(POW) Unterhaltsam informieren und dabei auch vermeintlich Bekanntes in neuem Licht aufzeigen: darauf versteht Christian Feldmann sich meisterlich. Für den Patris-Verlag hat sich der Bestseller-Biograph bedeutender Christen und frommer Querköpfe unter dem Titel „Sieben Klänge aus dem Himmel“ sieben großer Komponisten angenommen. Kurz, prägnant und liebevoll schildert er Werdegang und Spiritualität von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Bruckner und Orff. Unter anderem erklärt er, warum Bach ein Visionär der Ökumene war und welcher Zauber Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ innewohnt. Der Leser erfährt, warum der protestantische Theologe Karl Barth gern einmal vierzehn Tage lang Papst gewesen wäre und welche dramatische Erfahrung mit dem Orchester Bruckner als Dirigent seiner Dritten Sinfonie machen musste. Dass Feldmann auch negative Seiten der großen Komponisten nicht unter den Tisch fallen lässt, macht das Buch zu einem sympathischen und ehrlichen Werk. So berichtet Feldmann, dass Carl Orff sich dafür hergab, im Auftrag der Nationalsozialisten Shakespeares Sommernachtstraum neu zu vertonen, um die berühmte Bühnenmusik des „Juden“ Mendelssohn-Bartholdy vergessen zu machen. Ein spannendes und anregendes Buch, das wie die anderen Bücher der Siebener-Reihe des Patris-Verlags nicht zuletzt wegen der ansprechenden grafischen Gestaltung immer wieder zum Lesen anregt.
Christian Feldmann: Sieben Klänge aus dem Himmel. 50 Seiten, gebunden, 12,80 Euro. Patris Verlag Vallendar 2006, ISBN 978-3876202938.
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