Würzburg/Miltenberg/Kleinostheim (POW) Im Rahmen des Vinzenztages am Sonntag, 27. September, hat der Diözesan-Caritasverband den nach Vinzenz von Paul benannten Preis an ehrenamtlich verantwortete Sozialprojekte in Unterfranken vergeben. Preisträger sind das Projekt „Unbezahlbar – von Mensch zu Mensch“ aus Kleinostheim sowie das Projekt „Powerfrauen – Frauen auf Entdeckungsreise“ des Caritasverbands Miltenberg.
„Es ist den Umständen geschuldet, dass nur wenige Gäste zur diesjährigen Preisverleihung ins Würzburger Caritashaus kommen konnten“, sagte Domkapitular Clemens Bieber. Er begrüßte im Anschluss an den Festgottesdienst auch im Namen von Caritasdirektorin Pia Theresia Franke Verantwortliche aus Kirche und Caritas, Politik und Gesellschaft. Unter ihnen waren Bischof Dr. Franz Jung, der neue Generalvikar Domdekan Dr. Jürgen Vorndran, Bayerns langjährige Landtagspräsidentin und amtierende Ehrenvorsitzende des Diözesan-Caritasverbands Barbara Stamm, Landtagsabgeordnete, Landräte und Bürgermeister. Die Jury habe es sich auch in diesem Jahr nicht leicht gemacht, sagte Bieber.
Der mit 3500 Euro dotierte erste Preis ging in diesem Jahr an das Projekt „Unbezahlbar – von Mensch zu Mensch“ in Kleinostheim. Jurymitglied und Laudator Dr. Michael Wolf, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken, würdigte insbesondere den Vernetzungsgedanken, der sich bei „Unbezahlbar“ seit Jahren bewährt habe. „Hier arbeiten die katholische und die evangelische Pfarrei zusammen mit der politischen Gemeinde und dem Vereinsring“, sagte Wolf. Die Not werde vor Ort gesehen und passende ehrenamtliche Hilfe angeboten. Von unschätzbarem Wert sei es, dass dies koordiniert geschehe. „Gemeinsam und vernetzt lässt sich mehr erreichen für die Menschen.“ Das Ladenlokal im Ort steht nach Wolfs Worten als zentrale Anlaufstelle für die Offenheit des Projektes. Nach der Entgegennahme der Urkunde und des symbolischen Schecks dankte im Namen der Projektverantwortlichen Pastoralreferentin Marion Egenberger. Sie war in den zurückliegenden Jahren maßgeblich an der Aufbau- und Vernetzungsarbeit beteiligt. „Wir wollen mit dem Preisgeld unter anderem dafür sorgen, dass das Projekt noch bekannter wird in der Öffentlichkeit“, sagte Egenberger. Weitere Ideen und Angebote zur Unterstützung der Menschen seien zudem in Planung.
Caritas-Fachbereichsleiterin Christiane Holtmann, unter anderem zuständig für den Bereich Gemeindecaritas, stellte das Projekt „Powerfrauen – Frauen auf Entdeckungsreise“ vor, das ehrenamtlich beim Caritasverband Miltenberg angesiedelt ist. In diesem Projekt, das Frauen mit Migrationshintergrund anspricht, werde aus dem großen Wort „Integration“ auf anschauliche Weise praktische Wirklichkeit. „Hier bekommen Frauen die Möglichkeit, auf Reisen durch Deutschland und Europa, selbst zu entdecken, welche Werte den westlichen Kulturkreis ausmachen“, erklärte Laudatorin Holtmann. Zugleich hätten die Frauen Gelegenheit, auf den Fahrten über ihre Freuden und Hoffnungen, aber auch über ihre Ängste und Sorgen miteinander ins Gespräch zu kommen. Den Preis in Höhe von 1500 Euro nahm Initiatorin Rima Hankir von Bischof Jung und der Caritas-Ehrenvorsitzenden Stamm entgegen. Sie wolle damit weitere Angebote finanzieren.
Gerahmt wurde die bewusst kurz gehaltene Preisverleihung durch drei Filme, unter anderem vom Bayerischen Rundfunk, die das vielfältige haupt- und ehrenamtliche Engagement der Caritas darstellen.
„Ich bin froh, dass wir, trotz Corona, diesen Tag begehen konnten“, sagte abschließend Domkapitular Bieber. „So vieles ist in den zurückliegenden Wochen und Monaten, in denen wir mit den Menschen unser Jubiläum hätten feiern wollen, ausgefallen.“ Da sei es gut, dass zumindest die Tradition des gemeinsamen Vinzenztages von Diözese und Caritas Bestand habe. „Ich danke allen, die zum Gelingen des Festtages ihren Beitrag geleistet haben.“
sescho (POW)
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