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Ordenskleid ist Geschenk und Aufgabe

Bischof Jung feiert Pontifikalvesper im Neumünster anlässlich der Feier der Investitur von Neufamiliaren des Deutschen Ordens

Würzburg (POW) Gemeinsam mit rund 350 Gläubigen hat Bischof Dr. Franz Jung am Freitagnachmittag, 6. September, dem Vorabend der Feier der Investitur von Neufamiliaren des Deutschen Ordens, eine Pontifikalvesper im Neumünster in Würzburg gefeiert. In seiner Predigt betrachtete der Bischof die unterschiedlichen Bedeutungen des Ordenskleids, das die Neufamiliaren im Investitur-Gottesdienst am Samstag, 7. September, empfangen werden: Es sei ein Geschenk, eine Aufgabe und das Zeichen einer neuen Würde. „Mein Wunsch ist, dass Sie lernen, dieses Ordenskleid immer mehr zu bewohnen, damit dieses Kleid tatsächlich zu einem Ort wird, in dem man lebt, in dem man sich entfaltet und seiner Christusberufung gerecht wird.“ Hochmeister Generalabt Frank Bayard segnete die Insignien der Neufamiliaren – Mäntel, Kreuze und Rosenkränze.

Die Investitur, das Einkleiden, habe drei wesentliche Bedeutungen, sagte Bischof Jung. Zunächst einmal sei das Ordenskleid das Geschenk einer neuen Identität. „Jedes Kleid, das in der Liturgie verliehen wird, ist immer abgeleitet von dem Urkleid, dem Taufkleid. Immer wenn ein Kleid verliehen wird bedeutet es, tiefer hineinzuwachsen in diese Christusnachfolge, zu erkennen, was meine Berufung und meine Sendung ist“, legte Bischof Jung dar. Dieses Kleid verliehen zu bekommen sei ein Grund zur Dankbarkeit. Zugleich sei es aber auch eine Aufgabe, eine Selbstverpflichtung. „Wer dieses Kleid entgegennimmt, der übernimmt auch Verantwortung. Er verpflichtet sich, nach den Grundsätzen des Ordens zu leben, und versucht, dieser Verantwortung tagtäglich nachzukommen.“ Die dritte Bedeutung des Ordenskleids, so Bischof Jung, sei eine neue Würde. „Es geht darum, die innerlichen Tugenden zu einer Lebenshaltung werden zu lassen, die Schönheit der Tugenden durch Übung und Ausdauer im Leben zur Entfaltung zu bringen.“

Auch durch den Wahlspruch des Deutschen Ordens – „Helfen, Heilen, Wehren“ – ziehe sich der Gedanke des Einkleidens und Bekleidens, fuhr der Bischof fort. „Ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben“, zitierte er aus dem Matthäusevangelium. Helfen bedeute, in den Notleidenden dieser Welt den geschundenen und gedemütigten Jesus zu entdecken und sie zu bekleiden mit dem Kleid der Barmherzigkeit. Geheilt werde man, indem man die christlichen Tugenden anziehe – Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld. Wehren schließlich bedeute, den „guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen. Glauben habe man nicht einfach, sondern man müsse um diesen Glauben Tag für Tag aufs Neue ringen. „Nicht mit den weltlichen Waffen, sondern mit der Kraft des Heiligen Geistes, der daran glaubt, dass das Gute sich in der Welt durchsetzen wird, weil Christus diesen Kampf für uns gekämpft hat.“

Die Kirche des Ostens habe immer gewusst, dass das Kleid den forme, der es trage, beendete Bischof Jung seine Ausführungen. Die Kirche des Westens habe immer gewusst, dass das Kleid allein noch lange keinen Menschen mache. „Dieses Kleid muss auch immer mit Inhalt gefüllt werden, wenn es nicht nur verkleidet sein soll, sondern ein echtes Kleid als Ausdruck der Persönlichkeit.“

Dann sprach Hochmeister Bayard das Segensgebet. „Segne diese Kreuze, die Mäntel und die Rosenkränze. Wer im Vertrauen auf Christus, deinen Sohn, das Kreuz und den Mantel trägt, den lass unter deinem Schutz geborgen sein.“ Er segnete die Insignien und besprengte sie mit Weihwasser. Anschließend übergab er jedem Investiturkandidaten einzeln den Rosenkranz.

Die Pontifikalvesper wurde musikalisch gestaltet von der Choralschola am Würzburger Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid.

sti (POW)

(3719/0959; E-Mail voraus)

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