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„Sie erfahren mehr als der Beichtvater“

Über 400 Personen bei 13. Wirtewallfahrt zum Kreuzberg in der Rhön –„Wirtekaplan“ Weihbischof Helmut Bauer dankt Wirtsleuten für ihren Dienst – Im nächsten Jahr mit Weihbischof und Bischof?
Kloster Kreuzberg/Würzburg

(POW) Keinerlei Ermüdungserscheinungen auch bei der dreizehnten Auflage: Über 400 Personen aus ganz Unterfranken haben an der Wirtewallfahrt des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes zum Kreuzberg in der Rhön teilgenommen. Weihbischof Helmut Bauer feierte in der Wallfahrtskirche auf dem heiligen Berg der Franken zusammen mit ihnen eine heilige Messe. Bestens gelaunt sorgte er beim anschließenden Beisammensein im Antoniussaal mit Geschichten und Liedern für Kurzweil.

Wer ahnungslos an diesem Montagnachmittag, 24. Oktober, in die Wallfahrtskirche kam, konnte meinen, einen kirchlichen Feiertag versäumt zu haben: Kein freies Plätzchen mehr in den Kirchenbänken, selbst die Stehplätze bei der Türe waren Mangelware, so dass Guardian Pater Raphael Konrad die Gläubigen aufforderte, enger zusammen zu rücken. Orgel und feierliche Bläserklänge wechselten sich ab. Und das Volk sang kräftig mit. Mit Bussen waren sie gekommen, aus den Regionen Miltenberg, Aschaffenburg, Würzburg, Haßberge, Main-Spessart und Schweinfurt. Die Rhöner reisten größtenteils mit dem Pkw an. Rund 160 Personen erklommen bei leichtem Nieselregen und unter dem Geschützdonner vom nahen Truppenübungsplatz den Gipfel unter der Leitung von Wanderführer Josef Keßler (Oberweißenbrunn) von Wildflecken aus.

„In ihrem Beruf vollziehen sie die Gastfreundschaft Gottes nach“, sagte der Weihbischof in seiner Predigt. Ein guter Wirt müsse seine Gäste lieben wie Gott die Menschen liebe. Freilich sei es nicht immer einfach, freundlich und gewinnend zu sein. „Gehen wir bei Jesus in die Schule und holen wir uns bei ihm die Kraft.“ Gott suche von Anfang an den Dialog mit den Menschen. Schon Adam gegenüber zeige er nach dem Sündenfall Gesprächsbereitschaft. Mit der Geburt Jesu werde diese Einstellung Gottes Fleisch. „Bleiben auch Sie stets gesprächsbereit. Sie erfahren oft mehr als der Beichtvater“, sagte der Weihbischof und dankte den Wirtsleuten für ihren wertvollen Dienst.

Er ermahnte die Gastronomen, sich immer wieder Zeit für ihre Bedürfnisse, für ihre Ehe, Kinder und Familie zu nehmen. „Nur wer sich selbst liebt, kann auch die anderen lieben.“ Die Eucharistie sei das kostbare Lebensgeschenk des Herrn. „Es zahlt sich auf, den Gottesdienst zu besuchen und sich von Gott selbst bedienen zu lassen.“ Wer sich von Gott geliebt und gestärkt wisse, könne ein guter Ansprechpartner und Zuhörer sein.

Dass er diese Gabe besitzt, bewies der Weihbischof bei der anschließenden Brotzeit: Immer war er dicht von Menschen umgeben. Ein kurzes Pläuschchen hier, ein freudiges Händeschütteln da. Mit seinen Tischnachbarn, unter anderem Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann sowie Walter Nosek, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands und Organisator der Wallfahrt, unterhielt er sich beim Essen. Dann suchte er flugs wieder das Bad in der Menge und dirigierte die Bergmusikanten aus Waldfenster bei Liedern wie „Der heilige Berg der Franken“: ein Weihbischof und „Wirtekaplan“ zum Anfassen, wie ihn die Wirtsleute wie Bruder Johannes Matthias Tumpach vom Kloster Kreuzberg mögen und dem die Menge immer wieder tosenden Beifall spendete. Nicht nur wegen seines Trinkspruchs: „Mir tut es in der Seele weh, wenn ich im Krug den Boden seh’.“ Für das kommende Jahr versprach der Weihbischof, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann mitzubringen. „Solange er nicht die Wirtewallfahrt kennt, kennt er Franken nicht richtig.“

mh (POW)

(4305/1392; E-Mail voraus)

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