Sie wurde am Samstag, 1. April, in der Klostergruft unter der Antoniterkirche in der Sankt-Ursula-Schule Würzburg beigesetzt. Mehler wurde am 23. Dezember 1919 als älteste Tochter von drei Kindern in Würzburg geboren. 1930 kam sie als Schülerin an die Sankt-Ursula-Schule und erlebte dort die schwere Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Im Jahr 1937 wurde die Schule von den Machthabern geschlossen. 1939 legte Mehler ihr Abitur am späteren Röntgen-Gymnasium ab. Anschließend studierte sie Pharmazie und arbeitete nach Kriegsende und Abschluss des Studiums als Apothekerin. 1950 trat Mehler in Würzburg in das Ursulinenkloster ein und legte 1953 ihre Gelübde ab. Nach dem Eintritt in das Kloster studierte sie noch die Unterrichtsfächer Geographie, Biologie und Chemie und einige Jahre später zusätzlich Sozialkunde, damit an der Sankt-Ursula-Schule der sozialwissenschaftliche Zweig eingeführt werden konnte. Bereits im Jahr 1958 übernahm sie die Schulleitung für beide Schulen: von 1958 bis 1986 die Leitung des Gymnasiums und von 1958 bis 1995 die Leitung der Realschule. Wie die Mitarbeitervertretung der Sankt-Ursula-Schule mitteilt, hätten Schülerinnen und Kollegen Schwester Lioba Mehler liebevoll „unsere Lio“ genannt. Sie habe hohe Achtung und großen Respekt bei Kollegen, Eltern und nicht zuletzt bei den ihr anvertrauten Schülerinnen genossen. Als Anerkennung für ihre großen Verdienste verlieh Bundespräsident Richard von Weizäcker ihr am 10. Januar 1985 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
(1517/0424; E-Mail voraus)
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