Würzburg (POW) Ein 360-Grad-Film mit Martin Luther und Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn entwickelt sich auf der Würzburger Mainfranken-Messe zum Magnet am Stand der Diözese Würzburg und des Diözesan-Caritasverbands. Die beiden historischen Persönlichkeiten diskutieren auf der Alten Mainbrücke der Domstadt, zwischen Passanten und Touristen, über den Glauben und die Auslegung der kirchlichen Lehre. Mit Virtual-Reality-Brillen findet sich der Betrachter gefühlt zwischen den beiden Schauspielern und inmitten ihrer Auseinandersetzung. Im wahren Leben haben sich der Reformator Martin Luther und Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn kaum treffen können: Einige Monate nach Echters Geburt war Luther bereits gestorben.
Der Film greift einen Dialog aus dem Wandeltheater „Du musst dran glauben“ auf, das bis Pfingsten im unterfränkischen Gerolzhofen aufgeführt wurde. Regisseurin Silvia Kirchhof hat die Szene für die 360-Grad-Aufnahme angepasst. Die Schauspieler Heiko Schnierer (Martin Luther) und Martin Menner (Julius Echter) treten in originalgetreuen Kostümen auf. Bewusst wurde von Kirchhof der Schauplatz Alte Mainbrücke gewählt. Sie ist die verbindende Achse zwischen den ältesten Stadtteilen Würzburgs. Im geschäftigen Treiben zwischen Festungsberg und Kiliansdom werden die Protagonisten ins Heute versetzt und enden mit der Frage: „Woran glaubst du?“
„Dank der spannenden Technik der virtuellen Realität können wir dem buntgemischten Publikum einer regionalen Verbrauchermesse einen sperrigen Stoff näher bringen, der viele Besucher, vom Schüler bis zum Senior, sonst vielleicht nicht interessiert hätte“, erläutert Johannes Schenkel, Leiter der Internetredaktion der Diözese Würzburg und verantwortlich für die Produktion des Films. Aufgrund der spannenden Inszenierung und der schauspielerischen Leistung sei der Film ein Überraschungserfolg am Stand und bringe in rund vier Minuten viele Betrachter zum Nachdenken über die kirchlichen Ereignisse vor 500 Jahren.
Das Wandeltheater „Du musst dran glauben“ präsentierte die Themen 500 Jahre Reformation und den 400. Todestag des Würzburger Fürstbischofs an vier Spielorten in der Steigerwaldstadt Gerolzhofen (Landkreis Schweinfurt) und ließ dabei erstmals die beiden in ein fiktives Gespräch kommen.
Echters Todestag war für das Bistum Würzburg Anlass, mit zahlreichen Veranstaltungen und einer Ausstellung im Museum am Dom des bedeutenden Kirchenmanns zu gedenken und die Facetten seiner Person als Mensch, Bischof und Landesherr sowie seine Rolle als Bauherr und Stifter aufzuarbeiten. Echter prägte das Gebiet des heutigen Unterfranken in nachhaltiger Weise und wurde bereits zu Lebzeiten kontrovers beurteilt.
Der Film kann nicht nur bis Sonntag, 8. Oktober, auf der Mainfranken-Messe, sondern auch auf YouTube (http://bit.ly/LuthertrifftEchter2017) angeschaut und mit entsprechender VR-Brille virtuell erfahren werden.
(4117/1084; E-Mail voraus)
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