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Sieben Mönche feiern Professjubiläum

Seit 50 oder 60 Jahren im Benediktinerorden – Abteikirche vor 80 Jahren geweiht

Münsterschwarzach (POW) Für 50 beziehungsweise 60 Jahre als Benediktiner sind am Sonntag, 9. September, sieben Mönche der Abtei Münsterschwarzach geehrt worden. Für das 60. Jubiläum ihrer Profess wurden Pater Rhabanus Erbacher, Pater Edmar Greif, Bruder Andreas Kurzendorfer und Bruder Benno Gräßer geehrt. Das Goldene Professjubiläum begingen Bruder Alfred Engert, Bruder Tobias Dammert und Bruder Andreas Adolf. Die Abtei feierte außerdem den 80. Jahrestag der Weihe der heutigen Abteikirche, die von 1935 bis 1938 gebaut wurde, heißt es in einer Pressemitteilung der Abtei.

Abt Michael Reepen würdigte die damaligen Brüder als mutige Glaubenszeugen, die sich zur Zeit des aufsteigenden Nationalsozialismus der großen Herausforderung stellten, dieses Werk durchzuführen. 1941, drei Jahre nach der Weihe, wurde die Abtei von der Gestapo aufgehoben und geschlossen. Erst nach Kriegsende 1945 konnten die Mönche in das Kloster zurückkehren. Weiter dankte Reepen den Jubilaren für ihre Treue und ihren Einsatz für die Gemeinschaft der Mönche von Münsterschwarzach und in den Missionsländern. Vor Abt und Mönchsgemeinschaft erneuerten die sieben Mönche ihre Gelübde. Den goldenen Professjubilaren Engert, Dammert und Adolf wurde der sogenannte „Altersstab“ überreicht. Der mit einem Kreuz geschmückte Stab soll an das Kreuz Christi erinnern und eine Stütze im Alter sein.

In seiner Predigt erklärte Jubilar Pater Rhabanus Erbacher den jahrhundertealten Professgesang „Suscipe me Domine“ („Nimm mich auf, o Herr“) aus verschiedenen Perspektiven und zeigte, was er für das heutige Mönchsleben bedeuten könne. Zum Festtag waren auch viele Verwandte und Freunde der Jubilare gekommen, mit denen sie den Tag verbrachten. Bei der klosterinternen Feier am Abend würdigte Abt Reepen die Arbeit der sieben Mönche auf ihren vielen Klosterstationen und bedankte sich für die lebenslange und treue Hingabe in der Gemeinschaft von Münsterschwarzach.

Pater Rhabanus Erbacher wurde in Mosbach (Necker-Odenwald-Kreis) geboren. Er besuchte die Seminare und Gymnasien in Münsterschwarzach und Würzburg. 1957 trat er nach dem Abitur in das Kloster in Münsterschwarzach ein. Er studierte Philosophie an der Ordenshochschule in Sankt Ottilien. Danach studierte er Theologie und Musikwissenschaften an den Universitäten Würzburg und München. sowie an der Staatlichen Hochschule für Musik in München in Schulmusik und Orgel. Im September 1958 legte er die zeitliche Profess ab. Danach wirkte er als Organist in der Abteikirche und ab 1971 als Musiklehrer (Oberstudienrat) am Egbert-Gymnasium. Erbacher ist maßgeblich an der Neubearbeitung und Vertonung des deutschen Stundengebetes beteiligt. Er leitet die Musik-Bibliothek in der Abtei Münsterschwarzach.

Pater Edmar Greif wurde in Mittelehrenbach (Kreis Forchheim) geboren. Er besuchte die Gymnasien und Internate in Sankt Ludwig, Münsterschwarzach und Würzburg. 1957 trat er ins Kloster ein und legte im Jahr 1958 die zeitliche Profess ab. 1967 wurde Greif Turn- und Sportlehrer am Egbert-Gymnasium. Viele Jahre war er auch Rektor des Lehrlingsheimes Sankt Plazidus in Münsterschwarzach. Greif brachte aus seinen Schülern hervorragende Turner hervor, von denen es einige bis zum Titel als Deutscher Meister brachten. Seine Mannschaft, die DJK Münsterschwarzach, war jahrzehntelang ein Spitzenteam und mischte im bayerischen und deutschen Turnsport mit. Seit Jahrzehnten betreut und leitet Greif den Münsterschwarzacher Kreis (MSK), eine Vereinigung ehemaliger Münsterschwarzacher Schüler.

Bruder Andreas Kurzendorfer wurde in Bräunertshof (Kreis Neumarkt/Oberpfalz) geboren. Er absolvierte eine Zimmererlehre in der Abtei Münsterschwarzach. 1958 legte er die zeitliche Profess ab. Im Kloster folgten die Ausbildung zum Melker und Besamungstechniker. Später wurde Kurzendorfer Leiter des Kuhstalles in Münsterschwarzach. Zusätzlich ließ er sich zum Maurer ausbilden, legte auch die Meisterprüfung als Maurer und Bautechniker ab. Von 1969 bis 1979 wirkte Kurzendorfer in der Bauabteilung der Abtei Münsterschwarzach. Ab 1979 war er als Missionar in der Abtei Ndanda/Tansania und als Bauplaner, Architekt und Bauleiter im Missionsgebiet Ndanda und in verschiedenen Diözesen in Tansania tätig. Seine Bautätigkeit reichte bis nach Togo und Uganda.

Bruder Benno Gräßer wurde im thüringischen Greiz geboren und erlernte das Dachdeckerhandwerk.  1956 trat er in das Kloster Münsterschwarzach ein und legte 1958 die zeitliche Profess ab. In der Abtei absolvierte er die Ausbildung zum Metzger und zum Koch. Danach war Gräßer in Münsterschwarzach, im Klostergut Kaltenhof bei Schweinfurt und im Marienhof in der Oberpfalz vielseitig eingesetzt: als Hausmeister, Maurer, Metzger, Koch, Landwirt, Bäcker, Nachtwächter, Zimmermann und Dachdecker. Sein großes Hobby ist die Dichtkunst. Er hat im Laufe seines Lebens über 2000 Gedichte verfasst. Viele wurden in Zeitungen veröffentlicht. 2007 erschien im Vier-Türme-Verlag ein Gedichtband mit seinen schönsten Gedichten.

Bruder Alfred Engert wurde in Sträublingshof (Kreis Lichtenfels) geboren. Er lernte Schriftsetzer und als zweiten Beruf Flachdrucker in der Druckerei der Abtei Münsterschwarzach. Danach legte er die Meisterprüfung als Ausbildungsmeister und Industriemeister in der Fachrichtung Druck ab. 1966 trat er in das Kloster ein, 1968 folgte die zeitliche Profess. Engert ist seit seiner Lehrzeit in der Druckerei des Vier-Türme-Verlages tätig. Mit viel Einsatz und Engagement leitete er bis Ende 2017 den Betrieb mit seinen 30 Mitarbeitern. Die hohe Qualität der Druckerei belegen viele Auszeichnungen. Engert ist der Erfinder des Münsterschwarzacher Spruchkartenkalenders und ist seit Jahren für die Gestaltung des Münsterschwarzacher Bildkalenders verantwortlich. Mittlerweile ist er im Gästehaus tätig.

Bruder Tobias Dammert wurde in Karlsruhe geboren. Seine Ausbildung im Schneiderhandwerk absolvierte er in Münsterschwarzach. 1968 legte er die zeitliche Profess ab. Im Anschluss war er bis 1973 in der Münsterschwarzacher Missionsprokura tätig. Seit 1974 wirkt er in der Münsterschwarzacher Niederlassung Schuyler im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska, zuerst als Koch, dann in der Missionsprokura und jetzt als Director of Development und Office Manager. Dammert sorgt dafür, dass die Münsterschwarzacher Mission in den USA bekannt wird und wirbt bei den Amerikanern für die Missionsidee und um Spenden für die Mission, vor allem auch für soziale Zwecke. Er ist auch verantwortlich für die Liturgie und geistlichen Gesänge im Kloster.

Bruder Andreas Adolf wurde in Harrachsdorf (Kreis Gablonz) geboren. Der gelernte Gärtner trat 1967 in die Abtei Schweiklberg ein. 1968 legte er die zeitliche Profess ab und wirkte danach in der Klostergärtnerei der Abtei Schweiklberg. 1970 bestand Adolf in Veitshöchheim die Prüfung zum Meister im Blumen- und Zierpflanzenbau. Seit 1975 lebt und arbeitet er in Münsterschwarzach. Bis 1998 war er Leiter der Gärtnerei in Münsterschwarzach. Seit 2000 ist Adolf für den Klosterfriedhof in Münsterschwarzach verantwortlich. Mit viel Liebe und Einsatzbereitschaft hat er eine schöne und ansprechende Ruhestätte für die verstorbenen Münsterschwarzacher Mitbrüder geschaffen. Außerdem kümmert sich Adolf um die Imkerei in der Abtei.

(3718/0893; E-Mail voraus)

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