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Orientierung in weltanschaulicher Vielfalt

40 Jahre Referat „Interreligiöser Dialog und Weltanschauungsfragen“ im Bistum Würzburg – „Kirchlich verankert und dem Allgemeinwohl verpflichtet“

Würzburg (POW) Mit einer Feierstunde im Kilianeum in Würzburg ist das 40. Jubiläum des Referats „Interreligiöser Dialog und Weltanschauungsfragen“ begangen worden. Dr. Jürgen Lohmayer, Leiter der Abteilung „Glaube und Leben“, Referent für Weltanschauungsfragen und Beauftragter für Missbrauch geistlicher Autorität für das Bistum Würzburg, begrüßte Kolleginnen und Kollegen von den Fachstellen für Weltanschauungsfragen der bayerischen (Erz-)Diözesen sowie der angrenzenden evangelisch-lutherischen Landeskirchen. Er dankte ihnen für die „wunderbare, oft auch freundschaftliche ökumenische Zusammenarbeit“. Domkapitular Albin Krämer, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und Bischofsvikar für den Katholikentag, schloss sich dem Dank an und überbrachte auch gute Wünsche von Bischof Dr. Franz Jung und der Bistumsleitung.

„In der Regel kommen zu uns Menschen mit Anfragen und Problemen, auf die wir keinen Einfluss haben“, sagte Lohmayer. Neue Gruppen und Gemeinschaften würden entstehen und wieder vergehen. So sei beispielsweise vor dem Jahr 2000 die Arbeit von Auseinandersetzungen mit dem Universellen Leben geprägt gewesen, um das es seit einigen Jahren ruhig geworden sei. Dagegen habe sich 2017 die Gruppe „Go&Change“ im Bistum niedergelassen. „Und wer hätte vor 30 Jahren mit den Themen Rechtspopulismus, rituelle Gewalt, Reichsbürger, Verschwörungstheorien oder innerkirchlich mit dem Missbrauch geistlicher Autorität gerechnet? Hier haben sich in den vergangenen Jahren ganz neue Arbeitsbereiche und Fragestellungen für uns aufgetan.“

Im Bereich der Diözese Würzburg gebe es keine vergleichbaren Angebote privater oder staatlicher Stellen, erklärte Lohmayer. „Die beiden Kirchen haben hier ein Alleinstellungsmerkmal.“ Das gelte nicht nur für Unterfranken, sondern für ganz Bayern. „Unsere Fachstellen sind kirchlich verankert, regional verortet und erfüllen zugleich eine dem Allgemeinwohl verpflichtete Aufgabe.“ Sie seien Ansprechpartner für Jugendämter und Kommunen, kooperierten bei der Extremismusberatung und der Radikalisierungsprävention. Dass es einen Bedarf an Orientierung in weltanschaulicher Vielfalt gebe, zeige auch die Vortragsreihe „Draufgeblickt“ auf der virtuellen Plattform der Domschule Würzburg. Zum Vortrag über Nahtoderlebnisse etwa habe es mehr als 220 Anmeldungen gegeben.

Abschließend dankte Lohmayer der Diözese für den „finanziellen und geistigen Freiraum“, insbesondere den aktuellen und ehemaligen Leitern der Hauptabteilung Seelsorge Domkapitular Krämer, Weihbischof em. Ulrich Boom und Domkapitular em. Hans Herderich.

Referat „Interreligiöser Dialog und Weltanschauungsfragen“

Die erste Beauftragung zur Beratung für den Bereich der Sekten- und Weltanschauungsfragen erfolgte im Amtsblatt der Diözese im Mai 1985. Bis Ende 1997 war Franz Anton Graf von Magnis (1927-2004) als geschäftsführender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Das große Zeichen – Die Frau aller Völker“ mit der Aufgabe als diözesaner Sektenexperte betraut gewesen. Die Arbeitsgemeinschaft habe es als ihre besondere Aufgabe betrachtet, „gegenüber einer um sich greifenden Bewegung irregeleiteter Wunder-, Erscheinungs- und Offenbarungs-Sucht eine gesunde, der Lehre der Kirche entsprechende Frömmigkeit zu pflegen, um die Gefahr des Aberglaubens und neuauflebender magischer Vorstellungen zu überwinden“, heißt es im kirchlichen Anerkennungsdekret des Vereins von 1974. Auf von Magnis folgte Pfarrer Alfred Singer, der bis 2010 als Referent für Weltanschauungs-, Religions- und Sektenfragen wirkte. Seit 2010 ist Dr. Jürgen Lohmayer Referent für Weltanschauungsfragen.

sti (POW)

(3225/0837; E-Mail voraus)

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