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Propeller lauter als Engelschor

Geschenk der Kirchenmusiker zum Goldenen Priesterjubiläum ließ Weihbischof Helmut Bauer in die Luft gehen – Ungewohnte Perspektiven und überraschte Ordensfrau

Hettstadt/Würzburg (POW) Die Überraschung stand der Ordensschwester sichtlich ins Gesicht geschrieben, die am Kloster Oberzell als Anhalterin zustieg: Woher er gerade komme, wollte Schwester Roswitha von Weihbischof Helmut Bauer wissen, der auf dem Rückweg vom Flugplatz Hettstadt war. „Sie werden’s nicht glauben, direkt vom Himmel“, lautete die lakonische und wahre Antwort.

Mehr als zwei Stunden lang schwebte der Weihbischof am Donnerstag, 20. September, über dem Bistum Würzburg und legte zwischen Untermain, Rhön und Coburger Land etwa 400 Kilometer zurück. Der Rundflug in der Sportmaschine vom Typ Cessna war ein Geschenk der Kirchenmusiker im Bistum Würzburg zum Goldenen Priesterjubiläum des Weihbischofs, der Bischofsvikar für Liturgie und Kirchenmusik ist. „Markus Wollmann ist Beauftragter für Kirchenmusik im Dekanat Hammelburg und Pilot. Da wissen wir den Weihbischof bei ihm in sicheren Händen“, erklärte Diözesanmusikdirektor Gregor Frede vor dem Start.

Bei Sonnenschein, klarem Himmel und mäßigem Wind zog die Propellermaschine in rund 1000 Metern Höhe zunächst ihre Bahn Richtung Westen. Die Flugroute führte bis Wertheim entlang der A 3, von dort folgte die Maschine dem im Sonnenlicht glitzernden Main bis Miltenberg. „Herrlich, da unten liegt mein Aschaffenburg“, kommentierte der Weihbischof den Anblick von Schloss Johannisburg. Gelassen und mit großen Augen blickte er zum Seitenfenster hinaus, während Pilot Wollmann blitzschnell ein um das andere Mal die von Turbulenzen geschüttelte Maschine stabilisierte.

Gleich zwei große Schleifen zog die Maschine über dem Kahlgrund. Während am Boden der von den Einheimischen „Bembel“ genannte Regionalzug in Richtung Kahl fuhr, deutete der Weihbischof in luftiger Höhe zielsicher auf die von ihm gestiftete Kapelle am Waldrand über Schimborn. „Sie steht noch“, rief er augenzwinkernd dem Piloten zu. Wollmann hat seine Pilotenlizenz seit 2000, im Dienst des Bistums Würzburg ist der Kirchenmusiker seit 1982. Bei der Navigation half das satellitengestützte Navigationssystem, in das Wollmann das jeweils nächste Ziel eintippte. „Man glaubt ja gar nicht, welch große Waldgebiete wir haben“, sagte der Weihbischof beim Flug zur Wasserkuppe, wo sich zahlreiche Modellflugzeuge und Schirmgleiter tummelten.

Die vermeintlich hohen Berge der Rhön überraschten aus der ungewohnten Perspektive. „Sieht aus dem Flieger alles relativ flach aus“, stellte Weihbischof Bauer fest. „Dafür hat man eine einmalige Aussicht“, konterte Pilot Wollmann. Kreuzberg, Grabfeld, Coburg, Obermaintal mit Vierzehnheiligen und Kloster Banz, Ebrach, Schweinfurt, Volkach und Münsterschwarzach. Über den Wolken verging die Zeit wie im Flug. „Ich wollte in der Luft eigentlich testen, ob die Engel auch richtig singen. Doch die irdische Schönheit hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich daran gar nicht mehr gedacht habe“, sagte der strahlende Weihbischof nach der Landung zu Wollmann. Und schob gleich hinterher: „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie mich wieder einmal mitnehmen möchten.“

(3907/1313; E-Mail voraus)

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