Dem Bistum Würzburg war Schlemmer über Jahrzehnte verbunden. Von 1978 bis 1997 gehörte der Priester zum Klerus der Diözese Würzburg. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand dankte für die jahrzehntelangen Kontakte Schlemmers zur Diözese, besonders für dessen Einsatz bei Priesterexerzitien in Würzburg. Das Requiem für den Verstorbenen wird am Dienstag, 1. Oktober, um 10.30 Uhr in Nürnberg-Sankt Martin gefeiert. Die Beisetzung auf dem Westfriedhof in Nürnberg schließt sich an.
Karl Schlemmer wurde 1937 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur am Benediktiner-Gymnasium Metten studierte er von 1957 bis 1963 Philosophie und Theologie in Bamberg. 1963 weihte ihn Bambergs Erzbischof Dr. Josef Schneider zum Priester. Von 1963 bis 1971 war Schlemmer Kaplan in Bad Windsheim und Nürnberg-Sankt Elisabeth. Im Herbst 1971 begann er das Promotionsstudium an der Universität Würzburg und war gleichzeitig wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Universität Würzburg. 1977 promovierte er über das Thema „Gottesdienst und Frömmigkeit in der Reichsstadt Nürnberg am Vorabend der Reformation“. Im September 1978 wurde Schlemmer in den Klerus der Diözese Würzburg aufgenommen und arbeitete bei der Katholischen Akademie Domschule Würzburg mit, für „Theologie im Fernkurs“ war er von 1982 bis 1983 als Dozent tätig. Von 1978 bis 1979 war Schlemmer darüber hinaus Lehrbeauftragter für das Fach Liturgiewissenschaft an der Päpstlichen Hochschule in Fulda. Ab 1979 nahm er außerdem einen Lehrauftrag für Liturgik an der Würzburger Fachakademie für Musik wahr. Dem Ruf auf den Lehrstuhl für Liturgik und Homiletik der Universität Passau folgte er im August 1983. Der damalige Passauer Diözesanbischof Dr. Franz-Xaver Eder ernannte Schlemmer 1986 auch zum Akademikerseelsorger der Diözese. Von 1988 bis 1989 war der Professor Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät Passau und von 1999 bis zu seiner Emeritierung im August 2002 Studiendekan. Von 1983 bis 2000 war er außerdem Schriftleiter der Zeitschrift „Anzeiger für die Seelsorge“. Seinen Ruhestand verbrachte Schlemmer in seinem Geburtsort Nürnberg. Unter anderem lehrte er auch als Gastprofessor in Budweis und Chur. Schlemmer galt in Fachkreisen als Mann der liturgischen Erneuerung, Verfechter zeitgemäßer Spiritualität und Protagonist des ökumenischen Gesprächs. Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand legte der Theologe unter dem Stichwort „Kommunikationspastoral“ Leitlinien für die Zukunft der Seelsorge vor.
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