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Seit 60 Jahren auf Gottes Weg

Rund 1000 Gläubige feiern mit Weihbischof em. Helmut Bauer das Diamantene Jubiläum seiner Priesterweihe – Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom und Begegnung im Burkardushaus

Würzburg (POW) Mit einem Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom hat Weihbischof em. Helmut Bauer am Sonntag, 23. Juli, das 60. Jubiläum seiner Priesterweihe begangen. Den Gottesdienst feierte neben Weihbischof Ulrich Boom, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele sowie Bischof em. Dr. Anton Schlembach (Speyer) und dem Würzburger Domkapitel unter anderem auch der Münsterschwarzacher Altabt Dr. Fidelis Ruppert mit. Unter den vielen Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft waren beispielsweise die Landtagsabgeordneten Manfred Ländner und Oliver Jörg sowie die Landräte Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) und Eberhard Nuß (Würzburg), die evangelisch-lutherische Dekanin Dr. Edda Weise, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer. Insgesamt nahmen rund 1000 Gläubige an der Feier im Kiliansdom teil. Groß war auch die Zahl der Gratulanten beim anschließenden Empfang im Burkardushaus.

Zu Beginn des Gottesdiensts würdigte Weihbischof Boom auch im Namen von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Verdienste von Weihbischof Bauer. „Den größten Teil deines Priesterlebens warst du in Würzburg tätig, fast 50 Jahre. Fast 30 Jahre sind es her, dass du als Weihbischof in unserer Diözese Würzburg zum Bischof geweiht wurdest.“ Immer sei Weihbischof Bauer die Feier der Liturgie und darin die Musik ein besonderes Anliegen gewesen. „Das kann man heute noch spüren. Für all deinen Einsatz, auch im Namen unseres Bischofs, dir ein herzliches Danke und Vergelt’s Gott.“ Das bischöfliche Leitwort von Weihbischof Bauer – „In viam pacis (Auf dem Weg des Friedens)“ – stehe im Benedictus des Morgenlobs. „Wir singen dies jeden Morgen im Stundengebet der Kirche in dem Vertrauen, dass Gott es ist, der uns auf all unseren Wegen führt und begleitet. Dass das für dich so ist, darauf verweist du immer“, hob Weihbischof Boom hervor.

Weihbischof Bauer sprach in seiner Predigt vom treuen täglichen Gebet, dem priesterlich-bischöflichen sakramentalen Dienst und der Verehrung der Gottesmutter als wichtige Säulen seines Lebens. „Wenn es Gott gefällt, will ich gerade meine Zeit, mein Gebet, auch in den kommenden Jahren der Kirche und den Menschen schenken.“ Es sei für ihn bis heute ein prägendes Erlebnis, dass ihn beim Rosenkranzbeten für die im Sterben liegende Nachbarin diese den damals Fünfjährigen mit einem liebenswürdigen Lächeln angeblickt habe, dass dieser den Blick bis heute nicht vergessen habe. „Ich war so berührt, als ob sie mir sagen wollte: ‚Bub, es kommt etwas Schönes auf mich zu, freu Dich mit mir.‘“

Ebenfalls fest in Bauers Gedächtnis ist ein anderes Erlebnis eingeschrieben: Als Internatsschüler des Würzburger Kilianeums sei er um das Jahr 1944 gezwungen gewesen, an Großveranstaltungen der Hitlerjugend auf dem Residenzplatz in Würzburg teilzunehmen. Den Kilianisten hätten damals die mehr als 1000 Hitlerjungen zugerufen: „Da kommen die Pfaffen der Zukunft. Wartet, bis wir gesiegt haben, dann schicken wir euch hinter den Ural.“ Ein Jahr später sei das gottlose Nazi-System vorüber gewesen. „Aber für uns Kilianisten begann das Reifen für den Priesterberuf, denn mit Gottes Hilfe konnten wir die ungeheure Tragödie bewältigen. „Der Herrgott hat in der Weltgeschichte das letzte Wort“, betonte Weihbischof Bauer. Insgesamt 21 junge Männer ließen sich am 21. Juli 1957 in der Würzburger Michaelskirche zu Priestern weihen.

Die Gottesmutter Maria sei ihm stets eine Stärkung und Wegbegleiterin gewesen. Als ihm ein Jahr vor dem Termin der Priesterweihe Zweifel kamen, ob er die Herausforderungen des priesterlichen Dienstes bewältigen könne, sei ihm nach dem nachmittäglichen Rosenkranzgebet klar gewesen: „Ich habe in der Muttergottes eine mütterliche Hilfe für meinen kommenden Priesterberuf.“ Er glaube auch, dass die Marienverehrung in seiner Familie ihn befähigt habe, später auch noch das Ja zur Bischofsweihe zu sprechen. „Ich bete und brauche daher jeden Tag das Rosenkranzgebet für mich, für die Kirche, für die Welt.“ Als Beispiel für das Gnadenwirken Gottes berichtete der Weihbischof davon, wie er Ende 1988 nach der Bischofsweihe in einer Gemeinde nahe der Zonengrenze gestanden sei und seinen Fahrer gefragt habe, ob dieser meine, sie beide kämen noch zu Lebzeiten einmal in die Würzburger Dekanate in der damaligen DDR. „Ein Jahr später durfte ich sorglos über die sogenannte Todeszone fahren. Ja, ich durfte sogar als Weihbischof die beiden Dekanate im Thüringer Land, die zur Diözese Würzburg gehörten, feierlich bei einem Gottesdienst in Erfurt an das neue Bistum Erfurt übergeben.“

Musikalisch gestalteten Domsingknaben und Dombläser unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid die Feier mit Orlando di Lassos „Missa Octavi toni“ und dem „Jubilate Deo, op.10“ von Charles Villiers Stanford.

mh (POW)

(3017/0813; E-Mail voraus)

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