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Schattendenker – auch ich?

Ausstellung zu Vorurteilen gegenüber Ausländern und Fremden

Würzburg (POW) Im Tennis hat Arim Yügur sein Aufschlagspiel gewonnen. Aus diesem harmlosen Satz wird nach mehrfacher Verfremdung die Botschaft: Der Türke hat seinen Gegner mit einem Schlag fertig gemacht. Aus Rafid Munir, der mit einem Koffer in der Hand am Bahnsteig auf seinen Zug wartet, wird ein Araber, der am Bahnhof mit einer Bombe im Koffer wartet.

Diese Verfremdungen sind Teil der Ausstellung „Schattendenker“ von Karoline Grebe, Agnes Wanat und Martin Cymorek. In 20 Arbeiten halten die drei frisch gebackenen Grafik-Design-Absolventen der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt den Besuchern des Würzburger Caritashauses einen Spiegel vor. „Die Ausstellung soll zu einem Blickwechsel und zum Hinterfragen von Wahrnehmungen anregen“, erklärte Caritasdirektor Martin Pfriem bei der Vorstellung der Arbeiten vor zahlreichen Gästen.

Da die drei frisch examinierten Ausstellungsmacher aufgrund neuer Arbeitsaufträge nicht anwesend sein konnten, führte Natali Gonzales vom Ausländerbeirat der Stadt Würzburg in ihre Gedankenwelt ein. „Als Ausländerin verstehe ich kein Deutsch, lebe auf Kosten des deutschen Sozialsystems, nehme einem von Ihnen den Arbeitsplatz weg und komme gerade von einem Gespräch mit der Mafia. Außerdem bin ich eine Frau und kann nicht einparken“. Schattendenker, so Gonzales, seien Menschen, die nur Schwarz oder Weiß, hell oder dunkel sehen. Schattendenker ließen sich von Äußerlichkeiten leiten und bedienten sich vieler Vorurteile. Im interkulturellen Zusammenleben seien sie häufig überfordert und steckten fremde Menschen schnell in vorgefertigte Schubladen. Engstirnigkeit und Vorurteile verhinderten Toleranz und Akzeptanz anderer Religionen, Hautfarben oder Kulturen. Doch je länger man einen anderen Menschen anschaue, umso mehr erkenne man Unterschiede oder Gemeinsamkeiten. Als Engel und Teufel spitzten die Kabarettistinnen Heike Mix und Birgit Süß die Vorurteile gegenüber fremdartigen Menschen noch einmal zu. Eine Kindergruppe aus dem Würzburger „Haus für Kinder Sankt Hildegard" setzte das Thema mit einem Lied um.

Die Ausstellung „Schattendenker“ ist noch bis Ende Februar 2009 werktags von 8 bis 16.30 Uhr im Caritashaus, Franziskanergasse 3, zu sehen. Danach kann sie von Schulen ausgeliehen werden. Kontakt: Caritasverband, Telefon 0931/38666665.

(4508/1341; E-Mail voraus)

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