Würzburg (POW) Fünf Frauen und fünf Männern hat Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann am Freitagnachmittag, 26. Januar, bei einem Gottesdienst in der Hauskapelle des Würzburger Priesterseminars im Auftrag von Bischof Dr. Franz Jung die Missio Canonica für das Lehramt an Gymnasien verliehen. „Es genügt nicht, das Evangelium zu verkünden, sondern es muss erkennbar gelebt werden“, gab Bischof Hofmann den jungen Menschen mit auf ihren weiteren Weg.
Die kirchliche Erlaubnis, katholischen Religionsunterricht zu erteilen, erhielten folgende Referendarinnen und Referendare: Hannah Birndorfer (Passau), Lisa Günther (Wang), Johannes Haushofer (Höchberg) und Stefan Sauerbrey (Würzburg) (alle Matthias-Grünewald-Gymnasium); Rudolf Haidu (Würzburg) und Jonas Pluhatsch (Kalbach) (beide Riemenschneider-Gymnasium); Marlene Schwarz (Würzburg), Angelina Wichmann (Kammerstein), Jessica Wihm (Hofbieber) und Andreas Wohlleber (Bamberg) (alle Wirsberg-Gymnasium). An dem Gottesdienst nahmen auch die Seminarlehrer Studiendirektor Peter Herrmann (Matthias-Grünewald-Gymnasium) und Studiendirektorin Elke Obermeier (Wirsberg-Gymnasium) sowie Eltern und Freunde der Beauftragten teil.
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In seiner Predigt erinnerte Bischof Hofmann an die heiligen Bischöfe Timotheus und Titus. Beide hätten in einer unruhigen Zeit des frühen Christentums gelebt, beide seien durch den Apostel Paulus zum Glauben gekommen. Sie hätten sich als „Gottes Mitarbeiter“ verstanden und nicht nur die Lehre verkündet, sondern auch die Vorbildfunktion verstanden und gelebt. Darum gehe es auch heute, fuhr der Bischof fort. Der Glaubensverlust in die Kirche sei „ungemein hoch, und das muss uns zu denken geben“. Man dürfe nicht nur gefühlsmäßig glauben, sondern man benötige auch ein Glaubenswissen. Der Verkünder des Glaubens müsse diesen auch wirklich praktizieren, betonte Bischof Hofmann.
„Das gilt besonders für diejenigen, die heute die Missio Canonica erhalten“, fuhr der Bischof fort. Es sei in der heutigen Zeit keineswegs einfach, den Glauben in die Gesellschaft zu tragen, und auch der Schulunterricht sei nicht einfach durchzuführen. Doch „es gibt meines Erachtens keine bessere Botschaft auf der Welt als die des Christentums. Wenn wir sie ernst nehmen und durch unser Leben bezeugen, gewinnen wir auch wieder das Vertrauen dieser Welt. Das wird sicherlich nicht in der nächsten Generation stattfinden, aber Sie leisten eine wichtige Aufgabe daran.“ Die momentane Kirchenkrise gehe weit über die Kritik an der Kirche hinaus, sagte Bischof Hofmann. Er zitierte aus einem Zeitungsbericht, laut dem ein Vermögensverwalter ein wertvolles Bild im Kofferraum eines Pariser Taxis vergaß. „Mir scheint, dass es vielen Menschen heute so geht, dass sie die Kostbarkeit des Evangeliums nicht wahrnehmen und vergessen.“ An die jungen Menschen gewandt sagte er: „Sie alle haben den Auftrag, das Wort Gottes zu verkünden und durch Ihr Leben zu bezeugen.“
In einem Impuls betrachteten vier Referendarinnen die verschiedenen Bedeutungen des Wortes „Weg“. Es gebe Wege, die man alleine gehen müsse, etwa zu einer Prüfung oder an einen neuen Lebensort. Es gebe auch leichte Wege, wie die Heimfahrt zur Familie oder den Weg zu einer neuen Schule. „Keiner kennt nur den leichten, unbeschwerten Weg. Es tut gut, wenn zugesagt wird, dass wir in allen Phasen unseres Lebens nicht alleine sind.“ Der Impuls schloss mit dem Gedicht „Fußspuren im Sand“. Darin träumt ein Mensch, er würde mit dem Herrn am Strand entlanggehen. Da entdeckt er, dass ausgerechnet in den schweren Phasen seines Lebens nur eine Spur zu sehen ist. Der Herr antwortet ihm: „Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“
Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Blechblasensemble „BlechRIG“ des Riemenschneider-Gymnasiums und Sebastian Brandl an der Orgel.
Im Anschluss an den Gottesdienst zeichnete Bischof Hofmann die ehemalige Studienreferendarin am Matthias-Grünewald-Gymnasium, Dr. Christina Hofmann (Regensburg), Prüfungsjahrgang 2022, für ihre Hausarbeit mit dem Titel „Sich-selbst-bilden – in der Begegnung mit kultureller Vielfalt“ aus. In Abwesenheit ausgezeichnet wurden Katinka Zötzl (Gemünden am Main), Prüfungsjahrgang 2021, und Dr. Thomas Pauli (Eggenfelden), Prüfungsjahrgang 2023, beide ehemals am Riemenschneider-Gymnasium. Zötzls Hausarbeit trägt den Titel „Solidarisches und verantwortungsvolles Handeln fördern (Lernbereich KR 6.5). Ein Beispiel für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Religionsunterricht“. Pauli schrieb seine Arbeit über das Thema „Die praktische Relevanz der christlichen Auferstehungshoffnung für den Umgang mit Sterben und Tod“. Die „Bischof-Friedhelm-Hofmann-Stiftung“ fördert Wissenschaft, Forschung und Lehre im Bereich der katholischen Theologie.
sti (POW)
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