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Professor Dr. Thomas Karmann gestorben

48-jähriger Kirchenhistoriker war erst seit Beginn des Wintersemesters Inhaber des Würzburger Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Altertums, Christliche Archäologie und Patrologie

Würzburg/Deggendorf (POW) Die Katholisch-Theologischen Fakultäten der Universitäten Regensburg, Innsbruck und Würzburg trauern gemeinsam um Professor Dr. Thomas Rudolf Karmann, Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Altertums, Christliche Archäologie und Patrologie an der Universität Würzburg. Er starb überraschend am Montag, 15. November, im Alter von 48 Jahren, heißt es in einer Mitteilung der Universität Würzburg. „Thomas Karmann hat sich durch seine Arbeiten zur altkirchlichen Trinitätstheologie und Bibelrezeption, zu antiken christlichen Apokryphen, zu Origenes und seiner Rezeption sowie zu Askese und Mönchtum in der Antike in der Fachwelt einen Namen gemacht. Kollegen und Kolleginnen erinnern sich gerne an seine angenehme, ruhige, stets besonnene und freundliche Art. An erster Stelle standen für ihn die Studierenden, für die er stets eine offene Tür und ein offenes Herz hatte“, heißt es in einer von den Dekanen der Katholisch-Theologischen Fakultäten in Würzburg, Regensburg und Innsbruck unterzeichneten Würdigung.

Karmann war nach seinem vom Alumniverein der Universität Regensburg mit dem Preis für ausgezeichnete Studienleistungen ausgezeichneten Studium und der von Norbert Brox und Franz Dünzl betreuten Diplomarbeit bis 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie der Universität Regensburg. 2006 promovierte er in Regensburg mit einer Arbeit über Meletius von Antiochien und den Neunizänismus. Für diese erhielt er den Preis der Dr. Kurt Hellmich-Stiftung für ökumenische Theologie. Danach arbeitete Karmann bis 2014 als akademischer Rat a. Z. am Regensburger Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie. In dieser Zeit übernahm er auch Lehrstuhlvertretungen in Münster (2010 bis 2011 für Alfons Fürst), Regensburg (2011 bis 2012 für Andreas Merkt) und Freiburg (2013 bis 2014 für Thomas Böhm).

Im Jahr 2014 wechselte Karmann nach Innsbruck, wo er zunächst als Universitätsassistent das Fach Alte Kirchengeschichte und Patrologie vertrat. 2016 wurde er an der Universität Regensburg mit einer Arbeit zur Rezeption des matthäischen Stammbaums Jesu in der patristischen Literatur habilitiert, für die er den Preis der Armin Schmitt-Stiftung für biblische Textforschung erhielt. 2017 nahm er den Ruf auf die Regensburger Professur für Kirchengeschichte und Patrologie an. 2021 beriefen ihn die Direktoren des Centre for Advanced Studies „Beyond Canon“ der Universität Regensburg zum Honorary Fellow. Nach einem Ruf an die Universität Würzburg im gleichen Jahr auf den Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Altertums, Christliche Archäologie und Patrologie lehrte er seit Beginn des Wintersemesters 2021/22 in Würzburg.

Karmann habe Theologie immer in dem Bewusstsein betrieben, dass sie sich im Dialog der Wissenschaften zu entfalten und zu legitimieren hat, gleichzeitig aber in der Kirche beheimatet ist und ihr auch die Aufgabe obliegt, dem religiösen Leben zu dienen, heißt es weiter im von der Universität Würzburg veröffentlichten Nachruf. Aus der Überzeugung, dass christlicher Glaube auch immer soziale Verantwortung mit sich bringt, habe er sich selbst immer wieder engagiert, kirchlich, vor allem in der Pfarrei Sankt Martin in Deggendorf, aber auch politisch, unter anderem acht Jahre lang als Stadtrat und städtischer Kinder- und Jugendbeauftragter von Deggendorf. Er hinterlässt seine Ehefrau.

Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Donnerstag, 25. November, um 15 Uhr auf dem Friedhof in Deggendorf (Aussegnungshalle) statt. Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg gedenkt des Verstorbenen in einem Requiem am Donnerstag, 9. Dezember, um 19 Uhr in der Seminarkirche Sankt Michael.

(4821/1154; E-Mail voraus)

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