Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Pilotprojekt Miltenberg“

Interview mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zu seiner ersten Visitation

Würzburg/Miltenberg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann visitiert in den kommenden Wochen erstmals ein Dekanat des Bistums Würzburg. Zusammen mit Weihbischof Helmut Bauer ist er an zwölf Tagen im März und Anfang April im Dekanat Miltenberg unterwegs, um den Menschen vor Ort zu begegnen und eine realistische Sicht der Kirche vor Ort zu bekommen. In folgendem Interview spricht er über seine erste Visitation als Bischof von Würzburg.

POW: Erstmals visitieren Sie, gemeinsam mit Weihbischof Helmut Bauer, ein Dekanat im Bistum Würzburg. Welche Gründe haben Sie bewogen, bischöfliche Visitationen durchzuführen?

Bischof Hofmann: Visitationen gehören zu den wichtigsten, anstrengendsten und schönsten Aufgaben des Bischofs. Das lateinische Wort „visitare“ heißt zu deutsch „besuchen“. Ich muss dabei immer an die visitatio Mariens bei ihrer Cousine Elisabeth denken: ein Besuch, der Nähe und Anteilnahme bedeutet. Außerdem ist vom römischen Recht her vorgesehen, die einzelnen Pfarrgemeinden alle fünf Jahre zu visitieren. Da dies in der Regel der Ortsbischof nicht schaffen kann, übernehmen diese wichtige Aufgabe die Weihbischöfe und besonders ausgewählte Priester. Ich habe in meiner Zeit als Kölner Weihbischof zirka 35 Visitationen durchgeführt.

POW: Was ist Ihnen bei einer Visitation besonders wichtig?

Bischof Hofmann: Die Begegnung mit den Menschen vor Ort. Auf meinen Schreibtisch in Würzburg gelangen viele Anfragen, Bitten, Probleme und Aufgaben, die viel Zeit erfordern. Aber das unmittelbare Gespräch, der Blickkontakt, die Erfahrung des Lebensumfeldes ist ein wichtiges Geschenk, das Nähe und Verstehen füreinander fördert.

POW: Was erwarten Sie sich speziell im Dekanat Miltenberg?

Bischof Hofmann: Weihbischof Helmut Bauer und ich haben als erstes Dekanat – sozusagen als Pilotprojekt – Miltenberg ausgesucht, weil es weit von der Stadt Würzburg entfernt ist. Ein Dekanat in der Randlage des Bistums erfordert umso mehr Aufmerksamkeit und detaillierte Ortskenntnisse. Ich habe von dort schon einige Menschen kennen lernen dürfen und freue mich darauf, noch vielen anderen zu begegnen.

POW: Welche Bedeutung kommt den Ergebnissen der Visitation zu?

Bischof Hofmann: Mein Besuch in Miltenberg ist von langer Hand vorbereitet worden. Spezielle Fragen konnten schon im Vorfeld an mich gerichtet werden, so dass Fachleute im Ordinariat zur Beantwortung hinzugezogen werden konnten. Ich hoffe, den Gläubigen im Dekanat Miltenberg persönlich begegnen, danken und Mut machen zu können. Eine realistische Sicht der Kirche vor Ort ist ein wichtiges Ergebnis dieses Besuches, der immerhin zwölf volle Tage in Anspruch nimmt.

POW: Wie oft werden Sie künftig im Bistum Würzburg zu Visitationen unterwegs sein? Welche weiteren Visitationen sind geplant?

Bischof Hofmann: So wie ich augenblicklich mein Arbeitspensum überblicke, werde ich in Zukunft nicht mehr als maximal zwei Visitationen im Jahr durchführen können. Der Weihbischof wird mich nach Kräften unterstützen und selbständig weitete Visitationen ermöglichen. Ich wäre froh, wenn ich mit dem Ausscheiden aus meinem Dienst als Bischof von Würzburg wenigstens alle Pfarreien einmal besucht hätte. Das muss nicht immer im Rahmen dar Visitation sein. In meinem Arbeitszimmer hängt eine große Bistumskarte, in der ich jeden einzelnen Besuch vermerke. Auf diese Weise werde ich immer daran erinnert. Außerdem macht mir die Begegnung mit Jung und Alt viel Freude. Am Schluss bin ich immer der Beschenkte.

(1006/0364; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet