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Papst erkennt Unzeitig als Märtyrer an

Termin der Seligsprechung des „Engels von Dachau“ steht noch nicht fest – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: „Er stand in schwieriger Zeit für den Glauben ein“

Rom/Würzburg (POW) Papst Franziskus hat den Mariannhiller Missionar Pater Engelmar Unzeitig offiziell zum Märtyrer erklärt. Das gab das Presseamt des Vatikans am Freitag, 22. Januar, bekannt. „Ich freue mich, dass Pater Engelmar Unzeitig jetzt bald seliggesprochen wird. Er ist ein weiterer Zeuge, der in schwieriger Zeit für den Glauben einstand, und ist somit auch für die Christen von heute bahnbrechend“, kommentierte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Nachricht aus Rom. Er freue sich darauf, dass nach Pfarrer Georg Häfner innerhalb weniger Jahre ein weiterer Glaubenszeuge im Würzburger Kiliansdom seliggesprochen werde. Der genaue Termin stehe aber bislang noch nicht fest.

Pater Michael Maß, Ordensoberer der Missionare von Mariannhill in Deutschland, erklärte: „Das ist natürlich ein Höhepunkt für uns als Gemeinschaft.“ Für den Generalsuperior der Gemeinschaft, Pater Damian Weber, steht fest: „Ein Missionar ist ein Gesandter, ein Märtyrer ist ein Zeuge. Pater Engelmar war beides ganz. Er wusste sich gesandt um Zeugnis zu geben von der radikalen Zuwendung Gottes zu uns Menschen. So ist er nach und nach selbst zu einem Geschenk für seine Mitmenschen geworden.“

Mit der Seligsprechung endet nach 25 Jahren der Prozess, der von vielen Menschen mitgetragen wurde. Das Hauptverfahren für den Pater, der am 2. März 1945 infolge der freiwilligen Pflege von Typhuskranken im Konzentrationslager Dachau starb, wurde durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele am 26. Juli 1991 als Bekennerprozess eröffnet. Im Jahr 2009 erkannte Papst Benedikt XVI. Unzeitig den heroischen Tugendgrad zu und erklärte ihn zum verehrungswürdigen Diener Gottes. Im September 2011 eröffnete Bischof Hofmann ein zusätzliches Verfahren zur Prüfung des Martyriums Unzeitigs. Abgeschlossen wurde dieses vonseiten der Diözese im Mai 2012 und zur Prüfung der römischen Selig- und Heiligsprechungskongregation übergeben.

Pater Engelmar Unzeitig wurde als Hubert Unzeitig am 1. März 1911 in Greifendorf in Ostmähren geboren. Am 18. April 1928 begann er seine Ausbildung an der Mariannhiller Schule in Reimlingen und legte im April 1934 sein Abitur ab. Noch im gleichen Monat begann er im Missionshaus Sankt Paul in den Niederlanden sein Noviziat und erhielt den Namen Frater Engelmar. In Würzburg studierte er Philosophie und Theologie und empfing 1939 die Priesterweihe. Danach wirkte er als Pfarrer in Glöckelberg im Böhmerwald. Weil er im Religionsunterricht und in seinen Predigten gegen die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten protestierte, wurde er 1941 durch die Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Freiwillig meldete er sich dort 1944 zur Pflege von Flecktyphus-Kranken. Hunderten von Todkranken spendete er die Sakramente. Mitgefangene rettete er vor dem Hungertod, indem er ihnen von seiner Essensration gab. Mithäftlinge bezeichneten ihn als „Engel von Dachau“. Unzeitig starb am 2. März 1945 an Flecktyphus. Seine Asche wurde aus dem Konzentrationslager geschmuggelt und auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Seit 1968 ist die Urne in einer Seitenkapelle der Mariannhiller Herz-Jesu-Kirche in Würzburg bestattet.

(0416/0116; E-Mail voraus)

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