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Seelsorge braucht viele Gesichter

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann stellt Errichtung der Pfarreiengemeinschaften und Berufungsinitiative in den Mittelpunkt seines Hirtenbriefs zur Fastenzeit

Würzburg (POW) Seelsorge vor Ort braucht viele Gesichter. Das betont Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit, der am ersten Fastensonntag, 25. Februar, in den Gottesdiensten im Bistum Würzburg verlesen wurde. Seelsorge heute und in Zukunft gelinge nur im engagierten Zusammenwirken aller Kräfte. Die Errichtung der Pfarreiengemeinschaften und die am ersten Adventssonntag 2006 gestartete Berufungsinitiative „Mensch – Christ – Mut zu mehr“ seien die beiden großen Themen dieses Jahres und darüber hinaus, schreibt der Bischof. Sie bilden die beiden Schwerpunkte des Hirtenbriefs, der mit dem Bibelwort „Die Freude an Gott ist unsere Stärke!“ beginnt.

Die Errichtung der Pfarreiengemeinschaften sei die positive Antwort der Bistumsleitung auf die personellen und finanziellen Engpässe in der Kirche. Zudem sei sie aber auch die Reaktion auf die gesellschaftlichen Umbrüche heutiger Zeit. „Diese Entwicklungen müssen wir ernst nehmen, wenn wir auch in Zukunft unserem Auftrag, Kirche für die Menschen zu sein, gerecht werden wollen“, betont der Bischof. Der größere Rahmen der Pfarreiengemeinschaft wolle den Blick der Menschen über die örtlichen Grenzen hinaus weiten und herausfordern, auch nach neuen, bisher nicht gewohnten, und sogar unbekannten Lebenschancen in der Schul-, Arbeits- und Freizeitwelt zu fragen.

Diese schwierige Aufgabe gelinge jedoch nur, wenn die Kirche die missionarische Kraft aller Charismen einbringe, schreibt Bischof Hofmann. „Seelsorge braucht ein Gesicht beziehungsweise viele Gesichter – gerade vor Ort.“ Der Pfarrer der jeweiligen Pfarreiengemeinschaft könne allein nicht alle Aufgaben schultern. Der Bischof ruft die Gläubigen deshalb dazu auf, die Priester zu unterstützen, damit sie „Seelsorger sein können, die auch noch Muße, genügend Zeit zum Gebet haben und ohne schlechtes Gewissen ausruhen dürfen“. Seelsorge für heute und die Zukunft gelinge nur im engagierten Zusammenwirken aller Kräfte. Dazu gehörten Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten ebenso wie die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Der persönliche Einsatz aller sei wichtig. Deshalb sei auch die Berufungsinitiative gestartet worden. Sie wolle ermutigen, die je eigene von Gott geschenkte Berufung neu in den Blick zu nehmen. Jeder Mensch sei von Gott berufen, Mensch zu sein. Darum zu wissen, sei gerade heute wichtig, wenn es um Fragen zur Gentechnik, zur Forschung an embryonalen Stammzellen, um Präimplantationstechnik oder um die Diskussion um das Lebensrecht ungeborener Kinder und alter Menschen gehe. „Die je eigene Berufung, die so unterschiedlich ist, wie es Menschen gibt, gilt es zu erkennen, dankend anzunehmen und einzusetzen“, erklärt Bischof Hofmann. Berufungsinitiative bedeute auch, als Christen nach der eigenen, ganz persönlichen Berufung in der Kirche zu fragen.

In seinem Hirtenwort verweist der Bischof auf die Eheleute, die die Liebe Gottes in ihren Familien lebten, auf die vielen engagierten Menschen, die sich unermüdlich in den Pfarreien des Bistums einsetzten, und auf die haupt- und nebenamtlich Tätigen. „Die vielen Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten bringen sich in den Gemeinden und Schulen mit ihren vielfältigen Fähigkeiten ein. Auf sie können und wollen wir nicht verzichten. Deshalb setzen wir uns bewusst im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten für das Weiterbestehen aller pastoralen Berufsgruppen ein“, erklärt der Bischof. Er verweist insbesondere auf die Ständigen Diakone als ein besonderes Geschenk an die Kirche. Ihr Dienst bleibe von großer Bedeutung.

Die Berufungsinitiative erfordere allerdings noch mehr die Sorge um Priester- und Ordensberufungen. „Schmerzlich spüren wir den Priester- und Ordensmangel besonders in den ländlichen Gebieten. Die Berufung in die spezifische Nachfolge Christi bedeute das Zurückgeben des eigenen Wollens und der persönlichen Lebensplanung in die Hände Jesu Christi. „Gott beruft ganz persönlich. Wer diesen Ruf in sich wahrnimmt, darf sich darauf verlassen, dass Gottes Liebe durchträgt“, versichert der Bischof. Um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, über den eigenen Lebensweg nachzudenken, würden in diesem Jahr in den Regionen des Bistums Begegnungen zum Gedankenaustausch angeboten. Das Gebet aller um Priester- und Ordensberufungen sei eine bleibende Notwendigkeit. „Nehmen sie die brennenden Berufungskerzen in ihren Gemeinden immer wieder zum Anlass, für Berufungen zu beten.“ Außerdem wünscht sich der Bischof in den Familien eine Atmosphäre der Aufgeschlossenheit und des Wohlwollens, damit Berufungen zum Priester- und Ordensleben wachsen könnten.

Der Wortlaut des Hirtenbriefs kann im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de nachgelesen werden.

(0907/0337; E-Mail voraus)