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Sommerinterviews (1): 100 Tage im Amt

„Nur gemeinsam werden wir die Herausforderungen meistern“

Robert Hambitzer, Leiter der Hauptabteilung Personal, setzt auf verlässliche Unterstützung der Pastoral – Mehr Zusammenarbeit auch über Hauptabteilungen hinweg

Würzburg (POW) Seit Mai leitet Robert Hambitzer die Hauptabteilung Personal des Bistums Würzburg. Im folgenden Interview blickt er auf die ersten 100 Tage in seiner neuen Aufgabe, erläutert aktuelle Herausforderungen und gibt einen Ausblick in die Zukunft.

POW: Sie sind jetzt 100 Tage im Amt. Was sind Ihre ersten Eindrücke?

Robert Hambitzer: Als Personaler mit starkem kirchlichen Bezug, der die vergangenen 26 Jahre in der Finanzwirtschaft tätig war, erlebe ich nun Kirche(-nverwaltung) von innen: eine große Baustelle. Mit Glauben und Hoffnung allein kommen wir nicht mehr weiter. Jetzt müssen die notwendigen und richtigen Schritte konsequent getan werden. Viele ziehen mit an einem Strang, aber oft in unterschiedliche Richtungen oder nicht fest genug in die richtige Richtung. Ich höre häufig ein: „wir hier“ und „Ihr da“. Ich erlebe nicht selten eine berufsgruppenspezifische Denke. Die Dienstgemeinschaft ist nicht immer erkennbar. Wir müssen enger zusammenrücken. Da ist noch Luft nach oben. Nur gemeinsam, nicht gegeneinander, werden wir die großen Herausforderungen meistern. Irritiert bin ich über die Nutzung des Intranets: Es wird viel – nicht immer geistreich – kommentiert; häufig eine Verschwendung von Ressourcen.

POW: Können Sie für Außenstehende in knappen Worten erklären, was die Aufgabe der von Ihnen geleiteten Hauptabteilung ist?

Hambitzer: Die Hauptabteilung Personal versteht sich als Kompetenzzentrum der Personalarbeit. Hier haben das Seelsorgepersonal, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözesanverwaltung, von Verbänden, Bildungshäusern und Kirchenstiftungen sowie Auszubildende bei allen Personalangelegenheiten ihre Ansprechpartner. Auch die Personalseelsorge ist hier angesiedelt.

POW: Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen?

Hambitzer: Das finanzielle Defizit der Diözese schnell senken und absehbar wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Unsere Diözese auch mit inhaltlichen Schwerpunkten in die Zukunft führen. Neue Erklärungsmodelle für die Notwendigkeit von Kirche heute bieten: Kirche nahe bei den Menschen (vor allem bei denen, die unsere Hilfe brauchen).

POW: Welche Rolle spielt Ihre Hauptabteilung für den Prozess „Gemeinsam Kirche sein – Pastoral der Zukunft“?

Hambitzer: Wir sind im Lenkungskreis des Programms vertreten und nehmen hier Einfluss. Wir sind mit unserer Fachexpertise in verschiedenen Projekten eingebunden. Für das Projekt „Personalplanung“ haben wir die Leitung übernommen. Hier wird ein neuer Personalplan für 2022 bis 2030 erarbeitet, der erstmals für das gesamte Personal erstellt werden soll und auch die (künstlich geschaffene) Trennung zwischen territorialem und kategorialem Einsatz aufheben soll. Schließlich geht es bei unserem Personaleinsatz immer um einen Dienst für die Menschen in unserer Diözese. Dieser Personalplan soll eine klare und verlässliche Unterstützung für die Pastoral in diesem Jahrzehnt sein. Er soll bewusst so aufgestellt sein, dass er erfüllbar ist und wir endlich Abschied nehmen von dauernden Vakanzen und Lücken, die wir sowieso nicht füllen können. Das Personal muss sich selbst noch viel mehr zur Befähigung, Begleitung und Unterstützung der vielen Menschen verpflichtet sehen, die sich in unserer Kirche ehrenamtlich engagieren. Dabei ist uns der Blick auf multiprofessionelle Teams besonders wichtig, die sich gegenseitig ergänzen und bereichern.

POW: Lassen Sie uns einen Ausblick wagen: Wo möchten Sie Ihre Hauptabteilung weiterentwickeln und wo sehen Sie deren Rolle in fünf Jahren?

Hambitzer: Zuerst einmal möchte ich unsere Hauptabteilung im nächsten Jahr inhaltlich so ausgestalten und personell so besetzen, wie es im neuen Organigramm hinterlegt ist. Bei unseren Aufgaben verstärken wir nun Personalgewinnung und Personalentwicklung, zwei Bereiche, die essentiell für die Zukunft unseres Personals sind. Zudem haben wir nun auch die Gesamtverantwortung für die Ausbildung aller Berufe übernommen. Neu ist, dass die Personalseelsorge zusammengefasst wird und sich inhaltlich stärker verbindet. Ich freue mich, wenn wir in fünf Jahren noch stärker vernetzt in unserer Hauptabteilung, aber gerade auch mit den anderen Hauptabteilungen unserer Diözese zusammenarbeiten, wenn wir als Dienstleister angefragt und geschätzt sind.

Interview: Markus Hauck (POW)

(3420/0849; E-Mail voraus)

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