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Seelsorge mit Gesicht

Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand gibt zweiten Zwischenbericht zu „Erneuern und Sparen“ – Rückzug aus der Fläche verbietet sich im Bistum Würzburg von selbst

Würzburg (POW) Für die Gewährleistung einer „Seelsorge mit Gesicht“ hat sich Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2007 der Diözese Würzburg am Mittwoch, 31. Januar, ausgesprochen. Ein „simpler Rückzug aus der Fläche“ wie es manchmal als Radikalrezept propagiert werde, verbiete sich für das Bistum Würzburg mit seiner vorwiegend ländlichen Struktur von selbst. Der seit 2003 laufende Prozess „Erneuern und Sparen“ stelle nach wie vor eine Langzeitaufgabe dar. Dabei müssten aus Betroffenen Beteiligte werden, sagte der Generalvikar in seinem zweiten Zwischenbericht zum Prozess „Erneuern und Sparen“ im Bistum Würzburg.

Territoriale und kategoriale Seelsorge müssten einander stets ergänzen, betonte Hillenbrand. Das geschehe heute aber unter veränderten Bedingungen. Die Bildung von Pfarreiengemeinschaften sei ein Versuch, den gewandelten Voraussetzungen Rechnung zu tragen und neue Perspektiven zu eröffnen. Durch Koordination der Kräfte mit neuen Formen der Kooperation solle dabei eine flexiblere pastorale Präsenz gewährleistet werden. „Seelsorge mit Gesicht wird daraus freilich nur dann, wenn der Verantwortungsbereich aller in der Pastoral Tätigen noch besser aufeinander abgestimmt wird. Dabei ist zusammen mit dem ehrenamtlichen Engagement vieler Frauen und Männer ein gutes Miteinander der pastoralen Berufsgruppen eine wichtige Voraussetzung.“

Einig sei sich die diözesane Prioritätenkommission, dass die Vielfalt der kirchlichen Ämter und Dienste erhalten bleiben solle, auch wenn Einschränkungen unumgänglich seien. Konkret bedeute dies für das Anstellungsverfahren bei der Berufsgruppe der Pastoralreferenten, dass 2007 drei Vollstellen, 2008 zwei Vollstellen und 2009 und 2010 je eine Vollstelle vorgesehen seien. Bei den Gemeindereferenten würden im gleichen Zeitraum jährlich vier Frauen und Männer angestellt, bei den Ständigen Diakonen jährlich einer. „Damit soll auch in Zukunft ein kontinuierliches Miteinander dieser Dienste gerade im Blick auf die Errichtung der Pfarreiengemeinschaften gesichert werden.“ Deutlich sprach sich Hillenbrand gegen einen Abbau einzelner Berufsgruppen aus. Allerdings sei mittel- und langfristig das Besoldungsgefälle vor allem zwischen Pastoral- und Gemeindereferenten zu überprüfen.

Im Rahmen einer „Pastoral der Zwischenräume“ müssen nach den Worten Hillenbrands territoriale und kategoriale Seelsorge flexibel miteinander verbunden werden, um der zunehmenden Mobilität Rechnung zu tragen. Ins Auge gefasst würde dabei die Bildung sogenannter „Kompetenzzentren“. Diese könnten neben einer personellen Konzentration zu einer klareren Struktur der verschiedenen pastoralen Aktivitäten führen. Im Blick auf die neuen Pfarreiengemeinschaften sollten diese Zentren vornehmlich subsidiär mit solchen Angeboten tätig sein, mit denen die Gemeinden selbst überfordert seien. Auch hier gehe es um neue Formen des Miteinanders. „Das Wesentliche wird nur bewahrt, wenn es sich in veränderten Situationen und auf neuen Wegen bewährt. Anders geht es nicht“, unterstrich der Generalvikar.

Ausgangspunkte für Hillenbrands Bericht bildeten der demographische Wandel und die Kirchenaustritte. 2020 werde die Zahl der Katholiken im Bistum Würzburg bei rund 750.000 liege; derzeit sind es knapp 860.000. Dies habe gravierende Folgen für das Kirchensteueraufkommen, das nach wie vor die entscheidende Grundlage für die finanziellen Möglichkeiten der Kirche darstelle. Um nicht in ein nur schwer abbaubares finanzielles Strukturdefizit zu gelangen, müssten die ständig steigenden Personalkosten an die sinkenden Einnahmen angepasst werden. Alle angedachten Maßnahmen seien kein Selbstzweck. Vielmehr sollten sie beim Versuch helfen, den christlichen Glauben auch unter veränderten Bedingungen verantwortet zu bezeugen.

Die Gemeinden lud der Generalvikar ein, zu dem zweiten Zwischenbericht Stellung zu nehmen. Rückmeldungen würden aufmerksam registriert, unterstrich Hillenbrand. Stellungnahmen sind zu richten an das Bischöfliche Generalvikariat Würzburg, Domerschulstraße 2, 97070 Würzburg, E-Mail generalvikariat@bistum-wuerzburg.de. Der komplette zweite Zwischenbericht zum Prozess „Erneuern und Sparen“ im Bistum Würzburg findet sich im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de.

(0507/0198; E-Mail voraus)

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