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„Praktischer Theologe und theologischer Praktiker“

Gedenkgottesdienst zum 100. Geburtstag von Professor Dr. Heinz Fleckenstein – Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele würdigt Fleckensteins Engagement in der Seelsorge – Vortrag beleuchtet Wirken des Theologen in Würzburg

Würzburg (POW) Als Anwalt und Helfer der Mitmenschen hat Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele Professor Dr. Heinz Fleckenstein (1907-1995) bezeichnet. Anlässlich Fleckensteins 100. Geburtstag am Dienstag, 23. Januar, wurde dessen Leben und Werk in einer Eucharistiefeier in der Seminarkirche Sankt Michael und bei einem Vortrag im Burkardushaus in Würzburg gewürdigt. Den Gottesdienst zelebrierte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann gemeinsam mit Festprediger Bischof Scheele, Bischof em. Franz Xaver Eder aus Passau und Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand sowie weiteren Priestern. Fleckenstein war von 1953 bis 1972 Professor für Pastoraltheologie an der Universität Würzburg, mehrfach war er auch Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, zeitweise auch Rektor der Universität.

„Das vielgestaltige und vielschichtige segensreiche Wirken unseres Mitbruders Heinz Fleckenstein wurde durch ein dreifaches Ja geprägt: das Ja zum Vater und zu dessen Willen; das Ja zu Jesus Christus, und engstens verbunden damit das Ja zu allen Geschwistern des Herrn und insbesondere das Ja zu seiner Kirche“, sagte Bischof Scheele in seiner Predigt. Das Mühen um Gotteswort und den Gottesdienst sei Fleckenstein als Seelsorger, Moraltheologe und Pastoraltheologe ein besonderes Anliegen gewesen. Schon früh habe sich Fleckenstein in der liturgischen Bewegung engagiert und sich für eine Erneuerung der Liturgie eingesetzt, betonte Bischof Scheele. „Es verstand sich sozusagen von selbst, dass er bei der Würzburger Synode in der Sachkommission Gottesdienst-Sakramente-Spiritualität mitwirkte.“ Zum bewussten Ja zum Willen Gottes habe für Fleckenstein auch die Sensibilität für die Zeichen der Zeit gehört. „Mit dem Konzil sah er es als seine Pflicht an, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten“, sagte er.

Weiter würdigte Bischof Scheele sowohl das karitative Engagement des Priesters, als auch seinen Einsatz für die Sendung der Laien im kirchlichen Leben. „In Theorie und Praxis förderte er die Wiederbelebung des Ständigen Diakonats.“ Fleckenstein habe sich als Seelsorger und Wissenschaftler in der Diözese Würzburg große Verdienste erworben, hob Bischof Scheele hervor. „Vier Bischöfen war er ein zuverlässiger Helfer“, sagte er. Außerdem habe sich Fleckenstein auf Pfarreiebene, in der Domschule, in der Theologie im Fernkurs und insbesondere bei der Diözesansynode von 1954 und bei der Würzburger Synode eingebracht. Er habe sein Ja zu Gott und den Menschen „schlicht und einfach, überzeugend und bewegend, freimütig und gelassen, zuverlässig und treu gesprochen. So kann er uns weit über den Tod hinaus Wichtiges, Bleibendes vermitteln“, sagte Bischof Scheele.

Den Dienst Fleckensteins in der Diözese Würzburg hob Dr. August Laumer aus Regensburg in seinem Vortrag „Den Glauben im Heute leben“ hervor. „Die Kirche verheutlichen: Das war ähnlich wie bei Kardinal Julius Döpfner auch Professor Fleckensteins Anliegen. Er war sozusagen praktischer Theologe und gleichzeitig theologischer Praktiker“, sagte Laumer im Burkardushaus. Trotz seiner Verpflichtungen in Wissenschaft und Lehre habe Fleckenstein die Seelsorge als besondere geistige und geistliche Aufgabe betrachtet. „Dieser Aufgabe hat sich Heinz Fleckenstein mit ganzer Kraft gestellt.“

Fleckenstein arbeitete zudem sehr engagiert bei der Erwachsenenbildung der Katholischen Akademie Domschule mit, bis 1977 auch im Kuratorium. „Er war maßgeblich an der Entwicklung des Ausbildungskonzepts der Ständigen Diakone beteiligt und hatte so wesentlichen Einfluss auf die theologische und pastorale Ausrichtung der Ausbildung der Diakone im Bistum“, berichtete Laumer.

Professor Fleckenstein habe sich hohe Verdienste in Wissenschaft, Kirche, Seelsorge, Politik und Gesellschaft erworben, führte Laumer aus. Sogar als Kultusminister für Bayern sei er einmal im Gespräch gewesen. „Und Karl Rahner sprach von ihm als einem aussichtsreichen Kandidaten auf den Bischofsstuhl in Regensburg.“ Viel habe Fleckenstein geleistet, vielen sei er in Erinnerung geblieben. Dies zeigten an diesem Festabend die zahlreich anwesenden ehemaligen Wegbegleiter des Geehrten. Im Anschluss an den Vortrag berichteten sie von ihren ganz persönlichen Erinnerungen und Eindrücken an diesen für Würzburg so bedeutenden Mann.

(0507/0159; E-Mail voraus)

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