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„Schritt auf Weg zur Seligsprechung“

Deutsche Augustinerprovinz freut sich über heroischen Tugendgrad für Pater Clemens Fuhl – Grundtugenden des Glaubens in vorbildlicher Weise gelebt

Würzburg/Aidhausen (POW) Mit Freude hat der Augustinerorden auf die Nachricht reagiert, dass dem aus Aidhausen (Landkreis Haßberge) stammenden Pater Clemens Fuhl der heroische Tugendgrad zuerkannt worden ist. „Wir Augustiner freuen uns, dass dieser Schritt auf dem Weg zur Seligsprechung unseres Bruders erfolgt ist, und hoffen darauf, dass viele Menschen auf seine Fürsprache Gottes Hilfe und Nähe erfahren können“, erklärte Pater Alfons Tony, Provinzial der Augustiner in Deutschland, am Donnerstag, 12. Dezember, in einer Stellungnahme.

Die Auszeichnung „heroischer Tugendgrad“ bedeutet, dass der Kandidat eines Selig- oder Heiligsprechungsverfahrens die christlichen Grundtugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe unter seinen Lebensumständen in vorbildlicher Weise gelebt hat. Die Feststellung des heroischen Tugendgrades ist daher in der katholischen Kirche eine wichtige Etappe im Selig- oder Heiligsprechungsprozess für einen verstorbenen Christen. Außerdem ist damit verbunden, dass ab diesem Zeitpunkt dessen Verehrung erlaubt ist.

Das Provinzialat der Augustiner in Deutschland mit Sitz in Würzburg war durch den Generalsekretär der Augustiner, Pater John Flynn, informiert worden, dass Papst Franziskus am 9. Dezember bei einer Audienz mit Angelo Kardinal Amato, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, diesen ermächtigt hat, Fuhl den heroischen Tugendgrad zuzuerkennen.

Fuhl wurde am 18. Juni 1874 als Vinzenz Fuhl in Aidhausen geboren. Als der Vater der sechs Kinder großen Landwirts- und Töpfermeisterfamilie 40-jährig starb, geriet die Familie in große Schwierigkeiten. Der Unterstützung durch Pfarrer Georg Weimer verdankte Fuhl, dass er ab 1888 in Münnerstadt auf das Gymnasium gehen konnte. 1893 machte er dort das Abitur, trat in den Augustinerorden ein und erhielt den Namen Clemens. Nach dem Theologiestudium in Würzburg empfing Fuhl am 1. August 1897 die Priesterweihe. 1902 wurde er zum Definitor ernannt und übernahm die Aufgabe des Novizenmeisters im Münnerstädter Augustinerkloster. 1905 wurde Fuhl Sekretär des Provinzials, 1908 Klerikermagister, schließlich Prior in Münnerstadt, Religionslehrer am dortigen Gymnasium und Direktor der Ritaschwestern. Fuhl wurde im Anschluss Provinzsekretär, Provinzrat und Provinzvikar, bis ihn seine Mitbrüder 1920, 1924 und 1927 zum Provinzial wählten. In dieser Aufgabe warb er mit großem Erfolg um Ordensnachwuchs: Im Mitgliederkatalog der deutschen Provinz von 1925 wird ein Anstieg auf 57 Patres und 47 Brüder genannt. In seiner Amtszeit als Provinzial errichtete er in vier Klöstern neue Internate, außerdem Brüderschulen in Würzburg und Münnerstadt. Die Zahl der Laienbrüder wuchs von 50 auf 156 an – der größte Zuwachs an Ordensmitgliedern in der Geschichte der deutschen Augustiner. Auf seinen Wink hin zogen 1922 die ersten deutschen Augustiner nach Nordamerika. Sie sollten dort vor allem während der Reparations- und Inflationszeit Geld für den rasant anwachsenden Orden verdienen. So entstand zunächst eine Vizeprovinz und 1968 die Provinz Sankt Joseph mit Häusern im Norden der USA und in Kanada. 1929 reiste Fuhl selbst in die USA und legte dort die Leitung der Heimatprovinz nieder. Obwohl er nur noch einen Lungenflügel besaß, wurde ihm 1931 in Rom die Leitung des gesamten Augustinerordens übertragen. Als er dienstlich in der auf 3650 Metern gelegenen Hauptstadt Boliviens, La Paz, weilte, starb er an einer durch die Höhenkrankheit verursachten Lungenlähmung. Seine sterblichen Überreste wurden 1953 nach Würzburg überführt und ruhen seitdem in der Seitenkapelle der Schmerzhaften Muttergottes in der Augustinerkirche.

(5113/1299; E-Mail voraus)

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