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Pilger sind gut in Lourdes angekommen

Große Vorfreude bei Jung und Alt trotz anstrengender Zugfahrt – Orchesterprobe im Speisewagen – Bischof beantwortet persönliche Fragen

Würzburg/Lourdes (POW) Überpünktlich, kurz vor Sonnenaufgang, ist am Dienstagmorgen, 29. Mai, um 5.55 Uhr der erste Pilgerzug mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und den Teilnehmern der Familienwallfahrt am Bahnhof von Lourdes angekommen – 15 Minuten früher als geplant. Die Nacht war kurz und holperig in den engen Abteilen, auch für Bischof Hofmann. Der strahlte trotzdem beim Aussteigen und wünschte allen Mitreisenden persönlich einen guten Morgen. „Wenn uns auch noch die Knochen weh tun, das macht nichts“, betonte er.

Bereits am Montagmorgen startete die Gruppe in Unterfranken. Von Haßfurt aus sammelte der blau-rote Pilgerzug in Schweinfurt, Würzburg, Gemünden und Aschaffenburg die Wallfahrer ein. „Wir sind unterwegs, um den Anruf Marias zu erfüllen“, sagte Bischof Hofmann in seiner Begrüßung über Bordmikrofon. Nachdem er den Reisesegen gespendet hatte, schlängelte sich der Zug Richtung Schweiz. „Sich neu sehen, sich mehr schätzen lernen“, das sei das Besondere an Lourdes, wusste der geistliche Leiter zu berichten. Kein Wunder, hat der Bischof den südfranzösischen Pilgerort schon über 100 Mal besucht. Besonders freue er sich auf die Internationale Messe und auf den Gottesdienst an der Grotte.

Im Gegensatz zum Bischof weiß Familie Schneider aus Marktheidenfeld nicht, was auf sie zukommt. „Wird bestimmt schön“, sagte Laura (12) mit glänzenden Augen. „Ich führe ein Reisetagebuch.“ Schwester Sarah (10) machte schon einmal Probeliegen auf der mittleren Etage im Sechs-Mann-Abteil. „Die erste große Aufregung ist vorbei. Jetzt lassen wir die Fahrt einfach auf uns wirken“, kommentierte Mutter Renate Schneider schmunzelnd.

Während der Zug von Mannheim über Karlsruhe nach Freiburg ratterte, wurden Lunch-Pakete ausgeteilt: Brötchen mit Schnitzel und Senf, zum Nachtisch einen Schokoriegel. Mittagsmüdigkeit legte sich schnell über den Pilgerzug – die kleinen Wallfahrer hingegen waren putzmunter. Winfried (15) aus Ebern fegte die Gänge auf und ab und steckte mit seiner guten Laune den gesamten Zug an.

Auf dem Weg nach Basel funktionierte Diakon Dr. Martin Faatz kurzerhand den Speisewagen in einen Probenraum um: Alle Instrumentalisten versammelten sich dort, um für den Eröffnungsgottesdienst zu üben. Eine laute Kakophonie brach los, als Querflöten, Klarinetten, Gitarren, Saxophon und Trompete zum ersten Mal zusammenspielten. Doch Dirigent Faatz hatte alle im Griff – am Ende hatte auch das Saxophon den richtigen Rhythmus gefunden.

Nach dem Lokwechsel in Basel gegen 15 Uhr setzte sich der Zug eine halbe Stunde später wieder in Bewegung Richtung Bern. Über Lautsprecher betete Bischof Hofmann mit einigen Schwestern den Rosenkranz. Dann war es Zeit für die Beantwortung der Fragen von Kindern und Eltern an den Bischof. Sehr interessiert schienen die Kinder darin zu sein, ob Bischof Hofmann jemals Papst werden wollte. „Ich glaube, wer das werden will, der muss verrückt sein“, antwortete der Bischof prompt. „Wer das selbst will, der verkennt die Bürde eines solch hohen Amtes.“ Leonhard wollte wissen: „Was ist Ihr Lieblingsfilm?“ Da habe er mehrere, betonte der Bischof. Weit vorne mit dabei seien „Doktor Schiwago“ oder „Wenn die Kraniche ziehen“. Außerdem erfuhren die Wallfahrer, dass der Bischof am liebsten schwimmt oder zu Hause auf seinem Laufband Kilometer macht, um sich fit zu halten. Und auch, dass der Bischof schon einmal verliebt war: „Als ich jung war, ja. Ich denke, das passiert jedem, dass er sich in der Jugend verliebt. Dann habe ich mich aber für den Glauben entschieden.“

Gegen 19.30 Uhr erreichte der Pilgerzug Frankreich. Nach einem Abendgebet um 21 Uhr in Lyon brach die Nacht herein und damit das Abenteuer, Sitze in Betten umzubauen. Das rhythmische Rattern der Räder diente als Einschlafhilfe sowie am Morgen um 5.15 Uhr als Weckruf. Mit Bussen ging es zu den Hotels. Am späten Dienstagnachmittag stand der gemeinsame Eröffnungsgottesdienst auf dem Programm.

(2212/0598; E-Mail voraus)

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