Münsterschwarzach (POW) Mehr als 2000 Menschen haben sich beim Weltmissionssonntag am 19. Oktober in der Abtei Münsterschwarzach über den Südsudan informiert. Das ostafrikanische Land Südsudan, von Krieg und Naturkatastrophen gezeichnet, sei im Alltag kaum präsent, schreibt die Abtei. „Am Weltmissionssonntag geht unser Blick weit über die vier Türme und über die Grenzen unseres Landes hinaus“, sagte Abt Michael Reepen beim Festgottesdienst. „Es ist wichtig, dass unsere Herzen offenbleiben – für die Menschen weltweit. Besonders für jene, die in Bedrängnis sind und unter Not und Gewalt leiden.“
Pater Markus Körber, Prokurator der Comboni-Missionare, stellte den Esel in den Mittelpunkt seiner Predigt. Als Tier der Armut diene er als Sinnbild für die Situation im Südsudan. Seit 2013 herrsche Krieg. Der Südsudan sei eines der ärmsten Länder der Erde, geprägt von Korruption und Analphabetismus. Der zweite Gedanke: Der Esel sei ein störrisches Tier, das oft Schläge ernte. Gewalt gehöre zum Alltag der Menschen im Südsudan. Auch die Missionare seien vom Kriegsgeschehen und Krankheit betroffen. Doch wie mit Schicksalsschlägen umgehen? Nicht die Frage nach dem Warum sei wichtig, sagte Körber. Vielmehr zähle, wohin man sich mit dem Leid wende. Das Gebet mit Jesus biete hierfür adäquaten Raum. Daran knüpfte der dritte Gedanke an: Der Esel sei das einzige Tier, das Jesus getragen habe. Die Missionare möchten Jesus zu den Menschen tragen. Der Magnificat-Togo-Chor aus Hamburg begleitete die Messe mit afrikanischen Klängen und Trommelrhythmen.
Im Anschluss gab es ein buntes Programm. Die Klosterbetriebe boten Brot, Wurst und Kartoffeln aus eigener Produktion an. Der Vier-Türme-Verlag war beim Bücherflohmarkt und mit einer Lesung vertreten. Beim Herbstmarkt feierte der Fair-Handel sein 30-jähriges Bestehen. Am Nachmittag informierte Pater Körber mit vielen Bildern über die Situation im Südsudan. Einblicke ins Missionsmuseum und das Ökoprojekt der Abtei rundeten das Programm ab.
hs (Abtei Münsterschwarzach)
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