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Schattenseiten des Kleiderkonsums

youngcaritas diskutierte mit Firmlingen über ihren Umgang mit Kleidung

Würzburg (POW) „Wegwerfware Kleidung“ ist der Titel eines Firm-Moduls, das im November mit 17 Firmlingen im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg stattgefunden hat. Mit den Themen „Fast Fashion“ und „Schattenseiten der Kleiderproduktion“ beschäftigten sich die Firmlinge bei zwei youngcaritas-Workshops.

Durchschnittlich 95 Kleidungsstücke (ohne Unterwäsche und Socken) besitzt laut einer Greenpeace-Umfrage aus dem Jahr 2015 jede erwachsene Person in Deutschland. Frauen liegen mit   
118 Kleidungsstücken dabei deutlich vor den Männern, die durchschnittlich 73 Kleidungsstücke besitzen. Ein großer Teil dieser Kleidung, rund 40 Prozent, wird selten oder nie getragen. Vieles wird nach dem Kauf schnell wieder aussortiert. „Eigentlich platzen doch unsere Kleiderschränke aus allen Nähten. Was treibt uns trotzdem dazu, immer nach etwas Neuem Ausschau zu halten?“, fragte youngcaritas-Koordinatorin Esther Schießer die Jugendlichen. Schnell wurde klar, dass Kleidung mit viel Bedeutung aufgeladen ist: Über Kleidung zeigen Menschen, zu welcher Gruppe sie sich zugehörig fühlen und was ihnen wichtig ist. Auch ist Shoppen meist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine beliebte Freizeitbeschäftigung.

Problematisch ist dieser vorherrschende Kleiderkonsum für alle, die nicht genügend Geld für neue Outfits zur Verfügung haben, findet Schießer. Der Hartz-IV-Regelsatz sieht 37 Euro für Kleidung und Schuhe vor. „Das reicht hinten und vorne nicht aus, um bei den ständig wechselnden Modetrends mitzuhalten“, erklärte die youngcaritas-Koordinatorin. Abgesehen von Fragen der Teilhabe habe der überbordende Kleiderkonsum aber auch massive negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, sagte Schießer. Hoher Wasserverbrauch und Pestizide beim Baumwollanbau, Chemikalieneinsatz in der Produktion, lange Transportwege, geringe Löhne und gesundheitliche Risiken für die Arbeiterinnen und Arbeiter sind nur einige davon. Auch die Entsorgung der Kleidermengen gestaltet sich schwierig. Die Kleidung besteht meist aus einem Mix aus Baumwolle, Wolle und Synthetikfasern, der kaum recycelt werden kann.

Zum Abschluss sammelten die Jugendlichen Ideen für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Kleidung. Man könne zum Beispiel Kleidung länger tragen und auch mal ausbessern, man könne sie weitergeben oder tauschen sowie vermehrt Secondhandkleidung kaufen. Prinzipiell sei es aber auch wichtig, sich auf politischer Ebene für eine faire und ökologische Kleiderproduktion einzusetzen.

(4920/1235; E-Mail voraus)

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