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Pfarreileitungsmodell zunächst erproben und auswerten

Jahreshauptversammlung des Klerusvereins der Diözese Würzburg

Würzburg (POW) Der Würzburger Klerusverein, die berufliche Standesvertretung der Priester und Diakone im Bistum Würzburg, hat sich dafür ausgesprochen, das geplante neue Modell der Pfarreileitung zunächst an einzelnen Orten zu erproben und auszuwerten, bevor es für das ganze Bistum verbindlich wird. Das Votum des Vereins wurde mit deutlicher Mehrheit bei seiner Jahreshauptversammlung am Dienstag, 15. Juni, im Würzburger Priesterseminar verabschiedet, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Diözese beabsichtigt im Rahmen des Programms „Gemeinsam Kirche sein – Pastoral der Zukunft“, mehreren Pfarrern gemeinsam die Leitung mehrerer Pfarreien zu übertragen („in solidum“).

Durch die Reform werde praktisch eine zusätzliche, fünfte Verwaltungsebene eingeführt. Im Gespräch mit Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran formulierten die Priester und Diakone kritische Anfragen an die geplanten Änderungen: Bestehe angesichts dessen noch das Ziel einer Vereinfachung der Vewaltung? Wie solle die Hirtensorge der Pfarrer zukünftig ausgeübt werden? Wie sollen die verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkret zusammenarbeiten? Und wie könne das Leitungsmodell „in solidum“ konkret gelingen?

Generalvikar Vorndran führte aus, das neue Leitungsmodell schließe eine Verortung des Einzelnen nicht aus. Jeder Pfarrer soll weiterhin einen festen Bezugsort haben. Die gemeinsame Hirtensorge erfordere vor allem klare und verbindliche Absprachen untereinander. Der Moderator des Pfarrerteams soll Dienstvorgesetzter des gesamten seelsorglichen Personals werden. Aus der Versammlung wurde vorgebracht, dass der Moderator nur durch die Pfarrer bestimmt werden könne, da sie ihm Anteil an ihrer Aufgabe geben. Auch dass hier erstmalig Mitarbeiter ihren eigenen Dienstvorgesetzten wählen würden, wurde als rechtlich problematisch gesehen. Auf Nachfrage definierte der Generalvikar den vorgesehenen „Koordinator“ aus dem Kreis der Laienmitarbeiter im Pastoralen Raum als „Referenten des Moderators“.

Eine Fusion von Pfarreien sei verworfen worden, erklärte Generalvikar Vorndran. Für die Verwaltung gebe es zunehmende, staatliche Vorgaben, die einzuhalten seien. Hier wurde die hohe Anzahl von rund 1000 kirchlichen „Niederlassungen“ (also „Arbeitsstätten“ im rechtlichen Sinn) eingewandt, für die jeweils die Anforderungen kaum mehr erfüllbar seien. Zur Verwaltungsentlastung kündigt das Bistum Stellen auf der Dekanatsebene an. Ein gemeinsames Martikelamt, also ein gemeinsames kirchliches Personenstandsregister, sei auf dieser Ebene nicht vorgesehen.

Weitere Tagesordnungspunkte der Jahreshauptversammlung waren die Berichte des Vorstands und des Kassiers sowie deren Entlastung. In seinem Rechenschaftsbericht ging Vorsitzender Pfarrer Dr. Eugen Daigeler unter anderem auf einen Offenen Brief an den Generalvikar und das darauffolgende Gespräch ein. Themen seien vor allem die Tonalität und die Bearbeitungsdauer besonders in Bezug auf die Finanzkammer sowie die zunehmende Belastung der Pfarrämter und der Kirchenstiftungen durch Bürokratie, Datenschutz und Arbeitssicherheit gewesen.

Daigeler informierte kurz über eine notwendige Satzungsänderung, für die eine Sonder-Mitgliederversammlung stattfinden muss, voraussichtlich am 17. November (in Verbindung mit der Sankt Kilianskonfraternität). Pfarrer Kurt Wolf und Pfarrer Richard Englert wurden als Delegierte für den Klerusverband gewählt. Die Teilnehmer begrüßten auch das Vorhaben einer gemeinsamen Wallfahrt beziehungsweise eines Mitgliederausflugs zur Förderung der Gemeinschaft.

(2521/0583; E-Mail voraus)