Würzburg (POW) Am Sonntag, 24. November, stellt die Liedermacherin Stefanie Schwab ihre neue CD „Wo ist der Himmel?“ in Würzburg vor. Seit 20 Jahren unterstützt die Würzburgerin mit den Erlösen aus ihrem Musikschaffen unter anderem das Mädchen- und Frauen-Sozialprojekt „Archana“ in Indien. Dessen Schwerpunkt ist es, Mädchen den Zugang zu Schule und Ausbildung zu ermöglichen und Frauen bei sozialen, juristischen und medizinischen Problemen beizustehen. Im folgenden Interview erzählt Schwab, woher sie ihre Ideen nimmt, warum sie einen Teil ihrer Einnahmen spendet und welchen Ausspruch von Papst Johannes XXIII. sie für sich übernommen hat.
POW: Fast 100.000 Euro haben Sie bei Ihren Konzerten in den vergangenen 20 Jahren für das Mädchen- und Frauen-Sozialprojekt „Archana“ gesammelt. Was motiviert Sie zu diesem selbstlosen Einsatz?
Stefanie Schwab: Ich habe das große Glück, dass ich von der Musik nicht leben muss. Dadurch kann ich einen Teil des Erlöses einem guten Zweck zukommen lassen. Nachdem ich drei Wochen in Indien im Projekt mitgelebt hatte, ist mir bewusst geworden, in welchem unvorstellbaren Wohlstand ich hier in Deutschland lebe. Es ist mir ein Bedürfnis, etwas davon abzugeben. Diese große Summe verdanke ich aber auch vielen anderen, die sich mir angeschlossen haben und kleinere und größere Summen auf das „Archana“-Konto überwiesen haben, zum Beispiel Anlassspenden zu Geburtstagen, Erlöse aus einem Weltladen und viele weitere private Initiativen.
POW: Die aktuelle CD „Wo ist der Himmel?“ ist Ihre siebte Veröffentlichung. Wird es im Lauf der Zeit schwerer, neue Texte und Melodien zu finden, oder eher einfacher?
Schwab: Ehrlich gesagt kann ich keinen großen Unterschied feststellen. Die Themen gehen mir nicht aus, das Leben bietet ja immer wieder neue Herausforderungen. Musikalisch kommt es natürlich schon vor, dass sich das eine oder andere Motiv wiederholt. Aber das ist wohl bei allen Liedermachern so.
POW: Ihre Texte sind oft von persönlichen Erfahrungen geprägt. Wie viel muss und auch darf man als Künstlerin von sich preisgeben?
Schwab: Das ist in der Tat eine Gratwanderung und hängt sicher auch von der Persönlichkeit des Künstlers ab. Ich bin eher der offene Typ und erzähle gern von mir. Die Zuhörer sollen wissen, ich bin genauso wie sie, auch wenn ich auf einer Bühne stehe. Ich erlebe genauso Höhen und Tiefen und muss mich mit den gleichen Problemen herumschlagen. Ich bin der Meinung, Offenheit macht einen menschlicher und glaubwürdiger.
POW: Den Kirchenliedklassiker „Alles meinem Gott zu Ehren“ haben Sie aufgegriffen und Ihre ganz persönliche Version geschaffen. Ist das die Überschrift über Ihre Arbeit als christliche Liedermacherin?
Schwab: Ja, das könnte man so sagen. Ich liebe diesen Text aber auch deshalb, weil er mich entlastet. Im Rampenlicht zu stehen, kann auch ganz schön herausfordernd sein. Da hilft es mir, mich zu fragen: Um wen geht es hier eigentlich? Oder in Anlehnung an ein bekanntes Zitat von Papst Johannes XXIII: „Stefanie Schwab, nimm dich nicht so wichtig.“
POW: Am Sonntag, 24. November, stellen Sie um 17 Uhr Ihre neue CD bei einem Konzert in der Würzburger Kirche Sankt Elisabeth im Stadtteil Zellerau vor. Was genau dürfen die Zuhörer erwarten?
Schwab: Ich wünsche mir, dass es ein Fest wird. Zusammen mit meinen Zuhörern und Zuhörerinnen, von denen mir manche schon über 20 Jahre die Treue halten, will ich die neue CD und das „Archana“-Jubiläum feiern. Die Gäste erwartet ein Konzert mit den Liedern der neuen CD und ein Rückblick auf 20 Jahre des Indienprojektes mit einer Fotopräsentation. Michael Kuhnert, der Geschäftsführer des Missionsärztlichen Institutes, wird berichten, was mit den knapp 100.000 Euro bewirkt wurde. Nach dem Konzert gibt es noch die Möglichkeit zur Begegnung bei einem Glas Wein, Wasser oder heißem Tee. Ich freue mich über jeden, der meine Einladung annimmt und mitfeiert. Der Eintritt ist frei und Platz ist genug. Die Kirche ist groß (lächelt).
Nähere Informationen im Internet unter stefanieschwab.de.
Interview: Markus Hauck (POW)
(4819/1263; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet