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„Ostern ist der Durchbruch“

Bischof Hofmann in der Osternacht: Botschaft von der Auferstehung erhellt die Welt – Zwei Erwachsene empfangen die Taufe – „Ostern bleibt das herausforderndste Fest!“

Würzburg (POW) Die Osternacht ist für Christen „die Nacht aller Nächte“. „Sie ist der Grund für unsere Hoffnung auf die eigene Auferstehung und damit auf das Weiterleben nach dem Tode.“ Da, wo die Menschen ihr Denken und Verhalten im Blick auf den Auferstandenen positiv veränderten, werde schon jetzt Auferstehung bemerkbar. „Es nützt nichts, das Elend der Welt zu konstatieren und zu beweinen, es hilft vielmehr, es wegzulieben“, sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Samstagabend, 15. April, im Kiliansdom.

Die Osternacht revolutioniere das Weltverständnis, sagte der Bischof. „Uns ist durch Augen- und Ohrenzeugen übermittelt, dass in der ersten Osternacht Jesus von Nazareth von den Toten auferstanden ist.“ Die Berichte über die Auferstehung Jesu stammten von ganz unterschiedlichen Leuten und die Begegnungen mit dem Auferstandenen fanden zu verschiedenen Zeiten statt. Und im Fall der Apostel, die Realisten und gestandene Männer gewesen seien, sei eine Massenpsychose auszuschließen. „Hätten sie nur in einem Anfall von trotzigem Lebenswillen die Auferstehung Jesu erfunden, dann hätten sie wohl kaum ihr ganzes Leben eingesetzt“, sagte Bischof Hofmann. In der Osternacht werde die Osterkerze entzündet und mit ihr das Licht des Glaubens in die dunkle Kirche getragen, damit diese Osterbotschaft aufglühe und die scheinbar immer dunkler werdende Welt erhelle, erläuterte der Bischof. „Deshalb weihen wir in dieser Nacht das Taufwasser und taufen gleich darin zwei Erwachsene.“

Die Feier der Osternacht begann am Feuer im Domkreuzgang. Nach der Segnung des Osterfeuers entzündete Bischof Hofmann die große Osterkerze an den Flammen mit den Worten: „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.“ Danach wurde das Osterlicht in Begleitung von Bischof Hofmann und Mitgliedern des Domkapitels in den dunklen Kiliansdom getragen und an die Gläubigen weitergereicht. Während der Lichtfeier sang Diakon Manfred Müller das österliche Exsultet, den Lobgesang auf die Osterkerze. Lektoren trugen Lesungen aus dem Alten Testament vor. Beim Gloria läuteten die Glocken des Domes nach den stillen Tagen seit Gründonnerstag wieder. Lesung und Evangelium des Neuen Testaments berichteten von der Auferstehung Jesu. Der Lichtfeier schlossen sich die Taufe der beiden Erwachsenen Rehema Eunice Nduati und Dr. Meik Kunz, die Tauferneuerung und die Eucharistiefeier an. Vor dem Schlusssegen am frühen Ostersonntagmorgen, 16. April, gratulierte der Bischof Papst em. Benedikt XVI. zu dessen 90. Geburtstag. Den musikalischen Rahmen gestaltete neben Domorganist Professor Stefan Schmidt der Konzertchor der Mädchenkantorei unter der Leitung von Domkantor Alexander Rüth mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Liszt. Das Bayerische Fernsehen übertrug die Osternacht live.

Am Ostersonntag, 16. April, betonte der Bischof in seiner Predigt beim Pontifikalamt im Würzburger Dom, dass mit dem Glauben an die leibhafte Auferstehung Jesu das Christentum stehe und falle. „Ostern bleibt das herausforderndste Fest!“ Beim Ostereiersuchen stehen zu bleiben, wäre die banalste und einfallsloseste Form, dieses Fest zu feiern. „Wir können diesen Glaubenssatz ‚Auferstanden von den Toten‘ nicht einfach beiseitelassen, auch wenn uns der Glaube daran zunächst schwerfallen mag. Mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu ist ebenfalls unser Glaube an das Weiterleben nach dem Tode verbunden.“

Gleichwohl habe auch die heilige Therese von Lisieux mit diesem Glaubensbekenntnis gerungen. „Es war für sie eine so schmerzliche Glaubensprüfung, dass sie alle Osterevangelien zusammenstellte, sie miteinander verglich und prüfte, wie sie zusammenpassten.“ Sie habe die Gewissheit haben wollen, dass die Evangelien die Wahrheit enthielten und sie im Tode nicht in ein Nichts, sondern in die Arme Gottes fallen würde, sagte Bischof Hofmann. Vor ihrem Sterben habe sie bekannt: „Ich sterbe nicht, ich gehe ins Leben ein.“ Die über das irdische Leben hinausgehende Wirklichkeit sei das Ziel aller Christen. „Mit Ostern ist der Durchbruch des Diesseits zum Jenseits gekommen. Waren bis dahin alle Vorstellungen von der Auferstehung nebulös, so gewinnen sie jetzt an Farbe.“ Heute füllten vielfach Spiritualität und Esoterik eine Marktlücke, wobei Gott nur als ein Gebrauchsgut erscheine. „Man sucht sich nach Belieben Glaubensversatzstücke heraus, weicht aber dem innersten Kern des Glaubens, der Provokation von Ostern, aus: Jesus ist leibhaft aus dem Grab auferstanden.“

Mit der „Missa brevis in C-Dur KV 258“ (Piccolomini-Messe) von Wolfgang Amadeus Mozart und dem „Hallelujah“ von Georg Friedrich Händel begleiteten der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid sowie  Domorganist Professor Stefan Schmidt das Pontifikalamt mit Bischof Hofmann am Ostersonntag.

 mh (POW)

(1617/0438; E-Mail voraus)                                                                                     

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