Würzburg (POW) Mit einem Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom und einer Begegnung im benachbarten Burkardushaus hat das Bistum Würzburg am Sonntag, 26. März, das 65. Priesterjubiläum von Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele gefeiert. Hauptzelebrant und Prediger war Bischof Scheele selbst. Mit ihm zelebrierten unter anderem Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch (Freiburg), langjähriger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, sowie die Weihbischöfe Ulrich Boom und Manfred Grothe (Paderborn). Neben Vertretern zahlreicher Orden, kirchlicher Gruppen und Vereine nahmen auch der langjährige evangelisch-lutherische Regionalbischof Christian Schmidt, Bundesminister a. D. Michael Glos, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel sowie zahlreiche weitere Politiker an der Feier teil.
In seiner Predigt hob Bischof Scheele die Bedeutung des gemeinsamen Priestertums aller Gläubigen hervor. „In den Nöten und Wirren unserer Zeit kann es uns bewusst machen, wer wir sind, wovon wir leben und wofür wir da sind.“ Niemand sei ein hilfloses und am Ende seelenloses Einzelwesen. „Alle sind Glieder einer Gemeinschaft, die Gottes Liebe erdacht und zum Lieben und damit zur ewigen Freude berufen hat.“ Wenn das in den Gemeinden lebe, brauche niemand angesichts der fälligen Änderungen in der Pastoral zu erschrecken. „Ob die Gemeinden größer oder kleiner sind: Wenn in ihnen das gemeinsame Priestertum lebendig und wirksam ist, ist allen geholfen.“
Es sei nicht zuletzt in der Ökumene wichtig, dass man „auf allen Seiten im Sinne des gemeinsamen Priestertums tätig ist. Wo immer das geschieht, wächst die Einheit, die der Herr uns zugedacht hat.“ Der Sonntag „Laetare“ in der Fastenzeit erinnere an die frohe Botschaft, die Jesus verkündet habe: „Sie heißt: ‚Gott ist die Liebe und damit die Freude!‘ Jedem Menschen sagt er: ‚Komm, nimm Teil an meiner Freude!‘“ Mit dieser Einladung sei die Aufforderung verbunden, mit Gott zusammen die göttliche Freude weiterzugeben, ein „priesterlicher Mittler der Freude“ zu sein. Wie Bischof Scheele weiter betonte, stünden die Gläubigen nicht nur durch die eine oder andere Aktion, sondern durch alles, was sie tun, im priesterlichen Dienst. „In der Kirche Christi gibt es ‚eine Verschiedenheit des Dienstes, aber eine Einheit der Sendung‘.“
Die Priesterweihe, durch die Gott die von ihm Berufenen mit sich verbindet, sei eine besondere Hilfe des Herrn für alle im gemeinsamen Priestertum Vereinten. „Die Weihe trennt diese nicht von den Mitglaubenden, sie verbindet sie noch tiefer und fester mit ihnen. Sie erhöht sie nicht über diese, sie stellt sie in ihren Dienst.“ Mitte und Höhepunkt des Tuns der Priester sei die Feier der heiligen Messe. Der Dienst der Priester überschreite die Grenzen der Kirche, führte Bischof Scheele aus. Eine ihrer Wirkmöglichkeiten und Wirknotwendigkeiten sei es, „jede Art von Spaltung zu beseitigen, damit die ganze Menschheit der Einheit der Familie Gottes zugeführt werde“.
Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid sowie Domorganist Professor Stefan Schmidt. Es erklangen unter anderem die „Missa Aeterna Christi munera“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina sowie Anton Heillers „O Jesu, all mein Leben bist du“.
mh (POW)
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