Bad Königshofen (POW) Einmal Camper, immer Camper. Doch was, wenn Krankheit oder Alter die Mobilität einschränken? Der Caritasverband für den Landkreis Rhön-Grabfeld hat die Lösung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen: das erste PflegeÜbungsWohnmobil Deutschlands, kurz PÜWomo. Zur Übergabe und Segnung kam am Montag, 30. September, Judith Gerlach, bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, nach Bad Königshofen. Ihr Ministerium hat das Modellprojekt ebenso gefördert wie vor einigen Jahren das PflegeÜbungsZentrum (PÜZ) im nahen Mellrichstadt. Das schreibt der Caritasverband für den Landkreis Rhön-Grabfeld.
Pfarrer Stephan Frank und Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, segneten das PÜWomo. Bieber überreichte zudem einen Schutzengel für das besondere Fahrzeug an Angelika Ochs, Vorsitzende des Caritasverbands für den Landkreis Rhön-Grabfeld, und wünschte dem Pilotprojekt alles Gute für die Zukunft.
„Wir wollen Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Pflegebedürftigkeit Perspektive, Lebensfreude und Zuversicht schenken. Dazu gehört die Erholung vom oft belastenden, anstrengenden Alltag“, sagte Ochs zur Philosophie des umfangreichen Hilfepakets für Menschen in besonderen Lebenslagen.
„Das Wohnmobil ist ein bundesweit einzigartiges Angebot in dieser Form und damit eine neue Art von Urlaubsangebot für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen“, betonte Gerlach. „Die Möglichkeit eines gemeinsamen Urlaubs, eines Ausbrechens aus dem Alltagstrott, gibt ihnen die Möglichkeit, Kraft zu tanken und die pflegerischen Herausforderungen mit gemeinsamer Erholung zu verbinden. Rund 80 Prozent der rund 580.000 Pflegebedürftigen in Bayern werden zu Hause von Angehörigen betreut. Für diese Menschen ist das Wohnmobil ein Leuchtturmprojekt. Ich würde mich freuen, wenn es Nachahmer in anderen Regionen findet.“
Ochs' Dank ging neben der Ministerin an maßgebliche Unterstützer des Modellprojekts: für den Landkreis Rhön-Grabfeld an den stellvertretenden Landrat Josef Demar, Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling sowie Kurdirektor Werner Angermüller, der den Standort überhaupt erst möglich gemacht hatte. Weiterhin dankte sie Steffen Vogel (CSU), Mitglied des Bayerischen Landtags, sowie dem leider verhinderten Gerald Pittner, einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Freien Wähler Unterfranken, für deren Engagement rund um das Modellprojekt PÜWomo.
Im PÜWomo genießen Pflegebedürftige und Angehörige dank der speziell auf ihre Bedürfnisse angepassten Fahrzeugausstattung einen entspannten Aufenthalt im unterfränkischen Kurort Bad Königshofen im Bäderland Bayerische Rhön. Besondere Sicherheit gibt die benachbarte Caritas-Sozialstation Sankt Peter. Die dortigen Fachkräfte unter Pflegedienstleitung von Gudrun Rathgeber stehen den Gästen des PÜWomo beratend und pflegerisch zur Seite. Weiterhin kann die Seniorentagespflege der gleichen Einrichtung genutzt werden. Bei Bedarf erfolgen zudem Schulungen für den häuslichen Bedarf in einem Schulungsraum der Caritas. Nicht zuletzt befindet sich die barrierearme Frankentherme direkt gegenüber vom Wohnmobilstellplatz.
Das PÜWomo gewährt durch seine technische Ausstattung Sicherheit und Funktionalität. Das Fahrzeug ist mit breiten Türen und einem vergleichsweise breiten, befahrbaren Innenraum ausgestattet. Drehbare Stühle in der Fahrerkabine ermöglichen bequemes Sitzen und einen komfortablen Transfer. Der Tisch ist klapp- und höhenverstellbar. Das Bett kann mit einem leicht erreichbaren Schalter hinauf- und hinuntergefahren werden.
Anfragen zu Buchungen für das PÜWomo nimmt die Caritas Sozialstation Sankt Peter in Bad Königshofen entgegen, Telefon 09761/2100, E-Mail puewomo@caritas-nes.de. Die Caritas berechnet pro Nacht 40 Euro, hinzu kommen eine Stellplatzgebühr und Kurtaxe sowie eine Endreinigungspauschale. Mehr Informationen zu Urlaub mit dem PÜWomo gibt es im Internet unter www.caritas-rhoengrabfeld.de/sozialstationen/womo sowie auf www.frankentherme.de/wohnmobilisten.
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