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Schönheit und Armut des Amazonas

Domkapitular Hans Herderich besucht bei seiner Lateinamerika-Reise Missionare aus dem Bistum Würzburg in São Paulo, Rio de Janeiro und am Amazonas

Rio de Janeiro/Würzburg (POW) Missionsreferent Domkapitular Monsignore Hans Herderich hat im Rahmen seiner dreiwöchigen Lateinamerika-Reise Missionare aus dem Bistum Würzburg in São Paulo, Rio de Janeiro und am Amazonas besucht. In den kommenden Tagen führt die Reise des Leiters der Hauptabteilung Seelsorge der Diözese Würzburg weiter nach Bolivien und Chile. Bis 9. August informiert er sich zusammen mit Pastoralreferentin Christiane Hetterich vom diözesanen Referat Mission-Entwicklung-Frieden über Projekte der aus dem Bistum Würzburg stammenden Missionsleute.

Zum Auftakt der Reise kam Herderich in der brasilianischen Metropole São Paulo mit Pater Alfred Niedermaier (Würzburg-Sankt Alfons), Conny Warsitz (Würzburg-Unterdürrbach), Pater Eckart Höfling (Langenprozelten), Schwester Reginitta Schubert (Maidbronn), Schwester Bernadette-Maria Ganz (Rimpar), Schwester Erika Czermak (Umpfenbach), Pater Hermann Schultheis (Heustreu), Pater Robert Ostheimer (Pflaumheim), Bruder Burkhard Handel (Steinfeld/Lohr), Pater Erich Fecher (Niedernberg) und Pater Stephan Ottenbreit (Großwallstadt) zusammen. Die elf Missionare sind seit vielen Jahren in Brasilien, Uruguay oder Paraguay tätig. Ihre Aufgabenbereiche zeigten sich so bunt und vielfältig, wie die Lebensgeschichte jedes einzelnen: Ob als Begleiter rechtloser Indianerstämme im Chaco Paraguays, als Priester und Seelsorger im säkularisierten Montevideo, als Leiter eines riesigen Hospitals in Rio oder als Pastoralarbeiterin in einer Diözese, deren Fläche das Doppelte der Größe Bayerns misst – die Würzburger Missionare überzeugen in ihrem Einsatz. „Die Diözese Würzburg kann zu Recht stolz auf Sie alle sein “, lautete das Fazit und Lob von Domkapitular Herderich. „Wann treffen wir uns wieder in dieser Runde?“, fragten die Missionsleute, die den Austausch als sehr inspirierend und fruchtbar erlebten. Bereichtert wurde das Treffen durch einen Vortrag des Theologen Paulo Suess zur lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Aparecida und durch die Begegnungen mit Obdachlosen im Sozialwerk der Franziskaner in São Paulo.

In Rio de Janeiro gewann Herderich einen Einblick in das große Sozialwerk, das von dem aus Langenprozelten stammenden Franziskanerpater Eckart Höfling aufgebaut wurde. Zusammen mit Pater Höfling und der Unterdürrbacherin Conny Warsitz empfingen die Schüler der Hafenschule – trotz Ferienzeit – den Gast aus Würzburg mit brasilianischer und deutscher Nationalhymne. Herderich zeigte sich sehr beeindruckt, dass in der von Pater Höfling gegründeten Hafenschule über 1000 junge Menschen aus den Armenvierteln Rios eine solide und hochwertige Ausbildung erhalten. „Es ist erschreckend, dass sich die Stadt Rio de Janeiro nicht um die Menschen im Hafenviertel kümmert.“ Nur wenig Zeit blieb, um vom Corcovado, der bekannten Christusstatue, die segnend über Rio de Janeiro steht, die einmalige Schönheit der Lage Rios zu bewundern. „Wenn man auf dem Corcovado steht und seinen Blick über Rio de Janeiro gleiten lässt, dann versteht man sehr gut, dass die Brasilianer sagen: Gott ist Brasilianer“, sagte der Würzburger Domkapitular.

Nach einer rund 17-stündigen Fahrt auf dem Amazonasdampfer „Ana Beatrice“ erreichte die Würzburger Delegation den Ort Juruti. Dort erwartete die aus Randersacker stammende Franziskanerin von Maria Stern, Schwester Brunhilde Henneberger die Gäste. Mit einem kleinen Schnellboot ging es nach Juruti Velho, dem Ort, an dem Henneberger seit 1991 tätig ist. „Die Herzlichkeit der Menschen, gerade der Armen, und die Schönheit der Landschaft im Amazonasbecken ist überwältigend“, schwärmte Herderich. Die Ordensfrau freute sich sehr über den Besuch aus der Heimat und erschloss den Gästen aus Würzburg die Schönheiten des Amazonasbeckens, aber auch die Probleme, die sich gerade in dieser Region stellen. „Das Amazonasbecken gehört nicht mehr den Ureinwohnern hier, sondern den multinationalen Konzernen, die gnadenlos ausbeuten wollen“, lautete das traurige Fazit von Schwester Brunhildes brasilianischer Mitschwester Fatima. Als Juristin informiert sie die Bewohner des Amazonasgebietes über ihre Rechte. Unermüdlich kämpfen die beiden Franziskanerinnen an der Seite der Bewohner für deren Rechte und Würde.

Bis 29. Juli besucht die Würzburger Delegation den aus Karlstadt stammenden Pfarrer Axel Ulrich Gerling in Cochabamba/Bolivien. Pater Wolfgang Schiller aus Eibelstadt begleitet die Gäste in den folgenden Tagen zu seinen Projekten in Titicachi, zur Pfarrei von Pfarrer Josef Schnackig (Karlstadt) in Palca und zu den Bischöfen Jesus Juarez Parraga in El Alto und Edmundo Abastoflor in La Paz. In Titicachi wird Herderich am 2. August eine Erstkommunion mitfeiern. Pfarrer Christian Müssig (Höchberg) und Pater Waldemar Lutz (Eltmann) trifft der Würzburger Missionsreferent am 4. August in Santa Cruz und in Porongo.

In Chile halten sich die beiden Würzburger Gäste vom 5. bis 8. August auf. Sie kommen in der Pfarrei Quilicura von Pfarrer Erich Hauck in Santiago de Chile mit weiteren Missionsleuten zusammen: Pfarrer Erich Hauck (Brünnstadt), Schwester Sonia Klehr (Kitzingen), Schwester Etel Grossmann (Erlenbach), Schwester Teonila Eckert (Neunkirchen), Schwester Gertrudes Stadtmüller (Kleinostheim) und Missionarin auf Zeit Mirjam Mathes (Würzburg-Rottenbauer). Am Samstag, 9. August, kehren Herderich und Hetterich nach Würzburg zurück.

(3108/0926; E-Mail voraus)

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