Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Sehnsucht nach Erlösung

Triegel-Ausstellung „Sprache der Dinge“ im Museum am Dom eröffnet – Werke bis 30. November in Würzburg zu sehen

Würzburg (POW) 62 Gemälde, Aquarelle und Radierungen des Leipziger Malers Michael Triegel werden seit Donnerstag, 25. September, im Museum am Dom gezeigt. Die Herbstausstellung „Sprache der Dinge“ ist bis zum 30. November in Würzburg zu sehen.

Gemeinsam mit Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen stellte der Künstler am Donnerstag, 25. September, Journalisten die Ausstellung vor. Lenssen würdigte Triegel als einen „Künstler, der Traditionen bewusst pflegt“ und sich bei seinen Neuschöpfungen „aus dem reichen Schatz christlicher Ikonografie bedient“. So passe das Werk Triegels sehr gut in das Konzept des Museums am Dom, das von vornherein auf die Gegenüberstellung „alter“ und „neuer“ Kunst ausgelegt gewesen sei. In den Werken Triegels verschmelze Tradition mit Moderne.

Der Leipziger Künstler erklärte, dass er mit seinen Werken versuche, „ein subjektives Welterleben zu objektivieren. Ich füttere mich pausenlos mit Kunst und Literatur und irgendwann bricht sich das Bahn.“ Mit seinen Werken, in denen er sich vor allem christlicher Motivik bedient, will Triegel „Leerstellen füllen“, die er in der heutigen Gesellschaft ausgemacht hat: „Meine Motive entstehen aus der Sehnsucht nach Dingen, die ich nicht oder noch nicht habe. Ich thematisiere, was ich gerne hätte. Die Sehnsucht nach Erlösung treibt mich an.“

In der heutigen Zeit zimmere sich jeder Mensch sein eigenes Weltbild zurecht, bediene sich in verschiedenen Lebenslagen verschiedener Glaubens- und Denkrichtungen, doch sei es mittlerweile kaum noch möglich, „ein sich schließendes Weltbild zu schaffen“. Den Titel der Ausstellung „Sprache der Dinge“ empfindet Triegel als passend: „Dinge haben eine Sprache. In meinen Werken sind sie fast haptisch greifbar, weisen ikonografische Bezüge auf. Die Dinge deuten über sich selbst hinaus.“

Insgesamt umfasst die Ausstellung 62 Gemälde, Aquarelle und Radierungen. In Besitz des Bistums befinden sich derzeit sieben Werke, das bekannteste darunter ist wohl das „Abendmahl“ aus dem Jahr 1994. Außerdem gestaltete Triegel 2006 den abgebrannten Seitenaltar in der Stadtpfarrkirche Sankt Laurentius in Ebern im Landkreis Haßberge neu. Das vor Jahren umstrittene Werk „Auferstehung“ findet sich nicht in der Ausstellung: „Wir haben das Bild nicht extra weggehängt, wir haben es nur nicht in die Ausstellung aufgenommen“, erklärte Lenssen auf Nachfrage der Journalisten.

Die Ausstellung „Sprache der Dinge“ wurde am Donnerstagabend, 25. September, im Museum am Dom vor rund 300 Besuchern und in Anwesenheit des Leipziger Künstlers eröffnet. Sie ist bis Sonntag, 30. November im Museum am Dom zu sehen. Bis dahin bietet das Museum zahlreiche Sonderveranstaltungen rund um die Ausstellung an. So stellt am Sonntag, 12. Oktober, um 10.30 Uhr Domkapitular Lenssen die Ausstellung vor, weitere sonntägliche Führungen finden am 12. Oktober sowie am 9., 23. und 30. November, jeweils um 15 Uhr, statt. Am Mittwoch, 22. Oktober, 14 Uhr, wird eine Führung für Senioren, am Samstag, 18. Oktober, 15 Uhr, eine Führung für Kinder angeboten. Für letztere ist eine Anmeldung unter Telefon 0931/38665600 erforderlich. Zur Ausstellung ist ein 120 Seiten starker Katalog in Hardcover-Bindung erschienen. Sämtliche ausgestellten Werke sind durchgehend farbig bebildert. Weitere Informationen im Internet www.museum-am-dom.de.

Zur Person: Michael Triegel

Michael Triegel wird 1968 in Erfurt geboren, 1995 schließt er sein Kunststudium mit Diplom ab und beginnt als Landesstipendiat sein Meisterschülerstudium, das er 1998 beendet. Seine Arbeiten werden in zahlreichen deutschen Städten sowie in Chicago und New York ausgestellt. Im Jahr 2000 wird er mit der Ausführung des Wandbildes „Allegorie der guten Regierung“ im Sitzungssaal des historischen Rathauses der Stadt Plochingen am Neckar betraut, 2004 erhält er seinen ersten kirchlichen Auftrag: die Neugestaltung der Predella für den spätgotischen Schnitzaltar in der kleinen Kapelle zu Langreder bei Hannover. 2005 wird ihm die Ausführung eines Flügelaltares durch die evangelische Kirchengemeinde von Grave im Weserbergland anvertraut, ein Jahr später gewinnt sein Entwurf den von der Pfarrei und Diözese Würzburg ausgeschriebenen Wettbewerb zur Neugestaltung des abgebrannten Seitenaltarretabels in der Stadtpfarrkirche Sankt Laurentius in Ebern.

(4008/1150; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet