkeit zugänglich.

mh (POW)

(4822/1326; E-Mail voraus)

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