Würzburg (POW) Der Pfarrbrief ist das reichweitenstärkste Medium der katholischen Kirche in Deutschland. Das hat eine bundesweite Befragung von über 5000 Pfarrämtern bestätigt, die das Internetportal Pfarrbriefservice.de gemeinsam mit der MDG Medien-Dienstleistung GmbH Anfang 2014 im Auftrag des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) durchgeführt hat. Die Ergebnisse wurden jüngst auf der Bundeskonferenz vor den Vertretern der 23 Mitgliedsbistümer von Pfarrbriefservice.de präsentiert. Laut Thomas Rinklake vom Sozialforschungsunternehmen xit (Nürnberg) errechnet sich die Gesamtauflage der Pfarrbriefe in Deutschland auf 6,6 Millionen bis 7,5 Millionen pro Ausgabe.
„Erstmals liegen zur Pfarrbriefarbeit in Deutschland und zum kostenfreien Dienstleistungsangebot von Pfarrbriefservice.de belastbare Zahlen, Daten und Fakten vor. Die Ergebnisse beflügeln unseren Einsatz für das Massenmedium Pfarrbrief und seine Macherinnen und Macher“, freute sich Johannes Simon aus Knetzgau, Leiter von Pfarrbriefservice.de und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrgemeinde des Bistums Würzburg, bei der Präsentation der Ergebnisse. Würzburgs Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand betonte, ein kirchliches Medienangebot ohne Pfarrbrief wäre wie eine Zeitung ohne Lokalteil – da würde etwas Wesentliches fehlen.
Die Umfrage hat ergeben, dass 88 Prozent der Pfarrgemeinden mehrmals im Jahr einen Pfarrbrief erstellen. Der typische Pfarrbrief erscheint für einen Verbund mehrerer Pfarreien (75 Prozent), wird kostenfrei an alle katholischen Haushalte (49 Prozent) oder sogar an alle Haushalte (22 Prozent) verteilt, ist geheftet (78 Prozent), umfasst in der Regel 24 Seiten, hat farbige Titelseiten (61 Prozent), erscheint im DIN-A5-Hochformat (79 Prozent) und im Offsetdruck (63 Prozent) und wird finanziert über den Haushalt der Pfarrei oder des pastoralen Raums (87 Prozent). Inhaltlich findet sich bei fast der Hälfte immer ein Schwerpunktthema im Heft.
Als „außerordentlich hoch einzuschätzen“ wertete Simon das große Engagement von Ehrenamtlichen. Die Redaktionsteams mit einer Durchschnittsgröße von fünf Personen bilden sich in der Regel aus vier ehrenamtlichen Mitgliedern und einer hauptamtlichen Person aus dem Seelsorgeteam. Ihnen die Arbeit zu erleichtern, sieht Pfarrbriefservice.de mit dem kostenfreien Angebot als seine Aufgabe. Kommt das auch bei den Pfarrbriefmacherinnen und -machern an? „Nur ein knappes Viertel der Befragten hat noch nie mit unseren Materialien gearbeitet. Aufs Ganze betrachtet bekommen wir für unsere Arbeit sehr viel Lob und Anerkennung. Die Nutzer bestätigen eine Erleichterung ihrer Arbeit vor Ort“, fasste Simon die Auswertungen der Pfarrbrief-Umfrage 2014 zusammen. Begehrt seien vor allem die Bilder und Texte sowie die Bausteine der Monatsthemen und für die Kinderseite.
Die Umfrage hat Verbesserungsvorschläge für die Suche und die Darstellung der Materialien ergeben. Diese sollen bei der anstehenden technischen Anpassung des Internetportals mit berücksichtigt werden. „Wir sind mit unserem einmaligen Synergieprojekt der Zusammenarbeit von derzeit 23 Bistümern für die Pfarrbriefarbeit auf dem richtigen Weg“, betonte Simon.
Christian Klenk, Medienwissenschaftler an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, unterstrich bei der Präsentation der Umfrageergebnisse, dass der Pfarrbrief auch bei anderen Untersuchungen bei den Nutzerzahlen eindeutig vorne liege: „Er erreicht zwei Drittel der Katholiken.“ Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, hob auf Nachfrage die Bedeutung der Pfarrbriefarbeit hervor. Er sagte: „Die Zahlen zeigen, dass der Pfarrbrief das Medium für die Kommunikation an der Basis ist. Pfarrbriefe sind unerlässlich für die Kommunikation und erreichen gut den Endverbraucher. Ich habe großen Respekt, wie sehr in den letzten Jahren die Pfarrbriefe bundesweit professionalisiert worden sind. Die Pfarrbriefmacherinnen und -macher sollten sich durch dieses Ergebnis neu motiviert fühlen. Pfarrbriefarbeit wird ernst genommen."
Tilo Treede von der MDG Medien-Dienstleistung GmbH (München) begleitete die Befragung beratend. Er machte bei der Präsentation der Ergebnisse deutlich, dass der Pfarrbrief quer durch alle Milieus genutzt und laut MDG-Trendmonitor von über zwei Dritteln der Katholiken in die Hand genommen werde.
Pfarrbriefservice.de ist eine Internetplattform für Pfarrbriefredaktionen im deutschsprachigen Raum. Sie bietet Materialien und Anregungen für den Pfarrbrief wie für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit kostenfrei zum Herunterladen an. Bei Pfarrbriefservice.de handelt es sich um eine Initiative deutscher Bistümer und des Erzbistums Luxemburg, unterstützt vom Bereich Kirche und Gesellschaft im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Weitere Informationen unter www.pfarrbriefservice.de.
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