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Pater Anselm und der Wein

Münsterschwarzacher Bestsellerautor stellt sein neues Buch „Der Wein – Geschenk des Himmels und der Erde“ vor – Erste Auflage bereits vergriffen

Münsterschwarzach (POW) Im Kreis von Weinhoheiten und Weinrepräsentanten, Vertretern der Winzergenossenschaften Nordheim am Main und Sommerach sowie Mitarbeitern der Abtei Münsterschwarzach hat Bestsellerautor Benediktinerpater Anselm Grün sein neues Buch zum Wein vorgestellt. „Der Wein – Geschenk des Himmels und der Erde“ lautet der Titel des mit stimmungsvollen und großformatigen Fotografien der Künstlerin Pia Vogel gestalteten Werks, dessen erste Auflage bereits nach wenigen Tagen vergriffen ist. Ungewöhnlich, doch passend zugleich war der Ort der Präsentation am Dienstagabend, 18. September: die Krypta der Abteikirche, dort, wo bei der Eucharistiefeier am Altar Wein zu Blut Christi verwandelt wird.

„Wie ein Lebenswasser ist der Wein für den Menschen, wenn er ihn mäßig trinkt. Was ist das für ein Leben, wenn man keinen Wein hat, der doch von Anfang an zur Freude geschaffen wurde? Frohsinn, Wonne und Lust bringt Wein, zur rechten Zeit und genügsam getrunken.“ Mit dem Spruch des Weisheitslehrers Jesus Sirach aus dem Alten Testament führt Moderator Winfried Nonhoff bei der Präsentation gleich in die Mitte des neuen Buches. Die Rolle des Weins in der Bibel und in der Geschichte des Christentums sowie die heutige Bedeutung des christlichen Symbols Wein sind die zentralen Themen des Bands.

Anselm Grün war selbst erstaunt, wie viel die Bibel zum Wein schreibe, gesteht er zu Beginn des Gesprächsabends. Für ihn persönlich bestehe ein enger Bezug zum Wein in der Eucharistiefeier. Jesus habe sich bewusst mit Wein identifiziert. Wein bringe den Menschen mit Freude und Liebe in Berührung. „So trinken wir im eucharistischen Wein die menschgewordene Liebe Gottes, die Liebe, die in der Hingabe Jesu in seinem Tod für uns ihren Gipfel erreicht hat. Das ist die größte Würde, die der Wein jemals erfahren hat.“ Aber auch bei Festen im Kloster und im Urlaub ist der Wein für Pater Anselm bedeutsam. Mit seinen Geschwistern stoße er am Ende eines Urlaubstages gerne mal an, um den Abend bei Wein zu genießen. Das ist für den Benediktinerpater ein zentrales Stichwort beim Thema Wein: Genießen. Weintrinken brauche das Genießen. „Reinschütten ist kein Genießen.“ Und genießen könne nur der, der auch verzichte.

Genießen mag die eine Seite beim Weintrinken sein. Aber es gilt auch der Satz aus der Regel des heiligen Ordensvaters Benedikt: „Der Wein bringt selbst die Weisen zum Abfall!“ Für Pater Anselm ist klar: „Zur Kultur des Weins gehört ein klares Maß.“ Wichtig sei die Beziehung zum Nächsten, die Dankbarkeit für den Menschen neben mir. „Wenn ich beim Trinken nur meinen Frust loswerden will, wird Wein zerstörerisch“, merkt Grün an. Maßloses und kulturloses Weintrinken tue dem Menschen nicht gut. Auch beim Rausch gelte es zu unterscheiden: „Wenn ich mich berausche, weil es mir nicht gut geht, bekomme ich einen Kater. Berausche ich mich aber mit Gutem, kann dies zur Ekstase führen.“

Nach einer Reise in die Geschichte des Weinbaus in Klöstern und die Verbindung der Abtei Münsterschwarzach mit dem Weinbau gibt der Autor einige Tipps für eine veränderte Weinkultur. So empfiehlt Pater Anselm, den Michaelstag am 29. September wieder im Zusammenhang mit den Wein zu entdecken. „Meiner Ansicht nach wäre das ein guter Tag, auch heute die ersten Weintrauben zu segnen, um so für eine gute Weinernte zu bitten und das Gespür dafür zu stärken, dass ein guter Wein nicht nur dem menschlichen Arbeiten und Wissen zu verdanken ist, sondern letztlich dem Segen Gottes.“

Ein weiterer Vorschlag: über den Wein den Feierabend in der Familie wieder zu entdecken und bei einem Glas Wein den Tag abzuschließen. „Beim Weintrinken lässt man den Tag nochmals Revue passieren, man schaut ihn im Licht Gottes nochmals an, um ihn dann loszulassen, in Gottes Hände zurückzugeben. Der Feierabend, an dem wir gemeinsam Wein trinken, weist aber auch schon auf den kommenden Tag hin, der ein Fest sein wird, weil Gott ihn mit uns leben wird.“ Letzteren Rat greifen die Gäste sofort auf: Nach der Buchvorstellung in der Krypta klingt der Abend bei den von den Winzergenossenschaften Divino Nordheim und Winzerkeller Sommerach neu kreierten Münsterschwarzacher Klosterweinen aus: bei einer 2011er Sommeracher Kösterei Cuvée weiß und einem 2011er Nordheimer Zehnthof Cuvée rot.

Anselm Grün: Der Wein. Geschenk des Himmels und der Erde. 136 Seiten, 62 Farbabbildungen, 24,90 Euro. Vier-Türme-Verlag, Münsterschwarzach 2012, ISBN 978-3-89680-802-8.

(3912/0968; E-Mail voraus)

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