Die großzügige „Spende“ der Staatsanwaltschaft kann die Bahnhofsmission gut gebrauchen. Rund 80 Prozent des Etats in Höhe von 320.000 Euro bestreiten Caritas und Diakonie als Gesellschafter der Christophorus gGmbH, zu der die Bahnhofsmission gehört. Der Rest muss über Drittmittel finanziert werden. Obwohl von den etwa 40 Mitarbeitern die Hälfte ehrenamtlich tätig sei, koste allein der Nachtdienst jährlich etwa 50.000 Euro, schilderte Michael Lindner-Jung, Leiter der Bahnhofsmission Würzburg. Gerade in der Nacht würden viele Notfälle betreut. „Das Geld weiß ich hier daher in guten Händen“, sagte Lückemann. Es komme nicht nur der Betreuung von Opfern von Straftaten zugute, sondern sicherlich auch der Prävention.
Laut Lindner-Jung ist die Würzburger Bahnhofsmission neben der Münchener die einzige in Bayern, die einen Rund-um-die-Uhr-Service anbietet. Bahnhofsmanagerin Heike Steinhoff betonte die Wichtigkeit dieser ständigen Präsenz. Der Service-Point der Bahn sei ab 22.30 Uhr geschlossen und die Halle in der Nacht fast menschenleer. Es sei daher ein gutes Gefühl für alle, die Bahnhofsmission ständig besetzt zu wissen.
36.000 Kontakte von rat- und hilfesuchenden Menschen verzeichnete die Würzburger Bahnhofsmission im vergangenen Jahr – rund 100 jeden Tag. Steinhoff betonte, dass sie die Arbeit der Einrichtung und ihre Bedeutung für das Klima am Bahnhof wohl zu schätzen wisse. Die kleinen Räumlichkeiten auf nur 67 Quadratmetern würden daher noch in diesem Jahr auf Kosten der Bahn großzügig erweitert. Die neuen Räume im Westflügel des Bahnhofs bei den Posthallen sollen fast doppelt so groß ausfallen.
lh (Caritas)
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